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Wieso bestehen Autisten darauf, wie anders zu sein?

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30.07.12, 22:36:02

zweifel

Mir fällt hier auf, daß es ein grundlegendes Bedürfnis sogenannter Autisten zu sein scheint, sich dauernd von sogenannten Normalen abzugrenzen? Ist das die Art von Autisten? Mir kommt diese Abgrenzung gelegentlich wie arrogant rüber.
Um es klar zu sagen, für mich sind sogenannte Autisten nicht besondere Menschen; eine Art von Menschen, vielleicht, nicht besonders. Niemand ist besonders. Außer die, die man liebt.
Na, gut, oder haßt, wenn man dazu fähig ist.

30.07.12, 22:57:39

schuschu

hallo zweifel,

evtl hilft dir bei der antwortfindung dieser thread?

http://autismus.ra.unen.de/topic.php?id=1523&
30.07.12, 23:38:39

55555

Zitat von zweifel:
Niemand ist besonders. Außer die, die man liebt.

Vielleicht ist das ja schon die Antwort, auch wenn ich schon etwas Probleme habe, wenn die Teilnehmer des Forums da über einen Kamm geschoren werden als gäbe es hier eine einheitliche Meinung.

Dabei ist wohl noch zu berücksichtigen, daß wir außerhalb dieses Forums oft das ganze Gegenteil erleben und deswegen vielleicht besonderen Wert darauf legen, daß diese verbreiteten Diskriminierungen nicht auch in diesem Forum Raum greifen? Ich denke viele dieser anmerkungen sind eher Spiegelungen und nicht so gemeint, daß man sich für was Besseres im Sinne von Wertungen des ganzen Menschen hält.
31.07.12, 05:26:57

drvaust

Wie kommst Du darauf, zweifel?
Ich habe eher den Eindruck, daß sich viele Autisten unbedingt als normal sehen wollen. Bis hin zu 'Autisten sind normal, NA nicht.'. Was ist normal? Wohl eher der 'normale' Durchschnitt der NA-Mehrheit, die die Norm bestimmen. Viele Autisten strengen sich sehr an, um als 'normal' zu gelten, um nicht aufzufallen, um keinen Ärger zu bekommen usw.. Manche werden dadurch krank.
Wenn über Autismus und Autisten diskutiert wird, muß Autismus von NA abgegrenzt werden, weil sonst der Gegenstand der Diskussion nicht klar ist. Sonst würde man ja nur über Normale diskutieren, was wäre dann Autismus.
Viele Autisten werden oft als unnormal, krank, unfähig usw. bezeichnet. Da ist es natürlich, daß sie sich ihrer Stärken und besonderen Fähigkeiten versichern. Das könnte arrogant wirken, ist aber eher ein Ausgleich und nötige Selbstbestätigung.

Zitat von zweifel:
... Niemand ist besonders. ...
;) Jeder ist besonders. Niemand ist normal. ;)
01.08.12, 22:02:34

PvdL

Es ist menschlich, sich selbst als normal und seine Probleme als einzigartig wahrzunehmen. Dabei ist es genau umgekehrt. Gleichwohl gibt es bei den Begabungsprofilen gewisse Muster, nach denen Menschen kategorisierbar sind. Autisten haben signifikant häufig bestimmte (Kombinationen von) Begabungen. Darin unterscheiden sie sich von NTs. Wenn man das ganze wertfrei betrachtet, ist das weder ein Grund zu beneiden, noch beneidet zu werden. Es hilft aber trotzdem weiter.
02.08.12, 02:41:40

Fundevogel

Hmmm PvdL: NT haben ebenfalls signifikant häufig bestimmte (Kombinationen von) Begabungen...
...hört sich so an, als würden Autisten den Fehler begehen, NT Begabungen abzusprechen wie NT dies fälschlicherweise umgekehrt mit Autisten machen?

Wäre es nicht geeigneter festzuhalten, dass eine verschiedene Sicht vorherrscht, was eine Begabung ist?
Was der Eine für eine Begabung hält, kann beim Anderen als Strafe wahrgenommen werden;).
02.08.12, 02:51:37

PvdL

Was Du mir unterschieben willst, habe ich weder geschrieben, noch mit dem geschriebenen ausdrücken wollen. Bitte, lies noch einmal, was ich geschrieben habe, und versuche es zu verstehen.
02.08.12, 09:53:58

Fundevogel

Ich möchte nichts unterschieben, ich stellte die Fragen, weil nicht eindeutig erkennbar ist, was du meinst. Hier lesen viele mit, die das Gesagte vielleicht ebenfalls nicht richtig verstehen und anders auslegen.

Kannst du es etwas erläutern?
02.08.12, 10:06:11

55555

Also ich fand, daß klar wurde, daß PvdL meinte, daß das Profil ein anderes ist, daß sozusagen die "Zacken" der Kurve (des Musters) signifikant häufig anders verlaufen.
02.08.12, 21:09:17

PvdL

Um es mal an einem Beispiel deutlich zu machen: Wenn ich sage, daß ich eine bestimmte Kombination von Haar- und Augenfarbe habe, dann heißt das nicht, daß andere das nicht haben. Und er heißt auch nicht, daß irgendwer besser oder schlechter ist. Richtig?

Wenn Du, Fundevogel, meinen Beitrag noch mal in diesem Sinne liest, dann sollte Dir klar sein, daß eine Wertung nicht hinein gelesen werden muß, weil sie in der Aussage nicht angelegt ist.
04.08.12, 00:23:55

Fundevogel

Zitat von PvdL:
Autisten haben signifikant häufig bestimmte (Kombinationen von) Begabungen. Darin unterscheiden sie sich von NTs.


Hui, emotionale Reaktion, grins...

Vielleicht stehe ich auf der Leitung: Daraus habe ich gelesen, dass NT weniger häufig bezeichnende/bestimmte Kombinationen von Begabungen haben?
04.08.12, 23:03:54

PvdL

Na, gut. Dann eben noch ein Vergleich: Wenn ich sage, daß Auties oft eine grüne Hose zu einem gelben Hemd anhaben, dann impliziert das nicht, daß NTs nackt herum laufen. Oder etwa doch? Ich bildete mir jedenfalls ein, daß es das nicht täte.
 
 
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