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Autismus und Schizophrenie

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22.07.12, 23:34:55

wolfskind

Zitat:
Die Kinder und Geschwister von Patienten mit Schizophrenie haben ein erhöhtes Risiko an einer Autismus-Spektrum-Störung [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] zu erkranken. Die zeigen drei Fall-Kontroll-Studien in den Archives of General Psychiatry (2012. doi:10.1001/­archgenpsychiatry.2012.730). Es könnte auch eine Verbindung zu bipolaren Störungen geben.

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In ihrer ersten Studie haben Patrick Sullivan von der Universität von North Carolina in Chapel Hill und Mitarbeiter die Daten des Nationalen Patientenregisters Schwedens ausgewertet. Es umfasst alle Entlassungsdiagnosen der Kliniken seit 1973, und seit 2001 auch alle ambulanten psychiatrischen Behandlungen.

Ergebnis: Die Kinder von Schizophrenie-Patienten erkranken 2,9-fach häufiger als andere an einer Autismus-Spektrum-Störung [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff]. Für die Geschwister war das Risiko 2,6-fach erhöht. Auch die Diagnose einer bipolaren Störung erhöhte für die Verwandten ersten Grades das Autismusrisiko.

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Eine zweite Fall-Kontroll-Studie im Bezirk Stockholm, die alle Kinder und Jugendliche zwischen 1984 und 2007 umfasst, bestätigte im Wesentlichen den Befund. In dieser Untersuchung konnte auch zwischen autistischen Kindern mit und ohne mentale Retardierung – sie ist Kennzeichen des schweren frühkindlichen Autismus – unter­schieden werden. Beide Varianten treten häufiger auf, wenn die Eltern an einer Schizo­phrenie litten. Die Beziehung zur bipolaren Störung war hier schwächer als in der ersten Studie und für Kinder mit mentaler Retardierung nicht signifikant.


Quelle
22.07.12, 23:49:52

55555

Oder wird da einfach öfter diagnostiziert?
23.07.12, 00:41:41

PvdL

Möglicherweise haben Schizophrene oft ein ähnliches Erscheinungsbild, wie Autisten: Aufgrund des Verfalls Ihrer Persönlichkeit sind sie auch oft in sich gekehrt bzw. von der Welt abgekehrt. Ansonsten sehe ich da keinen möglichen Zusammenhang.
23.07.12, 08:15:52

55555

Verfall der Persönlichkeit? Ich denke das ist ein Klischee. Interessanter wäre vielleicht die These, daß so wie Autisten reale Dinge besonders senisibel wahrnehmen Psychotiker auf der sozialen Ebene besonders intensiv deuten. Zwischen beiden Polen wäre die Durchschnittsbevölkerung, denn ist wurde ja auch schon nachgewiesen, daß Autismus und Schizophrenie Gegensätze sind zwischen denen eben der Durchschnitt zu verorten ist. Dann hätte man ein erweitertes Spektrum von Autismus über den Durchschnitt hin zur Psychose. Aus diesem Grund bezeichne ich ja mitunter durchschnittlichen Nichtautismus als verbreitete Form der Schizophrenie.
 
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