04.07.11, 23:11:21
drvaust
Mir fällt es schwer, Kontakte aufzubauen und zu halten, abgesehen von sachlichen Verhältnissen. Ich hatte Freundinnen, nur von meiner Seite, mit denen ich nicht gesprochen hatte, die hatten nichts davon erfahren. Wenn sich meine Wege von einer nahestehenden Person trennen, kann ich kaum den Kontakt halten oder wieder herstellen. Ich weiß nicht wie, ich kann schreiben oder anrufen, aber worüber sprechen? Ich würde manchmal gerne Kontakt halten, aber wie? Ich hatte Kontakt-Halten gelernt, gelesen und trainiert, aber es funktioniert nicht richtig, nur theoretisch.
Aber dieses 'aus den Augen, aus dem Sinn' kenne ich bei mir nicht. Mir fallen Veränderungen schwer, auch persönliche. Ich baue nicht so schnell ein persönliche Beziehungen auf, das dauert bei mir meistens sehr lange. Aber dann bleibt ein Freund ein Freund und ein Feind ein Feind, auch nach Jahrzehnten ohne Kontakt. Vereinzelt bekommen persönliche Beziehungen für mich eine größere Bedeutung, lange nach dem letzten Kontakt. Mir fehlen ehemalige Freunde, mit denen ich eigentlich nie richtig befreundet war, als wir noch Kontakt hatten. Wenn ich eine Person, mit der ich mal eine persönliche Beziehung hatte, nach langer Zeit wieder treffe, ist das für mich meistens schockierend, weil das nicht mehr diese Person ist.
Ich hatte meine meisten Mitschüler mit 16-17 Jahren zuletzt gesehen. 30 Jahre später trafen wir uns wieder. Das war für mich entsetzlich, ganz andere Leute. Das waren nicht mehr die 16-17-jährigen meiner Erinnerung, sondern fremde alte Leute, 46-47-jährig. Mehrmal sah ich diese doppelt, gleichzeitig die Person aus meiner Erinnerung und die aktuelle Person. Da verlor ich, schmerzhaft, einen Teil meiner vertrauten Welt, obwohl ich 30 Jahre keinen Kontakt hatte.
Mir passiert es manchmal, daß ich Personen, mit denen ich einige Zeit zu tun hatte und zu denen ich ein gutes Verhältnis hatte, nach einiger Zeit wieder treffe. Für mich sind das noch die gleichen Leute, zu denen ich ein gutes Verhältnis habe, aber diese kennen mich kaum noch.
24.07.11, 11:28:33
mor
"vergesse" ich irgendwann dass es sie noch gibt. Daher versuche auch ich den Kontakt zu diesen Menschen aufrecht zu erhalten. Bekomme ich jedoch irgendwann keine Rückmeldung mehr, dann "vergesse" ich diese Menschen ganz einfach.
Ich kann sie nicht einfach so vergessen. Irgendwo im Kopf sind die trotzdem noch verhakt. Jedenfalls sicher von dennen, die ich mal als "Freunde" gesehen hatte und sie sich eigentlich gar nicht merh melden.
Warum schreiben die Leute eigentlich nicht einem, wenn sie mit einem nichts mehr zu tun haben wollen, dass sie mit einem nichts mehr zu tun haben wollen? Das Motto "ewig warten. Irgendwann wird diese Person schon aufgeben" ist gemein.
Ist es so schwer, jemanden dies mitzuteilen?
24.07.11, 12:18:29
Antika
Also jemandem mitteilen dass man mit ihm keinen Kontakt mehr haben möchte, ist anscheinend nicht immer so einfach. Vielleicht hat man Sorge dass der andere, dem man mitteilt dass man mit ihm keinen Kontakt mehr haben möchte, nun Fragen stellen könnte: Warum willst du keinen Kontakt mehr mit mir haben?
Und solche Fragen können/möchten die meisten Menschen nicht beantworten? Sie haben vielleicht Angst vor der Reaktion des Anderen? Vielleicht löst dies in ihnen ein Unwohlsein aus?
Ich würde schon gerne von meinen "Freunden" wissen wollen, warum sie sich nicht mehr bei mir melden. Mir würde eine kurze aber ehrliche Antwort schon reichen, Hauptsache man ließe mich nicht im Ungewissen.
Ich finde es auch gemein, wenn man sich bei mir einfach nicht mehr melden würde. So nach dem Motto: irgendwann wird die Person schon aufgeben nachzufragen.
Wer mir nicht sagen kann warum er keinen Kontakt mehr haben möchte, war/ist auch niemals wirklich ein "Freund" (allenfalls nur ein Bekannter) gewesen. Wenn diese Leute auf meine Nachfrage nicht mehr reagieren, vergesse ich sie ganz einfach. Was mich jedoch noch eine Weile beschäftigen würde, wäre die Frage nach dem Warum. Doch diese Frage könnte ich mir ja selbst nicht beantworten, dies könnten nur diese "sogenannten Freunde".
Diese Ungewissheit würde mich dann zwar noch eine Weile beschäftigen, aber irgendwann wäre der Fall für mich dann abgeschlossen. Solche Menschen "streiche" ich dann aus meinem Gedächtnis.
Kontakt mit Freunden ist für mich persönlich schon wichtig. Bricht dieser Kontakt irgendwann ganz ab, werden aus diesen "Freunden" Bekannte. Bekannte müssen sich bei mir nicht unbedingt melden. Tun sie es, ist es gut. Tun sie es nicht, ist es auch gut.
26.07.11, 00:17:53
PvdL
Mir ist bei der "Außenpolitik" das Wichtigste, daß ich den Überblick behalte. Das begrenzt die Zahl meiner Kontakte zwar erheblich, aber läßt sich nict ändern.
29.07.11, 23:41:26
auswien
geändert von: auswien - 29.07.11, 23:44:27
Für mich ist beides in Ordnung. Wenns darum geht, dass ich mit einem Freund plaudern will, dann treff ich mich lieber persönlich. Wenn ich dagegen jemanden kennen lernen will, dann bevorzuge ich Chat-Communities wie Superchat oder Knuddels, letzeres aber sehr selten.
Generell: Ich hab keine Probleme mit persönlichem Kontakt. Bei mir ist es mehr das Problem, dass es mir schwer fällt, ein geeignetes Thema für ein Gespräch zu finden. Es gibt schon Leute, mit denen ich gerne rede. Oft weiß ich einfach nicht, was ich reden soll. Wenn einmal ein Thema gefunden ist, dann funktioniert auch das reden, vorausgesetzt ich kann der Person vertrauen.
31.03.14, 10:59:10
Larsen46
Einen Facebook Freund hab ich die Chat Möglichkeit mit mir abgedreht, weil mir das echt auf den Keks ging und als er politische Geschichten von Anno Dazumal bei sich postete, hab ich ihn von meiner Freundschaftsliste rausgeschmissen.
Brieffreundschaften als Teenager mochte ich, die waren verziert, so was liest sich sehr inspirierend, da habe ich sehr viel zurück geschrieben und der Kontakt ging über mehrere Jahre. Aber mit den Chats- und eMail Freundschaften, damit kann ich kaum was anfangen.