Krieg wird umweltfreundlich
18.09.06, 13:57:20
bellaria
Habe selten etwas Zynischeres gelesen:
ORF-News
Erinnert mich an die Neutronen-Bombe-Werbesprüche: Nur die bösen Menschen gehen drauf, die wertvollen Gebäude bleiben erhalten!
18.09.06, 14:00:18
Wursthans
Was ist daran sinnvoll die Umwelt damit unnötig zu belasten, wenn schon Kriege geführt werden? Meinst du durch das mögliche umweltfreudliche Image wird es mehr Kriege geben?
18.09.06, 14:03:09
bellaria
Das erinnert mich an die Argumente der Waffen-Lobby: Wenn wir keine Landminen erzeugen und verkaufen, macht es halt jemand anderer. Wenn es schon Krieg gibt, dann wenigstens so umweltfreundlich wie möglich.
Zynismus on:
Das erlaubt dann endlich auch dem Grünwähler, Fiat-Aktien zu kaufen.
Zynismus off.
19.09.06, 01:53:38
drvaust
geändert von: drvaust - 19.09.06, 01:54:32
Zitat:
Längerfristig sollen alle Komponenten, "die Mensch und Umwelt schaden", aus der BAE-Produktpalette verschwinden
Das ist doch endlich mal etwas Gutes. Unschädliche Kriege. :D
:rolleyes: Nichts wird beschädigt, keine Verletzten, keine Rückstände, keine Kosten usw..
Die Generäle können ezessiv Krieg spielen, ohne das etwas passiert.
:shock: Ich finde das makaber, umweltfreundliches Töten und Zerstören.
:mad: Krieg bleibt dreckig, auch mit ökologischer Ausrüstung.
19.09.06, 07:55:11
uppsdaneben
Ein Großteil der Waffen wird nicht benutzt, sondern nach Ablauf des Verfallsdatums entsorgt. Von daher sind umweltfreundliche Waffen sehr sinnvoll.
Hybridpanzer sind sinnvoll, weil der meiste Treibstoff bei Manövern drauf geht. Es ist sogar militärisch nützlich, da die Logistik entlastet wird.
Gegen die primären Zerstörungen und den verbleibenden Waffen (Blindgänger, Landminen) stellen sich Umweltschäden als geringeres Problem dar, meist ist es jedoch nicht zu vernachlässigen; es wird nur verdrängt. Die Kameras sind dann schon abgebaut.
19.09.06, 11:37:27
Lisa M.
Ich find's gut. Es ist ja mit der Ethik, dass niemand durch Kriege zu Schaden kommen sollte, nicht so, dass die sich von einen Tag auf den anderen weltweit durchsetzen kann. Da werden viele kleine Schritte nötig sein. Als einen solchen Schritt sehe ich es, dass die Akzeptanz dafür, die Zivilbevölkerung zu massakrieren, deutlich abnimmt. Auch die Schäden an der Umwelt sollen gering gehalten werden, um zukünftigen Generationen nicht die Existenzgrundlage zu zerstören und eben nicht noch die Enkelkinder der kriegführenden Generation zu verfolgen.
Solche "Öko-Panzer" stehen also in einer Tradition wie der Ächtung von Völkermord, die sich zwar noch nicht völlig durchsetzen konnte, aber doch weltweit mehrheitsfähig ist.
Wenn Regierungen erstmal generell das Recht abgesprochen wird, wegen ihrer Streitereien Zivilisten zu ermorden, dann ist der nächste Schritt, dass Regierungen das Recht abgesprochen wird, irgendjemanden zu zwingen, sich an Kriegen zu beteiligen. Irgendwann ist man dann dabei, als Regierungschefs Catcher zu wählen, denn wenn eine Sache durch Gewalt entschieden werden kann, dann können sich die Häuptlinge doch genauso gut alleine kloppen - und dafür müssen sie groß und stark sein! :D
Zitat:
Reste von Uranmunition britischer und US-amerikanischer Herkunft wurden im Irak wie nach dem NATO-Einsatz in Ex-Jugoslawien mit unzähligen Krankheitsfällen von Soldaten und Zivilisten in Zusammenhang gebracht.
Auch kurzfristig sehe ich nichts als Vorteile darin, wenn sowas aufhört. "Zivilisten" meint in Bezug auf radioaktives Material übrigens sehr oft Kinder, da die noch im Wachstum sind und daher in dieser Hinsicht viel empfindlicher reagieren.
19.09.06, 12:21:57
bellaria
Ich frage mich, was daran gut sein soll?
Wenn ein kriegsführendes Land damit rechnen muss, dass die Gebiete, die es bombardiert (weil es sie haben will), nachher verstrahlt und unbrauchbar sind, wird es vielleicht weniger Bomben werfen.
Es geht doch nur darum, dass der Kriegsgewinner einen Vorteil bekommt (nämlich weniger verseuchtes Land und geringere Kosten bei der Kriegsführung durch Treibstoff). Sonst könnten die die Dinger niemals verkaufen und sie wären auch nie entwickelt worden!
19.09.06, 12:30:08
Lisa M.
geändert von: Lisa M. - 19.09.06, 12:30:38
Vietnam z.B. wurde nicht teilweise entlaubt, um das Land zu annektieren. Solche Expansionskriege sind insgesamt seltener geworden, nur der Kampf um Rohstoffe und strategische Positionen spielt schon noch eine Rolle. Oft wird es mittlerweile eher so gesehen, dass man sich langfristig einen Haufen Kosten und Scherereien einhandelt, weil hinterher das Land wiederaufgebaut werden muss und man wieder stabile politische Verhältnisse herbeiführen muss. Ich denke schon, dass das alles mit einer Höherentwicklung von Rechts- und Unrechtsvorstellungen zu tun hat, ähnlich, wie z.B. auch die Sklaverei mittlerweile stark an Akzeptanz verloren hat.
20.09.06, 09:02:59
uppsdaneben
Kriege werden nicht mehr darum geführt, zumindest eher selten und dann meist auf sehr armem Niveau.
Die USA will ja auch nicht den Irak, sondern das Öl; von daher ist die Verseuchung des Landes egal. Eroberungskriege kosten mittlerweile dermaßen viel, dass sie sich wirtschaftlich nicht mehr rechnen.
23.09.06, 23:20:08
Warhead
Krieg schafft Arbeit,danach schreit ihr doch alle.
Ausserdem schafft er Proletarier ab.Niemand mag Kleinbürger NT's in seiner Umgebung haben,diejenigen die nicht auf dem Schlachtfeld draufgehen werden eben bei den chirurgischen Schnitten weggeputzt.Ich finde diesen Vorgang vollkommen ok.Die Arschlöcher die überbleiben werden anschliessend als Trümmerfrauen/Trümmermänner verheizt.So macht das Sterben noch einen verwertbaren Sinn.
23.09.06, 23:26:33
FrauFachmann
Krieg bringt Geld, nicht zu vergessen.