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Nichtautisten können auf Heilung hoffen?

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15.04.11, 10:53:12

55555

Das sind zwar soweit ich bisher verstehe nur unausgereifte Ansätze, aber wenn sich das bestätigt, könnte man NA vielleicht mit einer Substanz in jedem Alter heilen?
Zitat:
War die Menge von SynCAM1 künstlich erhöht, so fanden die Neurobiologen deutlich mehr Synapsen. Wurde die SynCAM1-Menge dann durch einen genetischen Trick reduziert, verschwanden die zusätzlichen Synapsen wieder. Dieser Effekt war nicht nur auf die Entwicklungsphase des Gehirns beschränkt, in der sich die meisten Synapsen bilden, sondern wurde auch im erwachsenen Gehirn beobachtet.

Quelle
15.04.11, 11:25:03

Fundevogel

Wikipedia:
Zitat:
Der Begriff Heilung bezeichnet den Prozess der Herstellung oder Wiederherstellung der körperlichen und seelischen Integrität aus einem Leiden oder einer Krankheit, oder die Überwindung einer Versehrtheit oder Verletzung durch Genesung. Während der Heilungsbegriff etymologisch eher durch ein ganz werden bestimmt ist (siehe „Heil“), bezeichnet genesen (von grch.: neomai) ursprünglich ein Davongekommensein aus einer Gefahr.

Klassische Heilungsbegriffe der Antike wie griech. θεραπεία „Dienst, Heilung“, lat.: curatio; sanatio, salvatio, restitutio ad integrum, oder engl.: healing (e.g. by first intention; second intention) schwingen bei einer heutigen Begriffsbestimmung immer mit.

Die Heilung im heutigen Sinn umfasst körperliche, psychische und soziale Aspekte (biopsychosoziales Modell) des Menschen.


Dass ich als NA anders bin, bedeutet nicht, dass ich krank bin und der Heilung bedarf?! ;)
15.04.11, 11:27:49

55555

Gibt es NA, die innerlich heil sind?
15.04.11, 11:47:54

wolfskind

vielleicht sollte man statt 'heilung' 'verbesserung' sagen?
15.04.11, 11:55:40

Fundevogel

Ich denke schon, vielleicht in der Abgeschiedenheit von Klöstern, eher selten in Berührung mit "der Welt", da sie sich sehr schlecht der Ablenkung erwehren können und Äußerlichkeiten ihr Inneres verschütten, überlagern, überdecken...es verschwindet oft ganz und taucht bei extremen Situationen erst wieder auf - bei schwerer Krankheit oder Tod.

Leider sind die erleichternden Besinnungszeiten (Fastenzeit, Novemberstille, Adventerneuerung, Fastentage, Exerzitien) aus dem Alltag ganz verschwunden. Sie machten früher fast ein Drittel des Jahres aus und halfen den Menschen, "zu sich" zu kommen.

Sicher hat eine auf Kommerz ausgerichtete Welt kein Interesse an Konsumenten, die ein Drittel des Jahres "von Brot und Wasser leben".

Ich gebe zu, dass NA Schwächlinge sind wenn es darum geht, sich dieser Bemarktung zu entziehen und zähle mich selbst auch dazu.

Um es bildlich und im übertragenen Sinne zu sagen: "Das Karussell ist so phantasievoll geschmückt, leuchtet in vielen Farben, dreht sich zur Musik und ist umhüllt von Düften"...und weil man den Blick nicht mehr "abwenden" kann verliert man den Blick auf sich selbst.
15.04.11, 12:04:30

55555

Bei "Verbesserung" gäbe es wohl auch Protest.

Für mich wäre die Frage zu klären, ob durchschnittliche NA überhaupt solche Rückzüge selbst anstreben.

(Ich spiegele ja nur ab und zu das Vokabular, wie es oft gebraucht wird um entsprechende Minderheiten auszugrenzen)
15.04.11, 12:18:52

Antika

Ich weiß nicht ob ich das hier jetzt alles richtig verstehe, aber meinen NA Mann und meinen NA Sohn würde ich nicht als Durchschnitt bezeichnen. Sie unterscheiden sich zwar sehr von A, aber sie sind auch schon wieder anders als die meisten NA.

Daher fallen sie oft auch schon wieder unter den NA auf, da sie nicht so konsumieren wie gewünscht.
15.04.11, 12:27:22

wolfskind

dann hast du schon die verbesserte version gefunden ;)
15.04.11, 12:54:30

55555

Hier sind natürlich nur NA mit entsprechender Diagnose gemeint.
15.04.11, 13:22:20

Antika

@wolfskind
Vielleicht war es aber auch für "sie" ein Glück, dass sie mich "gefunden" haben? Mein NA Mann meinte damals schon, dass ich mich von den meisten Menschen doch stark unterscheiden würde. Unsere Familie fällt in dieser NA Welt einfach immer wieder auf.

Mein Mann ähnelte früher eher den meisten anderen NA. Aber mit den Jahren hat er vieles davon ablegen können. Er empfand die anderen NA als sehr anstrengend und auch kompliziert. Ich hätte ihn mit meiner Art und meinem Wesenszug positiv verändert, meinte er mal zu mir. Durch mich hätte er gelernt die Welt mit anderen Augen zu sehen.

Und dennoch unterscheiden wir uns in vielen Dingen sehr. Er ist nun mal NA und ich bin A, und es "trennen uns Welten" von einander. Und mein NA Sohn meint oft, dass mein Autismus auf ihn "abfärben" würde. Aber dies meint er eher im positiven Sinne. "Wir sind zwar eine seltsame Familie, aber ich möchte sie mit keiner anderen tauschen" meinte er mal zu mir. Trotz unserer Verschiedenheit, kommen wir alle bestens klar mit einander. Jeder ist bemüht den anderen so zu nehmen wie er ist, und das alleine zählt meine ich.

@55555
Die Diagnose bei ihnen würde dann wohl eher lauten: Sehr ungewöhnlich. Für die meisten Menschen ist unsere Familie nämlich nicht normal.

Uns stört das aber nicht.
15.04.11, 18:37:00

Fundevogel

55555: Meinst du, ich sollte mir ein T-Shirt drucken lassen: "Ich bin diagnostizierter Nichtautist. Nehmt mir meine Meinung! Konsumiert mich! Sackt mich ein! Biiiiitttttteeee!" ::)
15.04.11, 19:28:01

55555

Bist du denn diagnostiziert?
 
 
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