Studie zur Empathie und Belohnungsverhalten an der Ruhr Universität Bochum
18.06.11, 11:35:18
Gast
Hallo,
im Rahmen meiner Masterarbeit suche ich noch Asperger Autisten, die Interesse haben, an einer Studie teilzunehmen.
Die Arbeitseinheit Klinische Neuropsychologie des Instituts für kognitive Neurowissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum sucht für eine EEG-Studie (Elektroenzephalogramm) zu dem Thema "rückmeldungsbasiertes Belohnungslernen und Empathie" Teilnehmer mit Asperger Syndrom.
Wer kann teilnehmen?
Sie sollten zwischen 18 und 40 Jahre alt sein und das Asperger Syndrom offiziell diagnostiziert bekommen haben. Es reicht ein Bericht von einem Psychologen/Psychotherapeuten, in dem es erwähnt wird.
Wie lange dauert der Versuch?
Der gesamte Versuch wird einschließlich Fragebögen ausfüllen und Elektroden für den EEG-Versuch anlegen ca. 2 Stunden dauern.
Was soll geleistet werden?
Es sollen verschiedene Fragebögen zu demographischen Daten, Stimmung und Empathie ausgefüllt werden und eine Lernaufgabe am Computer gelöst werden, bei der ein EEG durchgeführt wird.
Wo findet die Studie statt?
An der Ruhr-Universität Bochum.
Vergütung liegt zwischen 15 und 25€. Jeder Teilnehmer erhält 15€ für die Durchführung des Versuchs, hat aber noch die Möglichkeit bis zu 10€ mit seiner Leistung im Lernexperiment dazu zu verdienen. Außerdem können bei Bedarf die Fahrtkosten erstattet werden
Bei Interesse an einer Teilnahme oder an weiteren Informationen zur Studie (z.B. was ein EEG ist etc.) können Sie sich unter der folgenden Email Adresse bei uns melden.
Katja.Brodmann@ruhr-uni-bochum.de
Wir würden uns sehr über Ihr Interesse an einer Teilnahme freuen.
Viele Grüße,
Katja Brodmann
18.06.11, 12:21:22
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Es ist bekannt, daß die heutigen Unterdiagnosen wie "Asperger" wissenschaftlich überholt sind?
19.06.11, 17:43:03
Gast
Hallo,
soweit ich weiß, gibt es diese Kontroverse immer noch. Die einen gehen von einem Kontinuum aus, die anderen sagen, dass Autismus einfach zu heterogen ist und dann gibt es noch diejenigen, die versuchen diese heterogene Gruppe zu klassifizieren und zum Beispiel High Functioning Autisten und Asperger Autisten unterscheiden. Ich muss gestehen, dass ich mich der letzten Gruppe ganz gut anschließen kann bzw. ich wüßte also nicht, dass es mittlerweile einen Konsens darüber gibt, dass die Unterscheidungen in Subgruppen überholt seien.
Ist es deine persönliche Meinung oder hast du News darüber von denen ich noch nichts weiß und die du mir gegebenenfalls schicken kannst? :)
Viele Grüße,
Katja
19.06.11, 19:31:41
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Link und ich würde mich wundern wenn es weltweit anders ausgehen würde.
20.06.11, 14:06:34
Gast
Hallo,
das ist mir durchaus bewusst. Nichts destotrotz gibt es immer noch viele Gruppen, die nicht ganz einer Meinung damit sind und Asperger Syndrom und HFA noch unterscheiden. Ich meine nicht, dass sie AS und HFA nicht auf einem Kontinuum sehen, aber sie setzen es nicht gleich.
Interessant dazu finde ich folgende Studien einer Gruppe aus Australien:
Rinehart et al (2011) Differentiation of High-Functioning Autism and Asperger's Disorder Based on Neuromotor Behaviour, Journal of autism and developmental disorder
Rinehart et al (2006) Gait function in high-functioning Autism and Asperger’s disorder Evidence for basal-ganglia and cerebellar involvement? European Child & Adolescent Psychiatry
Rinehart et al (2006) Movement-related potentials in
high-functioning autism and Asperger’s disorder. Developmental Medicine & Child Neurology
Und um den Punkt zu unterstreiche, dass es wirklich noch mehrere Gruppen gibt, die zwischen HFA und AS noch unterscheiden:
Mazefsky et al (2007) Emotion perception in Asperger's syndrome and high-functioning autism: the importance of diagnostic criteria and cue intensity. Journal of Autism & developmental disorder.
Da ich ein EEG ableite und die eine Studie zum Beispiel Unterschiede in einer Komponente zwischen HFA und AS gefunden hat, wollte ich anfangs einfach sicher gehen, dass ich mir meine Daten nicht kaputt mache, weil ich nicht gründlich genug differenziere. Das kann natürlich immer noch der Fall sein, aber HFA und AS gehören beide zum autistischen Spektrum und es gibt viele Studien, die HFA und AS vielleicht nicht gleich setzen, aber in ihren Experimentalbedingungen gleich behandeln. Also habe ich mich nun dazu entschlossen (auch wegen der Sorge um meiner Stichprobengröße)beide mitreinzunehmen.
Das ist auf jeden Fall ein sehr komplexes Thema. Und ich bin auch gespannt, wie sich das noch alles entwickelt und bin auch gerne offen für einen Meinungsaustausch. Momentan bin ich aber wirklich ziemlich im Stress mit meiner Studie und würde dann die Diskussion gerne verschieben. Ok? :)
Viele Grüße,
Katja
20.06.11, 14:10:05
wolfskind
du könntest
wenn du jemanden mit einer "asperger-diagnose" aufnimmst
jemanden "erwischen" der trotzdem deine werte "verfälscht"
weil er nämllich eine misch-form "hat".
man kann das nicht so einfach trennen.
und selbst jemand mit der asperger diagnose
kann somit falsch eingeordnet worden sein.
20.06.11, 15:36:59
Gast
Hallo Wolfskind,
da gebe ich dir natürlich recht. Das Problem ist mir auch bewusst, gerade wenn Psychologen die Diagnose ausstellen, die sich mit dem Thema nicht beschäftigen. Auch andere Störungen können schließlich von Psychologen unterschiedlich interpretiert weren. Aber wenn ich meine Studie zu Ende bringen möchte, muss ich mit dieser Fehlerwahrscheinlichkeit leben bzw. das Risiko eingehen.
Ich habe mich nun auch dazu entschlossen, in die Gruppe HFA und Asperger aufzunehmen (in anderen Foren hatte ich das auch schon geändert). Erstens weil beide zum autistischen Spektrum gehören, zweitens ist es bei vielen Studien Gang und Gebe und drittens (ich denke, dass das auch oftmals der Grund für zweitens ist), weil meine Stichprobe einfach sehr klein ist.
Es lag mir wirklich fern jemanden mit meiner Aussage anzugreifen oder wieder eine neue Diskussion zu entfachen. Ich denke nur, dass wenn es Studien gibt, die in EEG-Komponenten etc. Unterschiede zwischen HFA und AS gefunden haben, ich mit meinen Daten einfach vorsichtig umgehen sollte. Das kann aber natürlich jeder so sehen/handhaben wie er möchte. Mir ist meine Studie sehr wichtig und ich möchte einfach versuchen an alle "Risiken", die meine Daten verändern könnten, zu denken.
Viele Grüße,
Katja
21.06.11, 21:09:28
frontdoor
Ich hätte schon Interesse an der Studie teilzunehmen.Allerdings lebe ich in Berlin und fürchte die Fahrtkosten würden Ihren Rahmen sprengen.
24.06.11, 00:37:04
Gast
Hallo frontdoor,
schade. Berlin ist wirklich zu weit weg. Aber vielen Dank für die Rückmeldung :)
Viele Grüße,
Katja
26.06.11, 00:06:40
Hans
geändert von: Hans - 26.06.11, 00:07:42
Ich bin Elektroniker und an den Strömen in meinem Körper interessiert.
Daher würde ich rein aus technischer Neugier schon mitmachen,
wenn ich mir nachher die Kurven anschauen darf,
aber von hier aus Südbayern ist es mir dann doch zu weit.
Ach ja, eine offizielle Diagnose habe ich auch noch nicht.
26.06.11, 00:32:47
Fundevogel
Vielleicht klappt eine Zusammenarbeit eher, wenn du hier nicht von Menschen mit "Störung" sprichst?
Im Gegenzug wird dich ganz sicher niemand als "IrreGeleitete" bezeichnen;)?!.
26.06.11, 14:02:21
Gast
Diese Studie hört sich sehr interessant an und ich würde gerne mitmachen, aber ohne Diagnose und in Südbayern lebend wird sich da wohl nichts ergeben. Schade darum. Ich wünsche dir viel Erfolg.
lg micha