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Rolle des Körpers im Selbstbild von NA

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13.04.11, 08:37:56

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Zitat von biene63:
ich habe viele Jahre gebraucht, um herauszufinden, welche Art von Wunsch wohl konkret mit solcher Aussage verbunden ist: "Gib mir bitte den Tee". Es hat mich immer wieder erstaunt, woher die Leute um mich herum instinktiv wussten, dass offenbar die Bitte des Menschen nicht war, diesen Tee direkt in den Schoß oder über den Kopf gegossen zu bekommen, sondern dass es der Wunsch des Bittenden war, diesen Tee in einem Gefäß gereicht zu erhalten, so dass der Tee noch zum Trinken benutzbar war.

In dem Fall scheint mir "geben" schon festzulegen, daß eine Übergabehandlung angestrebt wird. Das wäre bei einem Übergiessen nicht der Fall. Die Übergabe von Tee im direkten Sinne würde für mich ersteinmal auf Teeblätter, etc. hindeuten, da aufgegossener Tee nur in gefrorenem Zustand übergebbar wäre, es sei dann man übergibt ihn in einem Gefäß, was in dem Fall auch gemeint ist.
14.04.11, 16:23:55

Quadriga

geändert von: Quadriga - 14.04.11, 16:26:25

Der Körper ist der Träger des Ichs und beeinflusst das Ich an sich auch.
Man kann sich das so vorstellen, dass der Körper ein Auto darstellt, und das Ich die fahrende Person im Auto. Die Person kann sich mit dem Auto sich fortbewegen bzw allgemein handeln. ist der Untergrund, auf dem man fährt, sehr holprig, dann wird die Person im Auto durchgeschüttelt, also vom Auto beeinflusst, wenn das Auto eben nicht mehr auf ebener Fahrbahn fährt. Überschlägt sich das Auto, so wird die Person davon auch deutlich beeinflusst, z.B. verletzt oder traumatisiert. Schrottet man das Auto, und geht davon aus, dass die Person im Auto nicht sterben kann, dann kann die Person sich nicht mehr auf dieser Welt auf dieser Ebene fortbewegen/handeln. Er kann dann auf einer anderen Ebene (also zu Fuß) sich fortbewegen und handeln, aber das ist dann nicht mehr sehr effektiv bzw man erreicht dann nicht mehr das, was man mit dem Auto erreichen konnte. Folglich ist man körperlich gesehen dann tot, weil das Ich keinen Träger mehr hat. Das Ich an sich besteht aber fort, aber auf einer anderen Ebene. In dieser anderen Ebene kann das Ich sich dann einen Körper suchen, oder was anderes machen, je nachdem, was es will oder ggfs auch tun muss, wenn es bestimmt wird. Wenn ich meinen Träger mal verlieren werde, will ich nicht mehr zurück auf die untere Ebene, in der ich ja jetzt mit meinem Träger sein kann bzw sein muss.
16.04.11, 00:29:18

PvdL

geändert von: PvdL - 16.04.11, 00:29:51

Zitat von Fundevogel:
... Ist diese "Zwiespältigkeit" der NA bei A nicht vorhanden?


Da ich beim Sprechen auf Herumhampeln völlig verzichte, kommt es auch weniger zu solchen Widersprüchen. Ich ertappe mich allerdings auch manchmal dabei, daß ich die Arme verschränke, weil es mir in dem Moment das bequemste ist, und versuche das zu vermeiden, weil es als ablehnende Haltung gilt. Eine Zeitlang habe ich es mal mit Hampeln versucht, aber das muß wohl auf andere gewirkt haben, als stünde ich in einem unsichtbaren Mückenschwarm, dessen ich mich zu erwehren hätte. Deshalb habe ich es dann wieder bleiben lassen. Und ich halte auch nichts davon, Gesprächspartner durch bewußten Einsatz von irgendwelchen Gesten zu manipulieren. Entweder das gesprochene Wort überzeugt oder eben nicht.
 
 
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