05.06.11, 00:42:27
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Zitat:
Integration aus technischer Sicht bedeutet, unabhängige Teile eines Systems zu einem Ganzen zusammenzuführen, sodass sie miteinander kommunizieren können. In der IT erfolgt dieser Schritt durch die Entwicklung sogenannter Schnittstellen. Eine Schnittstelle ist ein Berührungspunkt zwischen zwei unabhängigen Teilsystemen.
Die Teilsysteme verlieren durch die Verbindung über eine Schnittstelle nicht ihre Unabhängigkeit, sondern handeln weiterhin nach ihren intern festgelegten Regeln. Nur können sie jetzt Informationen untereinander austauschen. Eine gelungene technische Integration steigert die Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems, wovon alle Komponenten profitieren. Auch das Prinzip der Wirtschaftlichkeit wird berücksichtigt: Wir entwickeln kein neues System aus einem Guss, sondern führen die vorhandenen Teilsysteme zusammen.
Quelle
08.06.11, 01:03:51
Fundevogel
Integration (integrare...wieder her stellen) hieße dann aber, dass vorher bereits ein Ganzes da war und eine vorübergehende Störung (Schöpfungspause) vorliegt, die in ein fruchtbares Nächstes führen kann.
Das würde bedeuten, dass nicht nur ein in die Zukunft gerichteter Blick auf die Herstellung von Schnittstellen gelenkt werden kann, sondern dass auch ein rückwärtst gerichteter Blick von Bedeutung ist.
Es gilt also nicht nur auf einen produktiven künftigen Prozess zu schauen sondern auch das Wissen um ein einstiges gutes Funktionieren zu erinnern.
Eine Wiederherstellung von Berührungspunkten ist eine neue Runde, in der die Chance besteht, die Fehler auszuräumen, die zur Unterbrechung an den alten Schnittstellen führte.
08.06.11, 12:52:33
NoDesign
geändert von: NoDesign - 08.06.11, 12:56:17
und Integration aus Sicht der Psychologie
http://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeine_und_Integrative_Psychotherapie
Autisten können die Gesamtheit unmathematisch verdeutlicht
bekommen
08.06.11, 17:52:33
PvdL
geändert von: PvdL - 08.06.11, 17:56:57
Integration aus Sicht der Sprachwissenschaft bedeutet bspw. in Bezug auf Lexik, daß ein Wort aus einer fremden Sprache so behandelt wird, als sei es immer schon in der Aufnehmersprache gewesen. Im frühen Mittelalter waren dies zunächst überwiegend Lexeme aus dem Lateinischen, bedingt durch die Christianisierung, dann lange Zeit aus dem Französischen, bedingt durch die als hochwertig empfundene französische Kultur, und in neuerer Zeit aus dem Englischen. Man kann folgendes beobachten: Worte aus dem Lateinischen sind schon so sehr integriert, daß sie kaum mehr als Fremdworte erkennbar sind. Meist haben sie auch den Lautwandel mitgemacht und sind deswegen nicht unittelbar mehr als Fremdworte erkennbar. Vokabeln aus dem Französischen werden überwiegend regelhaft flektiert. So etwa Verben, die regelmäßig die Endung '-ieren' bekommen und schwach flektiert werden (flanieren, diskutieren, genieren, tranchieren). Da jedoch viele französische Lexeme ihrerseits auf das Lateinische zurück gehen, ist es im Nachhinein oft nicht leicht zu sagen, ob sie aus dem Französischen oder direkt aus dem Lateinischen zu uns kamen. Bei Lehnworten aus dem Englischen ist es noch eher die Ausnahme, daß diese wie deutsche Lexeme flektiert werden oder aber es wirkt gekünstelt. Aber es ist von den Gebersprachen auch die mit der jüngsten Geschichte. Am einfachsten fällt die Integration, wenn die Laute, die zur Artikulation eines Ausdrucks nötig sind, schon in der Aufnehmersprache vorhanden sind oder die fremden Laute nur geringfügig geändert werden müssen. Naive Sprecher werden noch nicht einmal bemerken, daß sie nicht 'surfen' sondern 'sörfen' sprechen. Es ist wichtig, daß ein Ausdruck als dazugehörig empfunden wird, und nicht so sehr, daß er alle sprachwissenschaftlich-formalen Kriterien voll erfüllt.