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NA: nicht existent wenn "nicht anwendbar"?!

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10.02.11, 18:49:04

baum

geändert von: [feder] - 10.02.11, 18:58:37

[Kettenbeiträge zusammengefasst, mfg [feder]]

Der Gerüstbauer wohl nicht, aber der "pädagogische Betreuer" schon. Er hat nämlich einen Weg gefunden, diese Grundsätzlichkeit zu überwinden!
Stell dir vor, Dein Sohn hätte sich so, vielleicht sogar gegenüber mehreren Betreuer, in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] verhalten (also eine Werkstatt, ein Heim o.ä.). Da wäre wohl niemand auf die Idee gekommen, den Arbeitsplatz zu wechseln oder gar den Fehler bei sich zu suchen. Nein, der Fehler läge bei dem "Verursacher", was dann doch gleich Grund genug zu einer Erhöhung oder Neueinstellung der Medikamente wäre..
Da kann noch so viel schief laufen, da können sich die Betroffenen noch so viel wehren, es wird sich darauf berufen, dass man ja schließlich "nach Lehrbuch" gehandelt habe.
Es ist auch keine Hilflosigkeit, wie ich lange angenommen habe. Es ist die pure Ignoranz offen liegender Tatsachen, die jedoch mit dem Eingeständnis an sich selbst, geirrt zu haben, verbunden sind.

Und von einer angehenden Fachkraft erwarte ich weit mehr als nur Toleranz. Da erwarte ich Interesse, Motivation, Auseinandersetzung und Akzeptanz sowie Respekt! Vorallem letzteres kommt viel zu oft viel zu kurz.

schneekugel: danke! ich persönlich und natürlich vorallem die, die ich betreue, profitieren davon. nur war mir lange gar nicht klar, warum das so ist und dass das bei anderen nicht so ist. umso drastischer ist diese erkenntnis, die sich jetzt bei mir einstellt..








edit:

55555: das habe ich vor, feder hat mich bereits darum gebeten :)
nur will ich das möglichst genau und umfangreich, unter beachtung möglichst aller aspekte der äußeren umstände, machen, werd noch ein wenig dafür brauchen. aber es ist, zumindest schon gedanklich, in arbeit und wird in kürze umgesetzt!
10.02.11, 19:03:33

feder

Kurzer Hinweis: Das, worum ich dich gebeten habe, wird dann mit weiteren Aspekten aus allen möglichen Lebensbereichen zusammen verarbeitet. Vielleicht wäre es trotzdem nicht schlecht, wenn da dann noch ein ESH-Text vorhanden wäre, der sich nur auf diesen spezifischen Aspekt bezieht (ggf. könntest du auch nur den spezifischen ESH-Text schreiben und ich suche mir die für mich relevanten Aspekte heraus oder kontaktiere dich nochmal).
10.02.11, 19:10:21

baum

ja, habe mich doof ausgedrückt.

das kann ich auch tun.
ich welchem rahmen soll das stattfinden, bzw. in welchem zusammenhang? wo und wie würde der text veröffentlicht werden? soll es ein eigenständiger text sein oder eingegliedert in verbindung mit anderen, ähnlichen schilderungen? soll es an beispielen fetsgemacht und dadurch belegt werden oder eher eine schilderung von eindrücken oder eine kombination von beidem? soll es sich auf den wohn- und / oder auf den arbeitsbereich bzw. die ausbildung von fachkräften beziehen, völlig losgelöst von allen oder alle bereiche zusammengefasst?
10.02.11, 19:26:26

55555

Ich würde es so sehen: Ein Text auf der ESH-Site hätte auch den Zweck es menschlich gut nachvollziehbar zu schildern was da abläuft. Zudem würden Fakten dann noch in einem allgemeinen Text verarbeitet, der praktisch die ganze Bandbreite der Diskriminierung von Autisten darstellen soll.

Der Text für die ESH-Site muß nicht zu perfekt werden, es wäre schade, wenn ihm die Atmosphäre verlorenginge, die du jetzt einbringen könntest, weil deine Erlebnisse frisch sind. Es hatten schon einige vor etwas gut auszuarbeiten und haben dann letztlich nie etwas fertiggestellt. Perfektion ist nicht wichtig im jetzigen Stadium der Öffentlichkeitsarbeit, sondern eher, daß manche Probleme überhaupt mehr oder weniger mal so dargestellt werden wie sie sind und für diejenigen auffindbar sind, die sich aktiv informieren.
10.02.11, 20:20:22

baum

also sozusagen ähnlich wie mein erster post in diesem thema, nur deutlich weiter ausgeführt und etwas differenzierter? also so, dass ich das hier als ausgangsform nehme und darauf aufbaue und es weiter ausarbeite? muss ich meinen namen angeben?
10.02.11, 20:21:38

55555

Ja, ausarbeiten wie es sich eben anbietet. Realname ist nicht erforderlich.
10.02.11, 20:26:57

baum

prima, werd mich sobald wie geht dransetzen! kann ich das dann erstmal hier posten oder so, dass es nochmal jemand liest und ggf. verbesserungsvorschläge macht?
10.02.11, 20:33:29

55555

Wenn du magst.
02.03.11, 16:13:26

Lupa

geändert von: Lupa - 02.03.11, 16:17:36

Ich beziehe mich nochmal kurz auf den Ausgangsbeitrag, weil ich das Thema erst heute entdeckt habe.

Das kommt mir alles sehr bekannt vor.
Man muss sich immer wieder fragen WER ist hier eigentlich nicht flexibel im Denken und WER hat denn da eine Neigung zu fixen Ideen...
Die Aussage mit der Liebe zur Sprache ist einfach nur noch dumm.
Was wäre der Menschheit entgangen, hätte es nicht immer wieder Menschen gegeben, die ihre Liebe zur Sprache zum Beruf gemacht haben. (Autoren, Journalisten, Redakteure, Übersetzter etc.).
Manchmal denke ich, dass gewisse neurotypische Menschen die Gaben/Interessen von Autisten abwerten, weil sie selber keine haben...
03.03.11, 08:12:03

biene63

geändert von: biene63 - 03.03.11, 08:50:39

Hallo Baum,

Zitat:
Warum war (oder ist) es ihnen nicht möglich, jemanden anders sein zu lassen, sich auf etwas einzulassen, dass ihnen fremd ist? Das war doch ursprünglich Sinn und Zweck des Referats, so habe ich es zumindest aufgefasst. (Warum sonst hält man ein solches?)

Im Sozial-therapeutisch-pädagogischen Bereich gibt es den Begriff des "Helfer-Syndroms".

Damit werden Leute beschrieben,die gern was Sinnvolles tun würden - wenn sie das Thema denn könnten.

Manchmal werden solche halb-zielgerichteten Handlungen auch als "Aktionismus" bezeichnet....also irgendwas, was mit viel Aufwand eventuell irgendwann zum Ziel führen würde. Aber einfachere, effektivere Methoden werden irgendwie ausgeblendet. Dafür gibt es auch Redewendungen: "Wie ein kopfloses Huhn umherrrennen", "mit der Kuh ums Dorf laufen", "um den heissen Brei reden"....

Kann es sein, dass er vortragende Referent sein Thema deswegen ausgestaltet, vorgetragen und zur Diskussion gestellt hat, weil er selbst sehr viele Fragen, Unsicherheiten, Ängste...und sonstige Elemente, die ins "Helfer-Syndrom" passen hat - und sein Referat ähnlich wie in einem Workshop zur Diskussion stellen wollte - um selbst eigene neue, nutzbringende Erkenntnisse zu erhalten?


Zitat:
Warum können sie die Tatsachen nicht bei Tatsachen belassen, müssen überall etwas hineininterpretieren, wo doch der reine Wortlaut das Gegenteil aussagt?!

So, wie ich aus der Teilnahme in verschiedenen Foren inzwischen als Feedback erhalten hab, scheint dieses "zwischen den Zeilen lesen" und Interpretieren ein Bedürfnis von NT´s zu sein.

Zitat:
Wie kann man effektiv vermitteln, dass es Dinge gibt, die außerhalb des eigenen Vorstellungsvermögens liegen?

Ich beziehe diese Frage auf meine eigene Erfahrung: Wenn ich mir vorstellen will, dass es etwas geben könnte, was ausserhalb meines Wahrnehmungsbereiches bzw noch weiter weg "ausserhalb meines Vorstellungsvermögens" liegt, muss ich über einen weit gefassten intellektuellen Horizont verfügen.

Menschen, die mit Sinnesbehinderungen leben, sind damit aufgewachsen, sich wegen ihrer fehlenden Sinneseindrücke so etwas wie "Platzhalter im eigenen Denkvermögen" zu entwickeln, um aus späteren Informationen bestimmte Aspekte dieser Information noch nachträglich in vorherige Wahrnehmungslücken / durch Platzhalter aufgehalten einzufügen.

Ich kenne diese Abläufe durch meine Kontakte zur Gebärdensprachgemeinschaft, zu Blinden und zu Taubblinden. Ich selbst habe als Kind wegen meiner Reizverarbeitungsstörugen mit meiner für mich erdachten Idee der "Black Boxes" hantiert...hat mir sehr gut geholfen.

Um Fortbildungsveranstaltungen zu Themen anzubieten, die "jenseits des Vorstellungsvermögens liegen", müssten in die Konzeptgestaltung des anzudenkenden Seminars spezielle Methoden der Didaktik einfliessen, damit die Seminarteilnehmer sich einerseits respektiert und wahrgenommen fühlen (also nicht veralbert), andererseits aber diese besonderen Aspekte des Seminarthemas gut bearbeitet werden können.

Ich nenne ein Bespiel für "jenseits meines Vorstellungsvermögens": Ich hab zB kürzlich das Buch von Bill Bryson "Eine kurze Geschichte von fast Allem gelesen". Er beschreibt dort u.a. Aspekte der Quantenphysik. Quantenphysiker haben sich offenbar, um sich das Vorhandensein und die Effektivität ihrer winzigen Atombausteine besser berechnen zu können, das Modell einer Multidimensionalität erdacht....alles nur, damit die errechneten Minibausteine gewissen Regeln folgen. Diese Multidimensionalität (viel mehr als die die drei Raumdimensionen und die Zeit....36 Dimensionen oder so) mir vorzustellen - ist für mich ein hartes Stück Arbeit, ermüdet mich sehr schnell und lässt mein Interesse am Thema schnell verblassen. Entsprechend hab ich diese Seiten nur "quergelesen".

Zitat:
Gespräche erscheinen mir da weitestgehend sinnlos, es scheint an der grundsätzlichen Fähigkeit, über den eigenen Horizont hinaus zu denken, zu scheitern.
Mit dem als Grundlage kann in deren späterer Arbeit nur eine Katastrophe das Ergebnis sein, wenn ich mir vorstelle, dass diese Menschen auf Autisten "losgelassen" werden und das mit so einer Einstellung. Dann wundert mich auch nicht, dass so vieles so verkehrt läuft.

Wünscht Du, dass entsprechende Aus-und Fortbildung zum Themen-Komplex "Autismus" von Menschen angeboten wird, die eigene Erfahrung mit dem Bereich Autismus haben?
Welche Art von Erfahrung darf das sein?
- Ist der Fortbildungsanbieter selbst autistisch?
- Ist der Fortbildungsanbieter erwachsenes Kind eines Autisten?
- Ist der Fortbildungsanbieter Elternteil ein autistisches Kind?

Solche jeweils unterschiedlichen Erfahrungsaspekte verlangen meines Erachtens ein hohes Mass an Eigenreflektiertheit, wenn man sie nutzen will, um sie in Fortbildungsangebote einfliessen zu lassen.

Zitat:
Eigentlich dachte ich immer, die meisten könnten das deutlich besser als ich. Aber basiert diese sogenannte Empathie, das hineinversetzen in einen anderen und das nachfühlen seiner Emotionen tatsächlich nur dann, wenn ein direkter Bezug zu bzw. ein Vergleich mit der eigenen Person besteht oder möglich ist? Und wie kann man diese Diskrepanz dann überwinden, wenn die Bereitschaft, oder viel grundsätzlicher die Erkenntnis an sich, dazu fehlt?

Manchmal wird Leben mit Autismus wie Leben in einer eigenständigen Kultur beschrieben.

Menschen, die in ihrer eigenen Kultur (zB deutsche NT´s) aufgewachsen sind, verstehen vielleicht diese anderen deutschen NT´s. Aber das ist kein Grund, wieso sich deutsche NT´s gut in amerikanische oder israelische, spanische oder tibetische NT´s einfühlen können müssten - denn die dortige Kultur ist komplett anders.

Wenn Leben mit Autismus mit dem Leben in einer eigenständigen Kultur gleichgesetzt werden kann, wieso soll dann ein NT das Thema "Leben mit Autismus" automatisch verstehen können? Es müsste eine Bereitschaft vorhanden sein, sich diese andersartige Kultur zu erarbeiten. Dazu aber müsste erstmal erkannt werden, dass es sich überhaupt um ne andersgeartete zu respektierende Kultur handelt.

lg biene63
03.03.11, 20:25:10

Fundevogel

Autismus ist Bestandteil unserer Kultur. Dass er verleugnet und in die Krankheitsecke verwiesen ist, zeigt allemal, dass wir nur wenig Denk-Kultur haben.

Eine Freundin wurde kürzlich geschult, bei ihrer Arbeit im Bürgerbüro Behinderte anzuschauen, wenn sie Antragsteller sind und die Kommunikation nicht über den Begleiter vorzunehmen, wie es allgemein üblich ist.

Eine andere Freundin, die im Rollstuhl sitzt, brachte es auf den Punkt: "Hast du einen Darmausgang an der Seite oder eine Windel wegen Inkontinenz an und keiner sieht deine Behinderung, dann giltst du als vollwertiger Mensch, sieht man dir an, dass du behindert bist, wirst du bereits bei der Ansprache entmündigt."

Widersprüchlichkeiten, Deutungen und Nachlässigkeiten zu hinterfragen ist kulturelle Aufgabe und arbeitet dem Klein-Geist entgegen.
08.03.11, 06:57:12

baum

Zitat:
Was wäre der Menschheit entgangen, hätte es nicht immer wieder Menschen gegeben, die ihre Liebe zur Sprache zum Beruf gemacht haben.
Ironischerweise war das Fach 'Deutsch'...


Zitat:
Im Sozial-therapeutisch-pädagogischen Bereich gibt es den Begriff des "Helfer-Syndroms".

Damit werden Leute beschrieben,die gern was Sinnvolles tun würden - wenn sie das Thema denn könnten.
Beschreibt das Helfer-Syndrom nicht eine absolut selbstaufopfernde Verhaltensstruktur, bei der derjenige sich und seine eigenen Bedürfnisse hinten anstellt und diese mehr oder weniger ignoriert, des Helfens wegen?
Das würde ja in diesem Zusammenhang bedeuten, dass die Referenten sich sehr umfassend informiert, ihre Aussagen begründet und nicht lediglich hier und da was aus Lehrbüchern abgeschrieben hätten. (Ich erwähnte ja, dass das Referat die üblichen Floskeln u. Vorurteile enthielt)


Zitat:
Manchmal werden solche halb-zielgerichteten Handlungen auch als "Aktionismus" bezeichnet....
Warum halb-zielgerichtet? Unter Aktionismus verstehe ich eigentlich das Verfolgen eines konkreten Zieles, also eine absolut zielgerichtete Handlung.


Zitat:
Kann es sein, dass er vortragende Referent sein Thema deswegen ausgestaltet, vorgetragen und zur Diskussion gestellt hat, weil er selbst sehr viele Fragen, Unsicherheiten, Ängste...und sonstige Elemente, die ins "Helfer-Syndrom" passen hat - und sein Referat ähnlich wie in einem Workshop zur Diskussion stellen wollte - um selbst eigene neue, nutzbringende Erkenntnisse zu erhalten?
Das würde bedeuten, dass der vorgetragene Inhalt geraten wäre. Diese These macht aus meiner Sicht also überhaupt keinen Sinn, weil wenn ich etwas nicht weiß/nicht verstehe/unsicher bin, trage ich es nicht als Tatsachen vor der gesamten Klasse vor.
Und was hat das wieder mit dem Helfern-Syndrom zu tun?


Zitat:
Wenn ich mir vorstellen will, dass es etwas geben könnte, was ausserhalb meines Wahrnehmungsbereiches bzw noch weiter weg "ausserhalb meines Vorstellungsvermögens" liegt, muss ich über einen weit gefassten intellektuellen Horizont verfügen.
Das würde ja bedeuten, dass du deinen eigenen Horizont so erweitern willst, dass du es dann ja doch nachvolziehen könntest. Da das aber nicht möglich ist, beschreibt diese Annahme im Grunde das eigentliche Problem; das unbedingt "verstehen-wollen". Aber letztlich ist es doch die schlichte Akzeptanz, dass es mehr gibt. Eben mehr, dass nicht greifbar ist. Und darauf basiernd schließlich die Art und Weise, damit umzugehen. Nicht aber der Versuch, es selbst, durch Erweiterung des eigenen Vorstellungshorizont, nachvollziehen zu können.


Zitat:
Menschen, die mit Sinnesbehinderungen leben, sind damit aufgewachsen, sich wegen ihrer fehlenden Sinneseindrücke so etwas wie "Platzhalter im eigenen Denkvermögen" zu entwickeln, um aus späteren Informationen bestimmte Aspekte dieser Information noch nachträglich in vorherige Wahrnehmungslücken / durch Platzhalter aufgehalten einzufügen.
Was hat das mit diesem Thema zu tun?


Zitat:
Wünscht Du, dass entsprechende Aus-und Fortbildung zum Themen-Komplex "Autismus" von Menschen angeboten wird, die eigene Erfahrung mit dem Bereich Autismus haben?
Welche Art von Erfahrung darf das sein?
- Ist der Fortbildungsanbieter selbst autistisch?
- Ist der Fortbildungsanbieter erwachsenes Kind eines Autisten?
- Ist der Fortbildungsanbieter Elternteil ein autistisches Kind?
Die meisten Menschen, die Aus- und Fortbildungen zum Thema Autismus anbieten, behaupten, sie wüssten quasi alles (um es ein wenig zu übertreiben).
Für sinnvoll würde ich die ersten beiden Vorschläge durchaus halten. Letzteren Aspekt halte ich für sehr gewagt, wenn man sich dann Vereine von Eltern, beispielsweise zum Thema ABA, ansieht.
Sinnvoll wäre wohl ein gemeinsamer Aufbau, also Autisten gemeinsam mit Nicht-Autisten im Austausch. So eine Fortbildung/Ausbildung/wie auch immer sollte ja für beide Seiten hilfreich sein, und ist es ja schon in dem Moment, in dem ein NA ein klein wenig mehr versteht und so hilfreicher auf einen Autisten, den er möglicherweise betreut/fördern soll, zugeht.


Zitat:
Solche jeweils unterschiedlichen Erfahrungsaspekte verlangen meines Erachtens ein hohes Mass an Eigenreflektiertheit, wenn man sie nutzen will, um sie in Fortbildungsangebote einfliessen zu lassen.
Wer darüber nicht verfügt, sollte sich einen anderen Beruf suchen.


Aber was hat das mit Kultur zu tun? Mit Sicherheit in dem Sinne, dass unsere Kultur sehr "Denkbeschränkt" und wenig offen für neues/anderes ist und sehr einseitig denkt.
Aber ich denke nicht, dass das die von mir angesprochene Diskrepanz zwischen Vorstell-/Nachfühlbarkeit und der mangelnden Erkenntnis der Existenz von Unvorstellbarem/Unnachfühlbarem erklärt oder meine Frage diesbezüglich beantwortet. Ich sehe auch den Zusammenhang nicht wirklich und denke vielmehr, dass Autismus, wie von Fundevogel schon angesprochen, Bestandteil unserer Kultur ist.
 
 
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