29.12.10, 12:03:10
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Der Spiegel läßt den Sinn von Schulnoten diskutieren:
Zitat:
Richtig ist: Für den Erhalt dieses ungerechten, diskriminierenden Schulsystems braucht es die Notenvergabe. Denn nur mit Noten kann den Menschen eine unvereinbare Unterschiedlichkeit in den Fähigkeiten, Kompetenzen und Ausrichtungen der Kinder und Jugendlichen suggeriert werden.
In der Praxis, in zahlreichen Untersuchungen, aber selbst anhand der für Lehrer verbindlichen Vorgaben für die Notengabe ist nachweisbar, dass Schulnoten keine Aussage über die tatsächliche Kompetenz und die Leistung eines Schülers machen. Noten werden relativ zu der beurteilten Gruppe und dem erteilten Unterricht gegeben. Es gibt jedoch keinen objektiven Maßstab, der einer bestimmten Kompetenz eine bestimmte Note zuordnet, beziehungsweise an dem sich die Schüler messen können. Schulnoten stehen ja noch nicht einmal im Zusammenhang mit dem Erreichen der vorgegebenen Bildungsstandards. Noten haben daher keine inhaltliche Aussagekraft.
Noten dienen stattdessen, unabhängig vom absoluten Fähigkeitsstand, lediglich dazu, eine Verteilung vorzunehmen, die bestimmte Bevölkerungsgruppen, allen voran die finanziell schlecht gestellten und die Kinder mit Migrationshintergrund, klar benachteiligt. In der Folge schließen wir Kinder schon früh von höherer Bildung aus und wundern uns dann über die Bildungsunterschiede unserer Jugendlichen.
Quelle
Schön, daß es mal wieder diskutiert wird.
29.12.10, 12:31:43
Hans
geändert von: Hans - 29.12.10, 12:32:24
Ich möchte da nicht nur die Noten als Zahlen als diskriminierend darstellen,
sondern grundsätzlich die Beurteilung der Kinder durch die Pädagogen.
Hat meiner Mutter doch einstmals eine evangelische Kindergartenschwester prophezeit,
daß aus mir noch mal ein Verbrecher wird.
In der Schule ging das dann so ähnlich weiter.
29.12.10, 12:37:01
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Da stimme ich dir zu und es ist denke ich auch gut möglich, wenn nur einmal sysytematisch umgedacht würde. In Japan gibt es an den Unis ja auch keine Abschlußprüfungen und es wird wohl niemand behaupten, daß diese Studienabgänger schlecht ausgebildet seien.
14.04.14, 15:57:52
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Zitat:
Leistung lohnt sich, zumindest in Abschlussprüfungen galt das als sicher, auch am Ende des Jura-Studiums. Wer fleißig lernt, bekommt auch gute Noten, denken viele Studenten. Doch Leistung lohnt sich nicht gleichermaßen, wie eine neue Studie zeigt: Geschlecht und Herkunft der Prüflinge beeinflussen anscheinend massiv, wie sie im Examen abschneiden. "Ein trauriges Ergebnis", sagt Studienautor Christian Traxler von der Hertie School of Governance.
Gemeinsam mit zwei Kollegen vom Max-Planck-Institut und der Uni Göttingen hat er Tausende Datensätze von Jura-Studenten aus Nordrhein-Westfalen ausgewertet. Erschienen ist ihre Analyse "Zur Benotung in der Examensvorbereitung und im ersten Examen" in der "Zeitschrift für Didaktik der Rechtswissenschaft" (Studie als PDF). Sie fragten sich unter anderem: Was beeinflusst die Examensnote? Unterscheiden sich die Ergebnisse von Männern und Frauen? Von Studenten mit deutschem und nicht-deutschem Namen?
Das Resultat erschreckt: Frauen schneiden im Examen knapp zehn Prozent schlechter ab - bei gleichen Leistungen und Voraussetzungen. Ähnliches gilt für Studenten mit ausländischem Namen.
Quelle
29.04.14, 21:39:27
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Zitat:
Ein amerikanischer Teenager soll die Theorie vom ökonomisch arbeitenden Pädagogen jetzt einem Praxistest unterzogen haben. Er stellte seinem Lehrer eine Falle, indem er nur im ersten Absatz seines Aufsatzes tatsächlich auf die gestellte Frage antwortete - und die restlichen Seiten mit Nonsens füllte.
So heißt es nach einer kurzen Abhandlung zum Motiv überstürzter Entscheidungen in Shakespeares Werken "Othello" und Romeo und Julia" zu Beginn des zweiten Absatzes: "Um ganz ehrlich zu sein, das Thema langweilt mich jetzt schon. (...) Ich bin mir ziemlich sicher, dass Sie das hier sowieso nicht lesen werden, also schreibe ich jetzt einfach genug Worte hin, dass es so aussieht, als hätte ich viel geschrieben, während ich eigentlich nur die Zeit totschlage." Und der Pädagoge tappte prompt in die Falle: Er vergab für das zusammenhangslose Gebabbel eine "A-", was hierzulande einer Eins minus entspricht.
Quelle