17.09.12, 15:39:55
wolfskind
Zitat:
Die Forscher der Universität Basel hatten im Rahmen ihrer Studie das Gen Neuroligin-3 bei den Mäusen ausgeschaltet und anschließend die Entwicklung der Synapsen im Gehirn der Nager überprüft. Hier stellten sie typische Autismus-Muster fest. Diese negativen Effekte auf das Gehirn der Tiere seien auf die verstärkte Produktion eines spezifischen Glutamat-Rezeptors zurückzuführen, der eine wichtige Funktion für die Signalübermittlung zwischen den Hirnzellen übernimmt, berichten Scheiffele und Kollegen. Eine Überproduktion der Glutamat-Andockstelle verhindere die Anpassung der Gehirnschaltkreise bei Lernprozessen und störe somit auf Dauer die normale Entwicklung und Funktion des Gehirns.
..
Hier sehen die Forscher auch einen Ansatzpunkt für eine medikamentöse Autismus-Therapie. Der Glutamat-Rezeptoren könnte ein möglicher pharmakologischer Angriffspunkt sein, berichten die Experten des Biozentrums der Universität Basel. Durch eine Beeinflussung der Glutamat-Andockstelle lasse sich Autismus unter Umständen auch beim Menschen aufhalten oder sogar rückgängig zu machen. Dies wäre ein bahnbrechender Fortschritt in der Autismus-Behandlung, denn bislang ist die Entwicklungsstörung nicht heilbar, sondern lässt sich nur durch aufwendige pädagogische und therapeutische Methoden in ihren Symptomen lindern. So bleiben die Betroffenen in ihrem Sozialverhalten meist dauerhaft beeinträchtigt und haben Schwierigkeiten sich alleine in der Welt zurechtzufinden. Sollten die zwei Basler Forschungsgruppen, die derzeit an dem von der Europäischen Union geförderten Projekt (EU-AIMS) arbeiten, Erfolg haben, könnte schon bald eine therapeutischen Substanz entwickelt werden, die zur Hemmung beziehungsweise Blockierung der Glutamat-Rezeptoren beiträgt und damit den Autismus-Symptomen entgegenwirkt. Bis dahin ist jedoch noch einige Forschungsarbeit zu leisten, um den entdeckten pharmakologischen Angriffspunkt für eine Autismus-Therapie zu nutzen.
http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/autismus-in-zukunft-heilbar-9015012.php
17.09.12, 16:54:16
Cathryn
Meine erste Reaktion, als ich das heute im Internet an anderer Stelle gelesen habe war: nein ... dann hab ich den Artikel nochmal gelesen und gedacht: nein, bitte nicht.
Ob man das auch als Ansatzpunkt fuer die Behandlung der NTs nutzen kann? Immerhin ist ihre Wahrenehmung stark eingeschraenkt und ihnen hilft nicht mal ne Verhaltenstherapie.
Sorry, fuer den unsachlichen Kommentar. Solche Meldungen machen mich immer sehr wuetend und durcheinander. Ich hoffe da ist wie ueblich nichts dran und denen geht es nur um den Erhalt ihrer Forschungszuschuesse, weswegen sie ne Sensationsmeldung herausgeben muessen.
18.09.12, 00:47:56
Fundevogel
Hmm, da brennen doch die Gedanken mit mir durch: Es wird also von Forschern geforscht, künftige Forscher zu unterbinden (der Anteil von Autisten unter ihnen ist nicht gering)?
Das hieße in der Konsequenz, dass die Forschung in der Zukunft eher dahin dümpeln würde, die Unternehmen nur noch begrenzt Gewinne einführen und die Positionen in den Unternehmen weit niedriger vergütet würden?
Es ist angesichts der jüngeren Geschichte, in der Forscher, Ärzte und Richter sich nicht zum Anwalt des Lebens machten sondern der tödlichen Macht und dem Zeitgeist verschrieben einfach gottlos Eltern zu vermitteln, sie könnten ihre Kinder künftig diesem Zeitgeist wieder einmal anpassen.
Es ist eine unglaubliche Liederlichkeit in Gegenwart der heutigen Autisten Hoffnungen auf ihre Abschaffung wohlfeil anzubieten.
18.09.12, 08:18:17
schuschu
zitat meines sohnes:
was will man denn heilen?
ich bin ich also dann bleibt ja nix mehr von mir.
das will ich nicht. denn sonst bin ich ja nicht merh ich selber..wer oder was bin ich dann?
18.09.12, 09:54:51
70609
@Cathryn: Dein Kommentar ist nicht unsachlich, ich habe genau das Gleiche gedacht, nur in anderen Worten. Bevor man sich auf die Autisten konzentriert, sollten sie lieber ein Medikament für NTs suchen, dann wäre der Welt wirklich geholfen! Am Besten eines, dass sie auch zu Autisten macht, dann sind sie wenigstens sozial angepasst.
18.09.12, 10:09:05
55555
Ob man das auch als Ansatzpunkt fuer die Behandlung der NTs nutzen kann?
Ich gehe davon aus, wenn sowas erfahrungsgemäß auch immer unerwünschte Nebeneffekte nach sich zieht.
18.09.12, 12:45:31
Cathryn
Falls es so ein Mittel jemals geben sollte, muessen sie mir es mit Gewalt einfloessen und die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich danach ... falls ich es dann noch kann ... fuer den Freitod entscheide ist erstaunlich hoch.
Es gibt leider noch sehr viele Leute, die Autismus als Krankheit ansehen und uns arme Leidenden befreien wollen.
Ich waere mal gespannt, wie laut der Schrei durch die Gesellschaft waere, wuerde eine Mittel gegen Linkshaendigkeit erfunden. Ich befuerchte da liegt noch ein langer Kampf fuer Anerkennung vor uns. Ein Kampf den schon andere hinter sich haben und zum Grossteil noch mittendrin sind. Ich sag nur mal das Stichwort: Homosexualitaet. Das war auch mal ne Diagnose.
Ich bin empoert. Geradezu wuetend. Wie koennen die es ueberhaupt wagen nach einem Heilmittel zu suchen. Ich such doch kein Heilmittel gegen Linkshaender, Umweltschuetzer, Dichter, Politker, Schulzwang ... was wird denn das fuer eine Auflistung. Kurzum ... boaaaaa bin ich sauer. Am liebsten wurde ich denen eine email schreiben.
18.09.12, 17:43:52
55555
geändert von: 55555 - 18.09.12, 17:44:06
Vielleicht ist das eigentlich empörende, daß das mit staatlichen Mitteln geschieht, während weit sinnvollere Forschungsansätze zur Inklusion von Autisten brachliegen?