Community zur Selbsthilfe und Diskussionsforum für alle weiteren Fragen des Lebens. Fettnapffreie Zone mit demokratisch legitimierten Moderationsregeln.
Von Autisten lernen heisst lieben lernen. Ehrlich, nüchtern, authentisch, verrufen, fair, sachorientiert: autistisch.
- Für neue Besucher und Forennutzer gibt es [hier] eine Anleitung inkl. Forenregeln. -

Tipp: Wenn https bei der Forennutzung Probleme macht: autismus-ra.unen.de; wenn https gewünscht wird: autismus.ra.unen.de
 

Beispiel Hühnerstall: Wie ungebrochene Medizinideologie Gesellschaften krank macht

original Thema anzeigen

04.06.12, 10:13:00

55555

Zitat:
Sperrt man die besten Hühner zusammen und betreibt eine rigorose Auslese, legen sie insgesamt weniger Eier als vorher. Denn sie machen sich gegenseitig das Leben zur Hölle.

Darum hatte der Biologe William Muir in den achtziger Jahren eine andere Idee: Er baute Ställe, in denen jeweils zwölf Hennen Platz hatten. Statt aus jedem Stall das legefreudigste Huhn weiterzuzüchten, schaute Muir nach: In welchem Stall werden die meisten Eier gelegt? Diese zwölf Hennen durften ihre Eigenschaften an die nächste Generation weitervererben, also auch die gutmütigen Minderleister und die legefaulen Stimmungskanonen.

Nach sechs Generationen war Frieden in die Hühnerställe eingekehrt: Die Hennen lebten nicht nur länger, sie legten auch insgesamt zweieinhalbmal so viel Eier. Außerdem hatten sie ihr äußeres Erscheinungsbild verändert: Aus den zerzausten, gestressten Legemaschinen waren rundliche, gemütliche Hühner geworden.

Aber die Sache mit der Hackordnung, die haben auch die dicken Hühner niemals aufgegeben.

Quelle
04.06.12, 16:29:53

PvdL

Sobald der Mensch mal sein Hirn zum Denken gebraucht, kommen die erstaunlichsten Errungenschaften dabei zustande. Leider muß darauf immer wieder hin gewiesen werden.

Umfrage: Was ist in der heutigen Gesellschaft das größere Problem, mangelndes Wissen oder mangelndes Interesse.

häufigste Antwort: Weiß nicht, is' mir aber auch egal.
06.06.12, 01:34:17

Fundevogel

Ergänzt man diese Ergebnisse um die Ergebnisse der Stressforschung bei Ratten kommt man zu dem Ergebnis:

Bunt gemischte Arten und Ausprägungen mit viel Platz und Auslauf, guter Struktur, wenig Besiedelung und Stressfreiheit macht die glücklichsten pummeligen Hühner, setzt die Hackordnung weitgehend außer Kraft und erzielt höchste Produktion.

Wenn unsere Gesellschaft also ganz anders strukturiert ist: Muss dann geschlussfolgert werden dürfen, dass es entgegen der Behauptungen nicht um Effektivität geht, nicht um Verwirklichung, nicht um Gesundheit für alle?
Wird wohl Zeit für eine Studie über das NachDenken und das VorDenken?

PvdL: Zweithäufigste Antwort nach meinem Erleben: "Ich kann da nichts für, ich bin dafür nicht zuständig."
06.06.12, 09:52:21

55555

Ich denke viele gesellschaftlich Beteiligte sind sich nicht über die Folgen ihrer Ansichten im Klaren. Daher ist diese Leistungsideologie wohl auch so gefährlich, weil sie teils recht sektiererische Züge trägt und sich gerne üblen Methoden bedient um das vermeintlich Gute zu wirken. Dieses Denken ist z.B. auch dafür verantwortlich, daß es noch immer kein Bürgergeld gibt und diese Gesellschaft es einfach nicht schafft sich darüber klarzuwerden, daß wir aufgrund der weitgehenden Automatisierung keine Arbeitsgesellschaft mehr sind und viel Leid durch Festhalten an diesen nicht mehr angemessenen Sturkturen erzeugt wird. Die Medizin schwimmt dann irgendwo in diesem Zeitgeist mit.
 
Powered by: phpMyForum 4.1.55 © Christoph Roeder