03.03.12, 01:37:00
Aku
geändert von: Aku - 03.03.12, 01:56:03
"Fehlerhaftes kognitives Programm"? Was genau ist hierbei damit gemeint? Ansonsten ist mir der Zusammenhang zwischen der Aussage des Befragten und der hier von der Autorin getroffenen Schlussfolgerung unklar. Handelt es sich dabei um eine relativ freie Interpretation der Worte? Denn sofern ich das korrekt Verstanden habe, wird hier zunächst einmal eine Gegenfrage auf eine von Seiten des NA unscharf formulierte Frage gestellt (Die Bewertungsgrundlagen, was wann wie oft weshalb als "Verspätung" gewertet wird, ist btw. z.B. möglicherweise nicht gegeben).
Zur Thematik selbst: Belastungsfolgen und Barrieren mit allen potenziellen Konsequenzen spielen hierbei sicherlich eine bedeutende Rolle. Ebenso Zuordnung von Faktoren wie Poltern oder ADS auf Autismus.
Eventuell sind diesbezüglich auch "Selbstgespräche" und "lautes Denken" relevant?
Wie sieht es, sofern es um die Darstellung von Sachverhalten geht, um die Einbeziehung äußerer Umstände aus?
03.03.12, 12:17:07
55555
"Fehlerhaftes kognitives Programm"? Was genau ist hierbei damit gemeint?
Wer weiß das schon bei fehlerhaften Deutungen. Vielleicht neigt der Autor zu Projizierzwang einer eigenen extremen Weltsicht, nach der alles genau so sein muß, wie er es sich vorstellt?
03.03.12, 17:58:56
Lenz2011
Vielleicht ist das in diesem Zusamenhang noch aufschlußreich für offensichtlich fehlerhafte Deutungen durch manche NA-"Fachleute":
Zitat:
Kommentar eines AS-Autisten auf die Frage
„Kommen Sie in der Regel pünktlich zur Arbeit“?
„Ok, ich habe mich schon öfter verschlafen damals – aber
was ist, wenn ein sonst Pünktlicher im Stau stand - der ist ja
auch zu spät – war demnach nicht immer pünktlich – gibt er
dann „oft“ – an, verfälscht er die Statistik“
Hinter dieser kryptischen Aussage steht ein eindeutiges, aber
fehlerhaftes kognitives Programm.
Quelle
In der genannten Quelle findet sich auch ein witziger Schreibfehler:
"Diagnostische Einordung des Asperger-Syndroms (ICD 10: F84.5)/ der Asperger-Störung (DSM-IV- TR:299.80)"
Da ist es zur "Ein-Nordung" nicht mehr weit...
Zum Beispiel: die Frage ist ja recht präzise gestellt, die Art zu antworten kenne ich von mir bisweilen auch.
03.03.12, 18:08:31
PvdL
Wenn schon die Frage schlecht gestellt ist, ist es schwierig, dan noch eine gute ANtwort zu geben. Vielleicht sollte man einfach viel öfter entweder zurück fragen, was denn gemeint sei; oder man formuliert die Frage um oder hängt seinerseits eine weiterführende Frage an. Ich will das mal an einem Beispiel verdeutlichen:
A: Gehst Du oft ins Kino.
B: Nein, eher selten. Aber die viel interessantere Frage ist doch, warum ich selten ins Kino gehe. Und die Antwort ist: Ich würde gerne mindesten jede Woche ins Kino gehen, aber es ist sehr teuer und außerdem bin ich wählerisch was die Filme angeht und da meine Frau nicht gerne ins Kino geht, müßte ich entweder allein gehen oder mir jemanden suchen.
Wenn ich einfach nur "Nein." sage und darauf warte, daß mein Gegenüber die entscheidende Frage stellt, habe ich meistens verloren. In dem obigen Beipiel denkt der Andere wahrscheinlich dann einfach, daß ich keine Lust habe und fragt mich nicht mehr, obwohl das Mißverständnis größer nicht sein könnte. Die Fehlleistung ist vermutlich, daß die eigene Interpretation genauso wahrgenommen wird, wie eine Aussage des Anderen, so daß es im Nachhinein so scheint, als habe der Andere entsprechend sich geäußert. Es ist also sicher besser, die entscheidende Frage selbst zu formulieren, wenn man will, daß sie gestellt wird.
07.03.12, 01:45:05
Friedrich1712
Ja.