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film: der kalte himmel

original Thema anzeigen

 
25.12.10, 15:55:56

haggard

geändert von: haggard - 25.12.10, 16:01:11

sendetermin im neuen jahr: 3. und 4.01.11 ARD, 20.15 uhr

Zitat:
[...]1967 [...] Felix [...] ist ein stiller, zurückhaltender Junge. Seine Mutter [...] beobachtet voller Stolz seine ausgeprägten Zahlenspiele und sein stundenlanges Spiel mit Hölzern und Steinen. [...] Für die Dorfgemeinschaft wird er zum Sonderling, für die abergläubische Großmutter zum Besessenen, für seinen Vater [...] zum Problem, das er mit einer Einweisung in die Sonderschule aus der Welt schaffen will. [die mutter] stemmt sich dagegen und läuft gegen eine Wand der Ablehnung. [...] während sich das Geheimnis um Felix' Krankheit langsam lüftet, droht die Ehe [...] zu scheitern [...] Dr. Cromer [...] ist [...] sich seiner Diagnose sicher: Felix leidet an autistischen Störungen. Für Marie und Paul wird die Diagnose zur letzten Bewährungsprobe, die über die Zukunft ihrer Familie entscheidet ...

quelle

könnte ein sehr klischeehafter film sein, der zumindest in der beschreibung alles aufgreift, vor dem eltern angst zu haben scheinen - zur besten sendezeit im abendprogramm.:/

Zitat:
„Der kalte Himmel“ ist ein Film, der vor allem im ersten Teil die Geschichte eines autistischen Jungen mit stimmungsvoller Sinnlichkeit erzählt.

quelle

...bin gespannt...
25.12.10, 16:13:10

jens

Hm..es gibt glaube ich nichts das Christine Neubauer nicht Spielt.Beste Sendezeit deswegen weil sie ein Quotenbringer ist.Werde ihn mir aber ansehen.
03.01.11, 15:44:13

haggard

geändert von: haggard - 04.01.11, 00:30:20

edit:
habe die "stimmungsvolle Sinnlichkeit" vermisst.
(kann mir jemand erklären, was an/in dem ersten teil so gewesen sein soll?)

nach meinem streifzug durch das internet bin ich zu dem schluss gekommen, dass ich blind bin für NA-emotionen und NA blind sind für autisten. ferner scheinen NA solche filme nicht ganzheitlich sehen zu können. erscheinen mir irgendwie unnachvollziehbar gefühlsüberladen.

NA scheinen den film richtig gut zu finden. gibt es hier im forum NA, die den film gesehen haben - und nicht gut finden?

es gab erstaunlich wenig, mit dem ich mich identifizieren konnte. auch, dass die "elf freundlich" sei, fand ich etwas überstrapaziert. aber war wohl (das buch) mit grundlage für den film?
auch die situation in den 60ern in einem (sehr) katholischen dorf scheint mir wenig plausibel. ein verwandter wurde zu der zeit (in bayern, sehr katholisch, kleines dorf - und dass, obwohl die eltern an sich wohl sehr einflussreich waren) ins heim gegeben, als kind, und lebt immer noch im heim.

authentisch widerum finde ich das gebaren gegenüber autisten, was in mir reaktionen wie bloß-nicht-hingucken-weil-das-schrecklich-ist auslöste. an manches wollte ich eigentlich auch gar nicht erinnert werden.
03.01.11, 21:58:28

55555

Scheint eher ein Film für NA zu sein, um das Verständnis (vor allem für die Angehörigen?) zu steigern. Der erste Teil enthielt aus meiner Sicht kaum Aussagen über Autismus.
03.01.11, 22:14:10

Mama

Ich habe mich uberwunden und mir auch diesen Film angeschaut.
Wurde auch noch im Vorfeld von meinen Eltern telefonisch informiert, damit ich mir diesen Schmarrn angucke.
Erinnert haben mich einige Szenen an die Tortur die mein Sohn durchmachen musste.
Die stimmungsvolle Sinnlichkeit wurde wohl durch den Chor symbolisiert?
Den zweiten Teil schaue ich mir nicht an.
04.01.11, 01:05:08

55555

Zitat:
Von der bayerischen Provinz ins freie Berlin: "Der kalte Himmel" erzählt von einer Bäuerin, die 1968 mit ihrem autistischen Sohn in die Großstadt flieht. Der TV-Zweiteiler ist ein Befreiungsschlag für die ARD-Schmonzettenfabrik Degeto - und das Konservativen-Pin-Up Christine Neubauer.

[...]

Denn Neubauer spielt in dem Zweiteiler "Der kalte Himmel" die bayerische Hopfenbäuerin Marie Moosbacher, die im Großstadtdschungel Berlin das Geld für die teure Behandlung ihres autistischen Sohnes zusammenbekommen muss. Es ist die Zeit der Studentenunruhen; die aufgeklärten jungen Ärzte von Berlin hantieren schon vorsichtig mit dem Begriff "Asperger-Syndrom", die durch psychische Erkrankungen entstehenden Kosten aber übernehmen die Krankenkassen noch längst nicht.

Also muss die Landfrau in einem Animierbetrieb anheuern - ein mäßig schmerzvolles Martyrium für die Hauptfigur, durch das sich die Darstellerin Neubauer eben noch mal mit Fug und Recht für ein paar Augenblicke in der angestammten Rolle des kleinbürgerlichen Kurvenstars präsentieren darf: Der Rubel im Rotlichtetablissement muss rollen, aber natürlich nur für den guten Zweck. Die Männer geben ordentlich Trinkgeld, der Junge bekommt endlich die nötige Behandlung.

[...]

Beachtlich sind zum Beispiel die Panorama-Impressionen von der verschneiten Holledau; über den geometrisch angeordneten Hopfenstangen tut sich ein ausladender eisiger Horizont auf, darunter zieht der autistische Junge seine Kreise - eine wirkungsmächtige, aber auch korrekte Melodramatisierung seiner isolierten, aber nicht unglücklichen Existenz.

Quelle

OMG, ich sehe mit Schrecken der Fortsetzung entgegen.
04.01.11, 09:22:40

an3010

Es gab einige Ansätze,die ich vernünftig fand.
Das autistische Kind konnte reden , wippte nicht mit dem Oberkörper und saß nicht den ganzen Tag vor dem Kreisel--so sind ja die Gedanken vieler NA`s über Autisten.
Das Umfeld war gut dargestellt - Ablehnung,Ausgrenzung,Abschiebung , Unverständnis von dem Kind und den Eltern gegenüber
auch die Ärzte konnte man gut nachvollziehen - überforderte , in ihrer Bildung stehengebliebene , abgestumpfte Wesen
Autismus - naja , da habe ich nicht viele Parallelen gefunden , Ähnlichkeiten blitze manchmal durch ,aber auch nur ,weil wir Flo kennen und kleine Ähnlichkeiten endeckten - aber Aufklärung über Autismus ist dies nicht.
Der Rest ist daneben
Warum Bayern - tiefstes Hinterland?
die Mutter des Autisten - passt nicht so richtig ,denn mit ihr verbinde ich immer den Gedanken großer Busen ,viel davon zeigen und sie will Gefühle zeigen und spielen ,wirkt aber teilweise oberflächig.
Und im 2.Teil strippt sie - ja und damit rettet sie die Theraphie für ihr Kind.
Mußte dieses Thema in so ein Szenarium umgesetzt werden? Haben die Macher Angst ,dass sich sonst keiner den Film anschauen würde über ein autistisches Kind?
Um was geht es in dem Film??
04.01.11, 10:42:30

haggard

vermutlich geht es in dem film nicht um ein autistisches kind, sondern um eine "verrückte" mutter, die immer recht haben will ohne rücksicht auf verluste. sie will, dass sich ärzte das kind ansehen - ok. die ärzte sagen schizophrenie. das will sie nicht. ihr sohn wäre schließlich nicht gestört oder wie auch immer. soll autismus wirklich besser werden?

plausibel fand ich, dass der arzt in ausbildung auch ablehnend scheint, nach etwas anderem zu suchen, wenn seine möglichen doktorväter sich schon einig sind.

und der mutter wird das leben so schwer gemacht.

irgendwie mag ich so emotional durchtränkte filme nicht. der vater hätte ja auch noch zuhälter werden können, um mehr spannung zu erzeugen...
04.01.11, 13:55:06

Antika

Ich habe mir den Film nicht angesehen und bin froh darüber. Nach allem was ich bis jetzt hier und auch anders wo gelesen habe, reicht mir das schon. Scheint mir auch wirklich ein Film für NA zu sein. Die mögen anscheinend solche Filme. Aber mir wird bei solchen Filmen echt schlecht.
04.01.11, 14:08:33

starke Dame

Ich habe mir den Film angeschaut und kann ihn erst nachdem ich heute den 2. Teil gesehen habe, bewerten.

Bis jetzt, gab es ein paar Dinge, dich mich bewegt haben.

Die Oma und der Vater haben mich sehr aufgeregt, sowie den Pfarrer und den Lehrer.


Ich sehe diesen Film nicht als Aufklärung an, mir fehlt zu vieles und manches ist verwirrend, vielleicht klärt sich das noch auf wenn ich den Rest gesehen habe.
04.01.11, 14:13:30

payaniva

Zitat von azrael:
soll autismus wirklich besser werden?


Was meinst du damit ? Ich hab den Film nicht gesehen, nur mal kurz reingeschaut, aber in der kurzen Zeit schon für nicht gut empfunden und wieder umgeschalten.

@ Antika: Die NA die selbst mit Autismus in der Familie zu tun haben, werden sicher auch so denken, wie die meisten hier ;)
Ich mag solche Filme auch nicht und mein Freund war nach kurzem reinschauen, der gleichen Meinung, in diesen Filmen geht es doch meist immer um das gleiche, die armen Angehörigen, die mit Autismus konfrontiert werden, es wird nie mal die andere Seite gezeigt, wie ein autistisches Kind oder A-Erwachsener sich in der NA Welt zurecht finden muss, wie viel Kraft es braucht, immer die armen Angehörigen, die es ja sooo schwer haben. Mir haben die paar Minuten gereicht die ich ihn mir angeschaut habe um diesen Film als uninteressant zu finden. Es sind immer nur Wiederholungen, nur mit anderen Schauspieler und neuer Handlung.



04.01.11, 15:33:41

55555

Zitat von azrael:
der vater hätte ja auch noch zuhälter werden können, um mehr spannung zu erzeugen...

Das hätte eher Spannung genommen, da offenbar die "anständige" Mutter in "Abgründe" getrieben wird, statt eh schon darin zu leben.
 
 
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