Wenn Autisten keine Menschen sind, sind sie dann Tiere, Pflanzen oder etwas ganz anderes?
06.06.12, 22:59:09
schuschu
evtl. "steh ich auf der leitung"...ich möchte das ganze erstmal auf mich wirken lassen und kann dazu erstmal nix schreiben.
das arbeitet schon sehr in mir und ich kanns noch nicht abschliessen für mich.
zu was tendierst du denn, bezogen auf die threadfrage, als antwort?
oder kann diese nicht wirklich beantwortet werden?
mit dieser frage möchte ich niemanden in die enge drängen, ich suche ganz aufrichtig nach einer antwort für mich, weil mich das schon sehr lange beschäftigt.
aber vielleicht muss ich diese frage erstmal loslassen und einfach sein lassen.
07.06.12, 20:15:37
Fundevogel
55555: Sind im übertragenen Sinne "Marthas" äußerlich Handelnde, die glauben zur Ehre Gottes das Richtige zu tun und "Marien" die innerlich Gläubigen im Verharren und Vertrauen?
Beginnt der schlechtere Teil Marthas da, wo sie ihr Handeln als Maßstab setzt bzw. öffentlich einklagt?
07.06.12, 23:53:36
55555
Ich sehe darin eine Veranschaulichung der Rangordnung im Doppelgebot. Wenn man so will kann man darin verbildlicht sehen, daß die Nächstenliebe nicht über die Gottesliebe gestellt werden soll. Das kann man jetzt aber wahrscheinlich wieder so oder so verstehen.
11.06.12, 17:55:12
Viana
Wenn man das alles hier mal etwas beiseiteläßt würde mich interessieren, als was sich die anwesenden Autisten sehen würden.
Ich sehe mich schon lange als Mensch,
der eine recht speziell strukturierte Wahrnehmung hat.
Durchaus mit dem Metagedanken,
vorgeburtlich ausversehen zum falschen Planeten abgebogen zu sein, lange bevor ich von AS erfuhr.
Da ich aber davon ausgehe, daß die Natur an sich keine Fehler macht und/oder Fehlkonstruktionen produziert,
sondern alles seinen sinnvollen Platz hat,
bin ich stets neugierig,
was das Leben mit mir vorhat.
Scheine ja wohl Autistin zu sein;
die sich Gedanken macht,
die einige Autisten sich machen...oder?
11.06.12, 19:35:11
55555
Ein Ansatzpunkt for eine Umorientierung auf einen anderen Schwerpunkt der Betrachtung könnte übrigens auch
dieser alte Thread anregen.
12.06.12, 21:18:12
arwen
hallo,
der link zu dem älteren thema, den du angefügt hast, dazu möcht ich was schreiben.
das mit den vielleicht intelligenten parasiten, das erinnert mich an das buch *der schwarm*
da gibt es neben den menschen noch eine intelligenz, die im meer lebt, unerkannt von den menschen und ihnen unbekannt.
denen wird das dann irgendwann mal zu blöd, dass ihr lebensraum verdreckt und immer wieder verkleinert wird, weil da die menschen gas aus der nordsee bohren... so fängt diese geschichte an.
;-) ich bemüh mich wenigstens ein bisschen beim thema zu bleiben, ja.
diese intelligenz leuchtet, vibriert und ist wohl reine energie... kann sich trennen und wieder zusammenfügen, alles kann zusammen, aber es besteht auch jeder teil für sich alleine... und sie ist, so empfand ich das... schlauer als die meisten menschen.
sie bevölkert tiere und setzt sich fest, lenkt diese und sorgt mit allerlei klugen dingen dafür, dass einige menschen nachdenken und natürlich die welt an sich retten müssen, soll die menschheit überleben.
ich weiß... mit dem eigentlichen thema hat es wenig zu tun... nichts vermutlich. das kam mir eben in meinen kopf.
zum thema kann ich schreiben...
wann ist ein mensch ein mensch... oder... was unterscheidet menschen von tieren?
was wäre unsere eigentliche verantwortung den tieren gegenüber?
pflanzen... find ich einfach nur wunderschön. wenn man sich mal die zeit nimmt und irgendeine blume genauer betrachtet, dann sieht man wie schön sie ist... jede ist anders... und doch sind es alle blumen.
die neuen triebe eines baumes mal angeschaut... gibt es ein nachgemachtes grün, das frischer sein könnte und mehr an lebendigkeit ausstrahlt?
und... jetzt kommt die brücke... ist es nicht an sich vollkommen egal, wer wie ist?
wer welche anlagen hat und wie er diese nutzt, solange er damit keinen schaden an anderen und der welt anrichtet?
im ersten moment mein ich.
und... hat nicht alles hier auf erden einen sinn und irgendeinen zweck?
jeder und alles was hier ist und lebt?
ich meine jesus hatte da einen sehr schönen satz dazu... den er seinen jüngern mal gesagt hat... krieg ich so schnell jetzt leider nicht aus dem kopf zusammen.
wer weiß... vielleicht fällt er mir bald wieder ein oder ich kann ihn nachlesen oder einer von euch weiß welchen ich meine. ich glaube es waren die lilien auf dem feld... aber sicher bin ich mir nicht.
schönen abend und grüße von arwen
15.06.12, 22:19:57
Viana
geändert von: Viana - 15.06.12, 22:20:28
ich glaube es waren die lilien auf dem feld... aber sicher bin ich mir nicht.
meinst Du diesen Satz? :
Schaut die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht.
Ich sage euch, daß auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht bekleidet gewesen ist wie derselben eins.
16.06.12, 19:12:54
arwen
ja, viana... genau diesen satz, den meine ich. vielen lieben dank.
er geht noch weiter... auf der einen seite passt es, auf der anderen seite nicht.
ich wollte eher zum ausdruck bringen, dass gott alle menschen gleich gerne hat. egal wie sie sind.
hier geht's ja eher um für uns sorgen...
Schaut die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. 29 Ich sage euch, daß auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht bekleidet gewesen ist wie derselben eins. (1. Könige 10.1) 30 So denn Gott das Gras auf dem Felde also kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er das nicht viel mehr euch tun, o ihr Kleingläubigen? 31 Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen, was werden wir trinken, womit werden wir uns kleiden? 32 Nach solchem allem trachten die Heiden.“ (Alle Zitate aus bibel-online, Matthäus, Kap.6)
auf der anderen seite... wenn ich für jemanden sorge, dann mag ich denjenigen auch und zwar so wie er ist.
hoffe das ist jetzt nicht zu verwirrend.
liebe grüße von arwen
16.06.12, 22:29:21
sayo
Eine kleine Nebenbemerkung sei mir hoffentlich gestattet, das Buch " der Schwarm" habe ich in lebhafter Erinnerung, es ist eins meiner Lieblingsbücher, der Gedanke dass es eine Intelligenz fern von allem Menschlichen gibt, eine nackte pure Intelligenz ist faszinierend.
13.07.12, 19:34:01
55555
Das scheint mir hier zu passen:
Zitat:
Tiere haben dasselbe Recht auf Leben und Freiheit wie wir Menschen auch: Ein Gespräch mit dem kanadischen Philosophen Will Kymlicka über seine Forderung, Tieren Bürgerrechte zu verleihen.
Es hat lange gedauert, bis sich die Wissenschaften endlich der Tiere angenommen haben und sie nicht bloß als programmierbare Automaten oder als instinktgesteuerte Wesen ohne Sinn und Verstand wahrnehmen. Eine neue Generation von Biologen, Philosophen, Historikern und Soziologen entdeckt die facettenreiche Gedanken-, Sozial- und Bedeutungswelt nichtmenschlicher Lebewesen.
[...]
Kymlicka: Vielfalt ist immer eine Herausforderung, aber sie ist eben auch die Grundlage des Lebens. Isolierte Genpools sterben aus. Isolierte Kulturen stagnieren und verkrusten. Eine Inspirationsquelle für unser Buch Zoopolis, und auch titelgebend, war die Arbeit von Jennifer Wolch und anderen Stadtökologen, die sich eine Wiederverzauberung menschlicher Gesellschaften erhoffen, indem wir die Natur und die Tiere wieder zurück in unser Leben lassen. Die Moderne hat eine starke Grenze zwischen »Natur« und »Kultur« gezogen – demnach bewohnen die Menschen die Kulturzone, die Tiere gehören irgendwoanders hin, in die Natur. Aber das ist eine verzerrte Sicht auf die Dinge. Tiere waren schon immer in unserer Nähe, wir haben nur gelernt, sie zu ignorieren.
ZEIT: Wenn man Ihr Buch liest, merkt man, dass Sie in der Lage sind, Tiere sehr präzise wahrzunehmen und auf das Genaueste zu beobachten.
Kymlicka: Während wir an unserem Buch schrieben, haben meine Frau und ich begonnen, unsere Umgebung mit neuen Augen zu betrachten. Es ist, als ob man eine Sichtblende abnähme, und plötzlich sieht man das städtische Leben in all seiner Buntheit und Vielfalt. Ich denke, dass wir Menschen einen hohen Preis dafür zahlen, dass wir versucht haben, uns so stark von der nichtmenschlichen Welt abzuschotten. Eine der positiven Botschaften von Zoopolis ist, dass wir nicht erst in die Wildnis reisen müssen, um eine Verbindung zu den Tieren wiederherzustellen. Wir müssen eigentlich nur unsere Augen öffnen und die vielen Möglichkeiten wahrnehmen, die unsere gemischte Gesellschaft von Menschen und Tieren schon bereithält.
Quelle
29.09.12, 21:03:58
wolfskind
wie denkt ihr über die vorstellung
autisten würden körperlos geboren
und der körper den sie haben entspricht nicht dem was sie sind
und ist ein lästiges "muss" auf der erde?
29.09.12, 21:40:48
55555
Wie würden sie körperlos geboren? Was würde sie von NA darin unterscheiden?