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Autismus erfassen

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25.02.12, 23:03:23

PvdL

geändert von: PvdL - 25.02.12, 23:12:03

Ich verstehe leider gar nicht, worauf Du hinaus willst? Was meinst Du mit "demonstrieren"?

Ein Aspie ist ein Mensch mit Asperger-Syndrom. Wenn Du nicht weißt was das ist, kann ich das Buch von Tony Attwood empfehlen.

Grundsätzlich wäre es hilfreich, wenn Du etwas ausführlicher darlegen könntest, was genau Du kritisieren oder hinterfragen oder diskutieren möchtest.
25.02.12, 23:10:27

wolfskind

in dem artikel geht es um aspies?
25.02.12, 23:13:38

PvdL

Hast Du den Text ganz gelesen und verstehst etwas nicht? Wenn ja, was verstehst Du denn nicht?
25.02.12, 23:17:13

wolfskind

ich verstehe nicht was ein aspie sein soll.
25.02.12, 23:19:05

PvdL

Ein Aspie ist ein Mensch mit Asperger-Syndrom. Wenn Du nicht weißt was das ist, kann ich das Buch von Tony Attwood empfehlen.
25.02.12, 23:23:01

wolfskind

ja aber wo ist der unterschied zu einem autisten?
warum sagt man aspie und nicht autist?
25.02.12, 23:33:26

PvdL

Aspie ist ein Hyponym zu Autist oder Autie: Jeder Aspie ist Autist, aber nicht jeder Autist ist Aspie. Ich kann mich als Aspie auch Autist oder Autie nennen, muß das aber meines Wissens nicht. Es gibt wohl die Ansicht, daß "Aspie" keine zeitgemäße Selbstbezeichnung sei; ich habe jedoch bisher nicht verstehen können, aus welchem Grunde das sein soll.
26.02.12, 02:18:23

drvaust

Zitat von wolfskind:
pvdl, warum demonstrierst du das "Aspie"-sein ?
Zitat von wolfskind:
warum sagt man aspie und nicht autist?
Zitat von PvdL:
... Jeder Aspie ist Autist, aber nicht jeder Autist ist Aspie. ...
Es gibt wohl die Ansicht, daß "Aspie" keine zeitgemäße Selbstbezeichnung sei; ich habe jedoch bisher nicht verstehen können, aus welchem Grunde das sein soll.
Die Bezeichnung 'Aspie' bezeichnet nur Asperger-Syndrom, distanziert sich also von Kanner- und Atypischen Autisten. Warum diese Abgrenzung? Wenn in dem Artikel statt 'Aspies' 'Autisten' stehen würde, würde er genauso zutreffen, bzw. besser.
Außerdem wird heutzutage oft vom Autismus-Spektrum gesprochen, ohne Unterscheidung der verschiedenen Unterarten.
(Am Ende steht doch 'Autisten'.)
26.02.12, 02:35:45

Fundevogel

Ich finde es zudem sehr problematisch, dass einerseits hier im Forum Menschen inbesondere in Schulen und bei Arztbesuchen gegen diese Begriffsschubladen der Medizin ankämpfen müssen, weil sie auf die Situationen vor Ort ganz selten zutreffen, andererseits aber Autisten sich selbst "in diese Schubladen quetschen", indem sie überkommene Diagnosekriterien unkritisch übernehmen.
26.02.12, 03:08:18

PvdL

Warum "distanziert" man sich, wenn man Aspie sagt? Wenn ich sage, das ich in Berlin Wohne, dann distanziere ich mich doch auch nicht von denen, die nicht in Berlin wohnen. Warum wird es denn plötzlich so negativ bewertet, wenn man sich als "Aspie" versteht? Ich weise die Unterstellung, daß ich mich damit distanzieren wollte, jedenfalls entschieden von mir.
26.02.12, 05:17:28

Vendela

geändert von: Vendela - 26.02.12, 05:21:04

Zitat von 55555:
Das könnte aus der Impfecke kommen, gerade wenn es vor 15 Jahren war.


In dem Artikel ging es um die Entstehungsarten von Autismus. Es wurde unterteilt zwischen genetisch bedingtem Autismus und Autismus unbekannter Ursache (z.B. Infektionskrankheit). Ob auch was zu Impfungen drin stand, weiß ich nicht mehr, könnte aber gut sein.



Zur Unterscheidung Asperger Autismus / Autismus fällt mir eine Radiosendung ein, die ich mal gehört habe und die hier nachgelesen werden kann:
http://www.br-online.de/content/cms/Universalseite/2008/12/04/cumulus/BR-online-Publikation-ab-10-2010--77335-20110124112651.pdf

Dort steht u.a.
"Das Asperger Syndrom ist ein Teil des autistischen Spektrums, und eines, was auch nur sehr, sehr wenige haben, was mit einem höheren Intelligenzquotienten einhergeht, und wo man auch meistens keine verbalen Verzögerungen im Spracherwerb hat und auch sehr selten motorische Störungen, was andere Autisten durchaus zeigen. Das heißt der Asperger-Autist wirkt erst einmal normal.

[...]

Der Asperger-Autist wird momentan einer wahren Zerreißprobe unterzogen. Einerseits wird er als vorbildlich geeignet für die IT-Arbeitswelt beschrieben und somit quasi zum Standard erhoben, damit die Erforschung dieses Krankheitsbilds auch als wirklich wichtig angesehen wird. Andererseits wird er im gleichen Moment als krank und hilfebedürftig dargestellt, damit die Asperger-Forschung auch weiterhin eine Legitimation für ihre Projekte hat. Das ist nicht nur für die Asperger-Autisten eine merkwürdige Situation. Die Fixierung der Forscher auf Asperger als männliche Normvariante wird von anderen Autisten kritisch gesehen. Denn ein derartiger "Neuro-Elitismus“ hierarchisiert. Er stellt die einen Autisten über die anderen: Die männlichen Asperger-Autisten über die weiblichen und die Asperger-Autisten insgesamt über alle anderen Autisten. Diese Verklärung des Asperger Syndroms als neue männliche Norm mit Vorbildcharakter hat aber natürlich auch für „normale“ Männer gravierende Auswirkungen."


In dem Text werden Autismus und Asperger Autismus teilweise synonym verwendet, teilweise wird Asperger Autismus als Sonderform aus dem autistischen Spektrum beschrieben. Er entspricht nicht meiner Sichtweise, ist oberflächlich und etwas durcheinander. Wahrscheinlich ging es dabei mehr um Unterhaltung mit Klischees als um Information. Er zeigt aber ein bisschen, welche Klischeevorstellungen es gibt.

26.02.12, 15:17:35

drvaust

Zitat von PvdL:
... Ich weise die Unterstellung, daß ich mich damit distanzieren wollte, jedenfalls entschieden von mir.
Ich glaube Dir, daß Du Dich nicht distanzieren wolltest.
Aber in dem Artikel steht (unnötig?) 'Aspies', obwohl das genauso auf alle Autisten zutrifft.
Ich habe schon mehrmals erlebt, daß Autisten mit dem Asperger-Syndrom sich deutlich von Kanner-Autisten abgrenzen wollten. Diese dachten, wir sind die genialen Aspies, und nicht diese geistesgestörten Kanner-Autisten, die stumpfsinnig schaukeln in der Ecke sitzen. Das ist aber eine falsche Vorstellung, es gibt auch ziemlich blöde Aspies und geniale Kanner-Autisten. Auch in den Medien wird oft zwischen den Aspies, mit denen man vernünftig reden kann, und den 'richtigen' Autisten, die betreut in Heimen leben, unterschieden. Das sollte nicht unterstützt werden.
 
 
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