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X:enius : Das “Wrong Planet-Syndrom”: Vom Rätsel Autismus

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22.07.11, 12:37:44

wolfskind

das ist bei etwa 15:20 "in sich hinein schaun lässt" und davor hat man angst.
22.07.11, 14:18:53

Antika

Stimmt, das wird in dem Film gesagt... auf die Frage woran das liegt dass Autisten einem nicht die Augen sehen. Aber das ist ja nur eine Vermutung die diese Dame da hat, denn wissen tut sie es nicht. Aber NA brauchen wohl für alles immer eine Erklärung?
22.07.11, 16:35:55

55555

Zitat von wolfskind:
es wurde gesagt A hätten angst davor dass jemand in ihre seele schauen kann durch die augen.

So ein Unfug. Geht das jemandem hier so?
22.07.11, 16:52:32

Antika

Nein, mir geht das nicht so. Für mich ist das auf jeden Fall auch Unfug, was da behauptet oder vermutet wird.
22.07.11, 19:16:08

Leah

Dieser NA-Erklärungsversuch ist derart weltfremd, dass ich ihn schon als Scherz empfand und darüber lachen musste.
23.07.11, 03:25:12

PvdL

Das Zitat scheint mir entweder von Karl May oder aber von Rosamunde Pilcher zu sein. Wenn mir einer so in die Augen sieht, fühle ich mich immer wie beim Arzt. Um meine Seele ist mir aber wirklich nicht bange.
23.07.11, 18:14:16

Antika

Was mir auch sonderbar vorkam, war ein Satz dieser Mutter von diesem Autisten Kind. Sie sagte dass ihr Sohn nie mit den Sachen spielen wollte, mit denen sie spielen wollte.

Ich bin der Meinung dass ein Kind das doch wohl selbst entscheiden dürfen muss, wo und mit wem es spielen möchte.

Auch erwähnte sie noch, dass sie nie wusste was ihr Sohn denkt und fühlt. Ich verstehe nicht wieso das für NA so wichtig ist zu wissen was ein anderer denkt oder fühlt.
23.07.11, 23:05:52

drvaust

Zitat von Antika:
Was mir auch sonderbar vorkam, war ein Satz dieser Mutter von diesem Autisten Kind. Sie sagte dass ihr Sohn nie mit den Sachen spielen wollte, mit denen sie spielen wollte.
Ich vermute, sie meinte, sie konnte nicht mit ihrem Sohn spielen, weil er nicht mitspielte.
Ich beobachte manchmal, daß Erwachsene Kinder zu bestimmten Spielen animieren wollen (mach doch mal dies ...).
Viele Kinder machen das dann auch, weil es ihnen gefällt, sie nicht wiedersprechen wollen oder um nicht weiter genervt zu werden.
Autistische Kinder haben vermutlich eigene Vorstellungen und lassen sich nicht so leicht etwas aufschwatzen.
Ich wurde auch oft so genervt. Wenn ich ruhig irgendetwas spielte (alleine), fühlten Erwachsene sich veranlaßt, mir irgendein 'besseres' Spiel aufzuschwatzen oder mich in eine Kindergruppe einzugliedern.
25.07.11, 09:08:48

Leah

Ich habe mir den Film jetzt zum dritten Mal angeschaut; ich habe irgendwie ein insgesamt "neutrales" Gefühl dabei. Bis auf wenige Punkte (z.B. "kein Blickkontakt weil Angst vor Blick in die Seele", die Aussage von Rainer Döhle "ich möchte nicht normal sein" - das "nicht normal" hörte sich in meinen Ohren komisch an) ist mir nichts wirklich "negatives" aufgefallen. Sehr gut gefallen hat mir der Beitrag über die Professorin für Abfallwirtschaft, da steckte für mich sehr viel Wiedererkennungs- und Identifikationspotential drin.
25.07.11, 17:53:55

Fundevogel

Was war denn nun z.B. an diesem französischen Jungen so absonderlich? Er war ein Kind wie jedes andere, das seine Eltern förderten. Er hat eine andere Form der Auffassung. Würde sein mathematisches Talent nicht nur für schulische Rechenaufgaben sondern für statische Fragestellungen in der Gesichtsdeutung gefördert worden sein, hätte er als Kleinkind schon das Regelwerk für die Bewertung von Gesichtern erlernt. (Ich habe jedenfalls ganz selten nur jemanden erlebt, der beidhändig so geschickt die Kugeln der Rechenmaschine auf einander zu schob oder im anderen Fall den Flug einer Tüte in einen Einkaufswagen beobachten sehen.)

Was bitteschön ist daran krank, dass man eine andere Art der Herangehensweise an das Leben hat?
Was bitte ist daran gesund, dass Eltern ihre Art der Betrachtung für die einzige Art etwas zu betrachten halten?
Ist Gesundheit das, was die Mehrheit für Gesundheit hält?
Sind die Beispiele der beschriebenen "Therapien" nicht eigentlich das, was "ganz normale Eltern" ihren Kindern beibringen, wenn sie ihnen die Welt erklären?
Sind die Eltern, denen Therapeuten beibringen müssen, wie sie einem Kind die Welt erklären sollen krank, wenn sie einen Therapeuten dafür brauchen?

Krankheit war der Ausgangspunkt des Films, in welchem sich dann müde durch ein paar verzweifelte Versuche der Begriffsbeugung gehangelt wird. Guter Journalismus wäre gewesen, den "Rechtgläubigen" einen Spiegel vorzuhalten...
...dass ein Spezialinteresse bei NA als Sammelleidenschaft und Begeisterung ausgelegt wird und bei A als Symptom...
...dass Ordnung bei NA als Akkuratesse und bei A als Krücke bewertet wird...
...dass das Erkennen sozialer Signale von NA verlogen als von allen beherrscht dargestellt und bei A als nicht vorhanden behauptet wird...
...dass Erschöpfung bei NA als Erholungsphase und bei A als Funktionsmangel gedeutet wird.

Eine schöne Geste, dem Autisten das letzte Wort zu lassen...
besser noch hätte mir gefallen, wenn die Interviewer einen NA aufgespürt hätten, der zu Selbstkritik fähig gewesen wäre.

Nicht auszudenken, wenn eines Tages beim Durchleuchten der Gehirne die Dummheit gefunden und genetisch ausgemerzt werden könnte...blieben dann die wenigen noch vorhandenen versteckt überlebenden Autisten übrig?
 
 
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