18.12.11, 13:47:45
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Zitat:
Es sind offenbar die Männer, die eine höhere Toleranz gegenüber ihresgleichen zeigen. Das berichten Forscher aus den USA und Kanada im Fachmagazin Psychological Science (Vol. 20, S. 184-190).
[...]
In allen Befragungen äußerten sich die Männer durchweg toleranter über ihre Mitbewohner als die Frauen. Diese stellten nicht nur höhere Ansprüche an ihre Kommilitoninnen, sondern bei ihnen hatten die Mitbewohnerinnen auch durchschnittlich häufiger gewechselt.
Ein weiterer Versuch bestätigte diese Resultate. Darin lasen die Probanden die Geschichte einer Person gleichen Geschlechts, die von einem eigentlich äußerst zuverlässigen Freund oder Freundin in einem Fall enttäuscht wird. In der anschließenden Befragung bewerteten die Frauen das Verhalten dieser Person wesentlich kritischer als die Männer.
[...]
Möglichweise hätten Frauen einfach andere Ansprüche an gleichgeschlechtliche Freundschaften als Männer. "Frauen messen negativen Informationen möglicherweise mehr Gewicht zu", schreiben die Wissenschaftler: "Denn negative Informationen stören die Vertrautheit, und diese spielt in gleichgeschlechtlichen Beziehungen von Frauen eine wichtigere Rolle als bei Männern."
Quelle
Den Begriff "Vertrautheit" finde ich dabei ziemlich verunglückt, es scheint eher um soetwas zu gehen wie Konformität? Vertraut kann man ja auch mit jemandem sein, der einem ganz und gar nicht behagt, einfach weil man diese Person gut kennt.
Vielleicht auch interessant in Hinblick auf das Thema des Diagnoseungleichgewichts? Was kann man davon wohl auf das Verhalten von Müttern hier im Forum herunterbrechen?
18.12.11, 18:47:01
feder
Nichtautistische Mütter beklagen auch immer wieder, dass die Väter den Autismus viel lockerer sähen und die "dringende Notwendigkeit" "angemessener Intervention" nicht unbedingt nachvollziehen könnten, weil sie das alles halb so wild fänden.
Vertrautheit hat für mich mit Vertrauen zu tun, dass ich mit jemandem vertraut sein könnte, der mir ganz und gar nicht behagt, würde ich so klar nicht sagen.
Auch interessant fände ich die Frage, ob sich das auf autistische Frauen ebenso anwenden lässt.
18.12.11, 18:57:55
wolfskind
ich bin denke ich schon sehr tolerant und meine ansprüche sind nicht hoch.
so lange man mich in ruhe lässt.
generell bin ich sonst zu jedem nett, auch zu denen die nicht nett zu mir sind.
25.12.11, 14:22:49
Fundevogel
Meines Erachtens kommt es bei Vertrautheit auch darauf an, wie nahe mit jemandem gewohnt oder gearbeitet wird.
In Brieffreundschaften können manche (vielleicht gerade wegen der Distanz) sehr vertraut sein. Wenn sie mit jemandem räumlich sehr eng zusammen wohnen oder arbeiten müssen/wollen, dann bekommt das Vertrauensverhältnis eine neue Qualität, die über dass "Trauen" hinaus geht.
Vielleicht ergeben sich die Unterschiede zwischen Frauen und Männern aus der häufig sensibleren (Beziehungs-)Wahrnehmung der Umwelt durch Frauen, die in neurologischer Hinsicht bekannt ist?
25.12.11, 18:23:36
PvdL
Statt 'Vertrautheit' sollte es vielleicht besser 'Zuverlässigkeit' heißen und statt 'Toleranz' besser 'Geduld'. Männer sind eher bereit, darauf zu warten, daß sich alles von selbst "zurecht ruckelt". Sehr spitz formuliert heißt das: Während eine weiße Frau einen "Neger" eher zum Hautarzt schicken würde, damit man ihn von der krankhaften Pigmentstörung heilen möge, würde der Mann eher so lange mit ihm in rauchige Kneipen gehen, bis die Farbe freiwillig aus seiner Haut verschwindet, solange denn der "Neger" dabei nur die "richtige Einstellung" zu erkennen gibt und auch ab und zu mal eine Lokalrunde schmeißt.