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Artikel: Gendefekt macht blickscheu

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29.06.11, 18:44:30

wolfskind

Zitat:
Für ihre Untersuchungen zeigten Chakrabarti und seine Kollegen 13 Männern und 17 Frauen Gesichter auf einem Bildschirm. Während die Probanden die Gesichter betrachteten, analysierten die Forscher ihre Augenbewegungen. Durch DNA-Tests ermittelten die Wissenschaftler zudem, welche von den vier bekannten Varianten des Gens CNR1 im Erbgut jedes Probanden vorhanden war.
Die Ergebnisse waren verblüffend: Je nach Variante des Gens im Erbgut blickten die Testpersonen unterschiedlich lange in ein fröhliches Gesicht. Die Untersuchung ergab ebenfalls, dass bei den Trägern zweier Genformen die Blickdauer beim Betrachten eines fröhlichen Gesichts länger war als bei den anderen. Im Vergleich dazu hatte die Genvariante auf das Betrachten von Gesichtern, die Abscheu ausdrückten, keinen Einfluss.

Die Ergebnisse könnten nun dazu beitragen, die Ursache der Kontaktstörung von Autisten zu erklären und neue Therapien zu entwickeln. Denn aus Untersuchungen von Hirngewebe verstorbener Patienten ist bekannt, dass bei Autisten das CNR1-Gen weniger aktiv ist als bei anderen Menschen. Sie meiden längere Blickkontakte und können daher unter anderem die Signale, die von einem fröhlichen Gesicht ausgehen, nicht verarbeiten.


Artikel
29.06.11, 18:54:12

55555

Die Homosexuellen können glücklich sein, daß damals noch nicht so viel mit Genetik lief. "Gendefekt" ist auch so ein Unwort, das an biologischer Realität vorbeigeht und mal wieder rein kulturell zu erklären ist.
01.07.11, 22:48:14

Fundevogel

Es würde mich interessieren, wie man an Hirngewebe verstorbener Autisten gerät. In den meisten Fällen dürften die Eltern verstorben sein, an eine Erlaubnis zu gelangen.
Wer erteilte die Erlaubnis, an ihren Leichnamen zu forschen? Autisten selbst?
02.07.11, 22:01:59

drvaust

geändert von: drvaust - 02.07.11, 22:09:30

Zitat von Fundevogel:
Es würde mich interessieren, wie man an Hirngewebe verstorbener Autisten gerät. In den meisten Fällen dürften die Eltern verstorben sein, ...
Die meisten Menschen, die an einer Krankheit oder Verletzung vorzeitig sterben, sterben in einem Krankenhaus. Wenn dieses Krankenhaus mit Forschung verbunden ist, sind die Verstorbenen kurz vor der Forschung. Anders gesagt: In der Nähe der Forschung sterben besonders viele junge Leute, an Altersschwäche stirbt man eher zu Hause oder im Altersheim.
Ich gehe grundsätzlich davon aus, daß die Nutzung von Verstorbenen zu Forschungszwecken vorschriftsmäßig erfolgt.

Es gibt auch Untersuchungen bei lebenden Patienten in Krankenhäusern. Z.B. daß ein Doktorand Patienten um Mitarbeit bittet, einige zusätzliche Untersuchungen, im Rahmen einer Studie.
 
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