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Ich möchte mich vorstellen

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24.03.11, 11:55:56

Le corbeau

Hallo,

ich lese seit einiger Zeit hier interessiert mit und möchte mich nun kurz vorstellen.

Ich bin jetzt fast 30 Jahre alt und ich habe mich mein ganzes Leben lang irgendwie 'anders' oder 'nicht dazugehörig' gefühlt. Irgendwie verstehe ich die ganze Welt um mich herum nicht - so, als ob ich versehentlich auf einem falschen Planeten gelandet bin...

Und bis letztes Jahr habe ich nie verstanden, was mit mir nicht stimmt. Ich habe mich irgendwie durchs Leben gekämpft und dachte immer, dass ich, wenn ich mich nur genug anstrenge oder mich genug verstelle, 'Offenheit' oder den Umgang mit anderen Menschen lernen könnte. Und ich war immer wieder aufs Neue zutiefst frustriert, wenn es mal wieder nicht geklappt hat...
Von meiner Mutter habe ich immer wieder zu hören bekommen, dass ich irgendwie nicht das Kind bin, was sie gerne gehabt hätte. Sätze wie "Warum kannst du nicht so sein wie xy (ersetzbar durch den Namen eines beliebigen Kindes aus unserem Dorf)" kenne ich zur Genüge, ebenso Vorwürfe, dass ich altklug bin, den Leuten nie in die Augen gucke u. ä.. Irgendwie sind wir ständig miteinander in Streit geraten - ich habe meine Mutter nicht verstanden und sie hat mich nicht verstanden.
Mit 14 habe ich mir dann selbst Hilfe bei einem Arzt für Jugendpsychiatrie gesucht - ich war genau einmal dort, dann wurde es mir von meiner Mutter, als sie es mitbekommen hat, verboten. Denn das das Kind "einen an der Klatsche" haben könnte, das geht ja nun mal gar nicht. Und mitbekommen darf das auch niemand (um Himmels Willen, was sollen bloß die Nachbarn denken?).

Seither habe ich nie wieder den Versuch gemacht, mir Hilfe zu suchen und ich hatte daher auch nicht die geringste Idee, dass mein Problem eventuell einen Namen haben könnte. Bis mir durch Zufall letztes Jahr ein Zeitungsartikel über einen Erwachsenen mit AS in die Finger gefallen ist. Ich weiß gar nicht, warum ich ihn eigentlich gelesen habe, denn bei dem Begriff Autismus hatte ich damals nur das Bild vom 'Rain Man' im Kopf - und das Thema hat mich eigentlich nicht wirklich interessiert. Allerdings ist es mir dann beim Lesen wirklich wie Schuppen von den Augen gefallen (Sprichwort) und ich habe mich in dem Zeitungsartikel wiedererkannt.
Es gab plötzlich eine mögliche Erklärung für meine Probleme.
Warum finde ich Partys oder viele Menschen furchtbar? Warum kostet es mich fast meine ganze Kraft, ein einfaches Telefonat zu führen? Warum sieht für mich irgendwie jeder gleich aus? Gestik, Mimik - das alles sagt mir nichts. Warum wird mir so oft gesagt, dass ich unhöflich bin, selbst wenn ich eigentlich etwas in bester Absicht formuliert habe? Warum mag ich Berührungen nicht, obwohl sich doch sonst alle Welt ständig bei jeder sich bietenden Gelegenheit knuddelt? Warum finde ich Ziervogelkrankheiten so spannend, dass ich mehr darüber weiß als der Großteil der Tierärzte? Warum bin ich Abends nach einem einfachen Arbeitstag völlig KO, während meine Kollegen danach immer noch munter genug sind, um bis spät in die Nacht was miteinander zu machen? Warum habe ich oft das Gefühl, an meine Grenzen zu kommen (als Kind habe ich dann angefangen zu schreien und zu weinen) und warum kann ich mich Erholen, wenn ich stundenlang aufs Wasser (See, Fluss, Dusche - egal was, hauptsache Wasser) starre?
Warum...?
Diese Liste mit warums könnte ich seitenlang weitermachen und diese warums waren jahrelang unbeantwortet.
Aber jetzt gibt es plötzlich für alles eine mögliche Erklärung.
Diagnostiziert bin ich noch nicht - ich habe jetzt nahezu ein Jahr gebraucht, um mir die Liste von Markus zu besorgen und einen Diagnosetermin auszumachen. Aber das Diagnoseverfahren läuft nun endlich und ich hoffe, dass sich dann endlich alles für mich aufklärt. Das ich danach weiß, dass ich völlig normal bin - nur eben ein bisschen anders...

Ich hoffe auf einen netten Austausch hier im Forum.

24.03.11, 12:03:27

55555

Hallo. :)
24.03.11, 12:23:49

Antika

Hallo und willkommen.

Schon als Kind habe ich mich gerne in der Nähe von Wasser aufgehalten und darauf gestarrt. Heute mache ich das auch noch sehr gerne, denn es ist sehr erholsam für mich. Auch das Plätschern eines kleines Baches finde ich sehr angenehm.
24.03.11, 12:39:21

Fundevogel

Willkommen ...ganz besonders unter den A und NA, die Wasser beruhigend finden;). Magst du es auch, wenn es wild in Kaskaden herunter stürzt?
24.03.11, 12:50:23

Löwenmama

Hallo und willkommen!!! Schön, dass du hierher gefunden hast. Das mit dem Wasser kenn ich auch...Wasser ist toll...mein kleiner Sohn liebt es auch ;-)
24.03.11, 13:04:14

Hans

Willkommen im Forum
24.03.11, 13:05:49

Le corbeau

Hallo allerseits und vielen Dank für das nette Willkommen hier im Forum.

Es ist schön zu lesen, dass es so viele andere gibt, die auch das Wasser lieben.

Zitat von Fundevogel:
Magst du es auch, wenn es wild in Kaskaden herunter stürzt?


Teils, teils. Wenn ich innerlich aufgewühlt bin, ist mir das Rauschen von Wasserfällen oder schnell fließendem Wasser meist zu laut und macht mich nervös. Wenn ich mich dann richtig entspannen möchte, ist mir ruhiges oder sanft vor sich hin plätscherndes Wasser lieber.
Wenn ich aber einen richtig angenehmen Tag habe, z. B. wenn ich einfach lange alleine in der Natur gewandert bin ohne ständig Menschen um mich herum zu haben, dann finde ich Wasserfälle oder kaskadenartig herabstürzendes Wasser toll. Das kann ich mir dann auch stundenlang Anschauen - insbesondere dann, wenn die Sonne auf das Wasser scheint. Wenn dann alles im Licht funkelt und glitzert und eventuell auch ein Regenbogen zu sehen ist, dann bekommt man mich dort kaum noch weg.
24.03.11, 16:59:05

haggard

auch von mir ein willkommen im forum.
noch ein wasserliebhaber.:)
als schüler musste ich an einem wasserfall vorbei gehen. das war mit einer der schlimmsten tage, den ich auf allgemein extremen stress zurückführe.
mit fast 30 jahren war ich bei einem staudamm, wo gerade wasser "sintflutartig" abgelassen wurde. hinterher war ich zwar irgendwie konfus, doch war es nicht so schrecklich wie damals als schüler bei einem im gegensatz dazu doch harmlosen wasserfall.

als man mir vor jahren mitteilte, dass ich autistisch bin, hatte ich das abgelehnt, nachdem ich "das" in einem medizinischen wörterbuch unter psychische krankheiten einsortiert fand.

mittlerweile habe ich es akzeptiert (außer dass fachleute "es" immer noch als krankheit einstufen) und ist die beste erklärung für mich und alles andere überhaupt - so ähnlich wie ich den absolut furchteinflößenden wasserfall von damals heute objektiv als weniger "ungestüm" betrachten kann.
24.03.11, 18:06:52

schneeweiß

Willkommen!
Ich schaue Wasser am liebsten an, wenn es gefroren ist. Im Winter an einem Bach entlangwandern oder einen Wasserfall betrachten - herrlich!
24.03.11, 20:21:22

zoccoly

auch von mir ein Willkommen :)
25.03.11, 14:57:04

mor

@Le corbeau auch ein hallo von mir

Zitat von schneeweiß:
Ich schaue Wasser am liebsten an, wenn es gefroren ist.
Ich schaue es nicht nur an, wenn es gefroren ist. Ich mag es auch mal gerne auf dem gefrorenem Wasser oder Seen herumzulaufen oder versuchen herumzuschlittern. In der Eishalle gibts zwar gefrorenes Wasser auch, aber da sind viel zu viele Menschen.

25.03.11, 16:57:57

schneeweiß

@ mor
Zum Auf-dem-Eis-Rumschlittern bin ich zu ängstlich. Ich mag die Eiszapfen bzw. Eisgebilde, die entstehen, wenn sich bewegendes Wasser gefriert. Die Eishalle ist da eher uninteressant ;)
 
 
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