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Probleme und Einschränkungen bei Autisten

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22.01.13, 13:12:40

i-c-e-berg-goas

Zitat:
Wie fühlt ihr Liebe?


ein warmes gefühl in der herz-/magengegend

Zitat:
Wie erkennt ihr, dass es Liebe ist?


ich gebe ihm, was er braucht. und er gibt mir, was ich brauche. man ist füreinander da, in allen dingen.

Zitat:
Findet/glaubt ihr, dass die Liebe zwischen einem Autisten und einem nicht-Autisten schwierig ist?


ich denke ja, wenn sich der NA nicht über AS informiert uns es am partner akzeptiert.
und nein, wenn der NA sich einfühlen kann und seinen autistischen partner wirklich liebt, und die autistischen persönlichkeitsmerkmale an ihm, die ja nicht nur negativ sein müssen.

22.01.13, 14:59:49

wolfskind

Zitat:
ich denke ja, wenn sich der NA nicht über AS informiert uns es am partner akzeptiert.

es zeigt sich allgemein dass es oft keine gute idee ist wenn sich
"der NA informiert" da er dann meistens bei dem müll landet
den die "fachleuet" so verbreiten.
22.01.13, 15:13:34

i-c-e-berg-goas

ich würde das nicht verallgemeinern bzw. in eine schublade stecken,
es is hald MEINE MEINUNG UND ERFAHRUNG! und die vertrete ich auch.

uns hat es näher gebracht.
22.01.13, 15:16:49

55555

Zitat von i-c-e-berg-goas:
uns hat es näher gebracht.

Wen uns? Euch als Ehepaar?
22.01.13, 15:25:43

i-c-e-berg-goas

ja uns als ehepaar,
UND........
was bringt es, sich NICHT zu informieren?
22.01.13, 15:28:00

wolfskind

ich verstehe grade nicht was gemeint ist.
du sagtest dass es gut ist wenn sich NA über A informieren
ich sagte dass das oft nach hinten losgeht
und du sagst es hat euch (zwischen A und A) geholfen
aber der zusammenhang ist doch ganz anders
22.01.13, 15:35:50

i-c-e-berg-goas

wir wussten nicht immer, dass wir A und A sind.
dazwischen lagen viiiiiiele jahre.
ich finde aber nicht, dass es ungut ist, dass man sich über die eigenarten und störungen des partners informiert. weil man dann m.M.n. besser damit umgehen kann.
dass der schuss nach hinten losgehen kann, kann ich von all meine A-bekannten nicht behaupten.
übrigens war bei uns der erste aspekt alexithymie bei ihm, von einer spezialistin festgestellt. als die dann sagte ich soll ihm fühlen lernen, kam ich erst auf meine defizite.
was dann 2010 zur selbstdiagnose und august 2012 zur fachärztlichen diagnose führte.
ich denke, ohne uns zu informieren, wären wir heut kein paar mehr.
ich hoffe, ich habe das verständlich erklärt.
lg
22.01.13, 15:59:37

wolfskind

defizite und störungen?
22.01.13, 16:12:58

i-c-e-berg-goas

ja, defizite und störungen!
die ich bis dahin eher für mehrere spline von mir gahalten habe.
-menschen meiden
-selbst keine gefühle erkennen zu können
-licht zu meiden
-nicht fähig zu sein andere zu erkennen
-dadurch lebenslang betrogen, belogen usw. zu werden
-andren nicht in die augen schaun zu können
-sich bis dahin sich nicht selbst reflektieren zu können
-mit anderen nicht kommunizieren zu können
-andere mit SEINEN thematiken zu langweilen
-ständig müde/überreizt zu sein
-für meine erzeuger faul, arbeitsscheu und interessenlos zu sein (was mir auch lebenslang so eingeredet wurde)
-und.....und.....und

das hatte ich vorher nicht erkannt
22.01.13, 18:26:57

Fundevogel

Hm, Menschen bewusst zu meiden, war und ist für mich beruflich wie privat eine wohltuende Maßnahme. Sie gilt für mich als angenehme Störung der Kommunikationszwanghaftigkeit der Konsumgesellschaft.

Die Gefühle von Menschen erkennen zu können, kann auch eine sehr schwere Belastung sein, warum ich es nicht unbedingt als Defizit sehe, andauernd die vielen niederen Beweggründe nicht erkennen zu können.

Der eine meidet Licht, er andere spielt Fußball, der dritte sammelt Briefmarken, der vierte meidet Gerüche, der fünfte meidet Verwandte...was ist außer einer individuellen Art zu Leben so besonders?

Ja, alle Menschen werden lebenslang betrogen und belogen, die einen mehr und die anderen weniger, aber das ist nicht mein Problem.

Anderen nicht in die Augen sehen zu können, kann auch ein Wegschauen- müssen sein. Wenn Menschen wegschauen müssen, können sie nicht hinsehen, weil etwas da ist, was ihr Körper sich weigert, über die Augen in sich eindringen zu lassen, das wiederum kann also etwas sehr Gesundes sein.

Sich nicht selbst reflektieren können, ist ein Mehrheitsproblem, da sehe ich nichts Spleeniges.

In einer Runde von Kaffeetrinkern kann der Teetrinker schon nicht mehr mitreden, wenn der Teetrinker sich also amüsieren will, sollte er gezielt nach Teefachleuten suchen. Und weil das vielen Menschen so geht, gründeten sie Fachgesellschaften, Künstlerkolonien, Clubs und Themenstammtische, in den sie "ungestört" sein können;-).

Ständig müde und überreizt zu sein entspringt vielfach ungeeigneten Lebensumständen. Vielfach sind wir der Meinung, dass eine andere Lebensform als die von uns ausgeübte, nicht möglich ist...aber sie ist es doch.

Wenn Erzeuger ihre Maßstäbe anlegen, ohne in Liebe zu akzeptieren, dann sollte "der Teetrinker" nicht zurück schauen.

Sich-Erkennen ist ein guter VorGang seine Persönlichkeit zu erfahren, Sich-Abwerten etwas selbst entschiedenes Beschmutzendes. Wenn etwas anders ist, ist es nicht defizitär oder gestört, im Gegenteil, es gehört in diese Welt, selbst wenn die Welt die Bedeutung des Andersartigen heute nicht erkennt, morgen braucht sie es vielleicht schon.

Freu dich an dir!

22.01.13, 19:18:01

i-c-e-berg-goas

he Fundevogel,
dass nenn ich mal eine tolle einstellung, die ich ähnlich auch versuche, umzusetzen.

als störungen und defizite empfand ich es, als ich anfing zu suchen und das "kind noch keinen namen hatte!"
dennoch ist es so, dass ich gern viele dinge tun würde, die ich einfach nicht kann. lass es einfach nur das rausgehen bei sonne und/oder schnee.
ich würde gern, komm aber nicht weit. kein beinbruch, aber doch nicht amüsant.

auch als einziges kind zweier erzeuger ein leben lang in grund und boden gestampft zu werden, find ich nicht lusitg. ich vermisse liebende eltern. und ich vermisse meine grosseltern, die mich immer so liebten und nahmen, wie ich bin.

alles andere deiner ausführungen, kann ich so stehen lassen.
liebe grüsse
22.01.13, 21:51:56

wolfskind

Zitat:
als störungen und defizite empfand ich es, als ich anfing zu suchen und das "kind noch keinen namen hatte!"

also heute nicht mehr?

Zitat:
dennoch ist es so, dass ich gern viele dinge tun würde, die ich einfach nicht kann. lass es einfach nur das rausgehen bei sonne und/oder schnee.
ich würde gern, komm aber nicht weit. kein beinbruch, aber doch nicht amüsant

warum kannst du nicht tun was du gerne würdest?
barriehaltige umgebungen können belastend sein
aber man kann lösungen finden barrieren abzubauen
 
 
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