Forum für

Autisten und interessierte Zeitgenossen

@azrael:
Bezieht sich deine 1. Frage auf Fragen im Forum oder auf Fragen außerhalb des Forums/Internets oder machst du da keinen Unterschied?

Ich kenne keine Möglichkeiten der Formulierung die zu 90% zu Antworten führen.

Auch wenn ich (außerhalb des Forums) Fragen absichtlich so umformulierte dass entweder Ja oder Nein als Antwort möglich gewesen wäre bekam ich unzufriedenstellende Antworten. Z.B. vielleicht (dieses Wort mag ich als Antwort nicht weil ich nicht weiß was es als Antwort bedeutet) oder Gegenfragen oder Abweichung vom Thema.
In solchen Situationen wiederhole ich die Frage mehrmals. Dies hat meistens die Antwort "Du nervst" oder die Frage "Kannst du nicht was anderes sagen?" zur Folge.
Es scheint (zumindest außerhalb des Forums) nicht hilfreich zu sein die Fragen zu wiederholen.

Mir passiert es manchmal, daß ich auf eine Frage keine richtige Antwort bekomme.
Zum einen, weil der Gefragte denkt 'Das weiß doch jeder, dumme Frage.'. Ich weiß aber einiges nicht, was die meisten Menschen schon als Kinder lernten. Solche Informationen, die man unter engen Freunden weitergibt. Oder soziale Regeln, die ich nicht verstehe.
Zum anderen, weil der Gefragte meint, daß er mir die Frage nicht beantworten muß. Z.B. wenn mir ein Polizist Vorschriften macht, verlange ich meistens eine Begründung. Die meisten Polizisten denken aber, sie könnten, Kraft ihres Amtes, einfach befehlen, ohne das zu erklären.
Wenn ich keine Antwort bekomme, kann mich das sehr wütend machen. Ich bekomme manchmal Ärger deswegen, schon mein ganzes Leben lang.

Manchmal bekomme ich auf meine Frage eine Antwort, die keine Antwort auf diese Frage ist. Ich stelle eine objektiv sachliche Frage und bekomme eine Antwort auf Beziehungsebene. Z.B. ich habe ein sachliches Problem, frage nach Lösungsmöglichkeiten, und bekomme eine Antwort der Art 'Es wird schon wieder gut werden.'.

Meine Mutter äußerte, dass es in ihrer Kindheit als Sünde gegolten habe, etwas zu hinterfragen. Sie habe das als Regel gedeihlichen Zusammenlebens verstanden und erst später mit ihren Kindern wieder gewagt, Fragen zu stellen. Sie hätte keine Antworten geben können, weil das Nachdenken verboten war (und auch offensichtlich klappte?!).

Mein Sohn sagte als kleiner Junge, dass er mir keine Fragen mehr stelle, weil meine Antworten zu langatmig seien. Er war überfordert mit der Menge meiner Informationen.

Während einer zurückliegenden beruflichen Tätigkeit hielten mich einige für eine Lehrerin, weil Sie meine Informationsleidenschaft als (be)lehrend empfanden.

Will sagen: Es scheint auch Glückssache zu sein, ob ein Fragender und ein Antwortender zu einander passen, die sollten dann schleunigst Freunde werden;)

Viele NA wollen keine Fragen stellen und keine Antworten geben und leben einfach in den Tag. Allenfalls interessiert manche die Farbe ihrer neuesten Handtasche und welche Frisur gerade en voque ist (Spezialinteresse?;).

azrael zur Perspektive: Das Menschsein bedeutet für mich sowohl das Erkunden-können aller möglichen Antworten aber auch das Zulassen-können unbeantworteter Fragen.

Forthebeauthyoftheearth

@Primel:
das mit den nichtantworten ist allgemein gehalten. hier im forum erhalte ich dagegen erstaunlich viele antworten.

@Gast:
mit einer nichtantwort kann ich nichts anfangen und ist somit keine perspektive für mich, wenn ich persönlich erkenntnisse erlangen will. wenn die basis bereits unwissen ist und eine nichtantwort nicht wesentlich dazu beiträgt, dass das unwissen dezimiert wird - ist das unbrauchbare ressourcenverschwendung. vielleicht sehe ich das in zwanzig jahren anders, aktuell sehe ich das so wie beschrieben.

@drauvst das kommt mir so bekannt vor.

Es gibt eben Leute, die sagen "was ist das den für eine dumme Frage?" und ich zurück, dass die nicht dumm wäre, die Frage.

Es gibt keine wirklich dummen Fragen, denn jede Frage macht Sinn.

Ich hatte vor Jahren mal eine Mutter zu Besuch. Ihr Kind damals 5 trank bei ihr zu Hause nur aus Tupperbechern.
Bei mir gab es Gläser. Das Kind trinkt beißt drauf und das Glas bricht.

Nachdem wir schnell zugesehen haben, dass die Splitter aus dem Mund kamen, fragte der Junge bestürzt:" Mama, warum ist das Glas gebrochen?"

Mutter:"Wie kann man nur so blöd Fragen warum Glas bricht!!"
Ich:" Dann erklär ihm das doch mal, Glas hat feste,starre Strukturen deswegen kann man es im kalten Zustand nicht formen, Plastik hat lockere Verbindungen, ist deswegen weicher und im kalten Zustand kann man drauf beißen und es gibt innerhalb der Struktur so nach, dass es nicht zerbricht (wie eine Knautschzone)".

Das heißt, die Mutter war die blöde, die zu dumm war die Frage zu beantworten. Das Kind hatte lediglich eine Frage, das zeugt von intelligenter Neugier.

@azrael: Nach welchen Kriterien werden die Energien investiert/ verwaltet? Beispiel: Wenn mehr als 50 % Antworten kommen, dann wird an der alten Stelle weiter gefragt, liegen sie unter dem erwarteten Wert, dann wird eine neue Erkundigungsstelle gesucht? Wie wird in diesem Zusammenhang die Qualität der Antworten bewertet?

Forthebeautyoftheearth

Nein, für mich gibt es wirklich dumme Fragen. Nämlich die, auf die ich nicht antworte, sondern einfach den Raum verlasse ...

erst gestern musste ich sie mir wieder mal anhören: "Wie blöd bist du eigentlich?"

Ich hatte auf eine Antwort gehofft, auf meine einfache direkte Frage: "Soll ich dieses Teil lieber in den gelben Sack werfen?"

Anscheinend stelle ich so dumme Fragen, dass es eine vernünftige Antwort nicht Wert ist. Und auf die darauf folgende Gegenfrage reagiere ich nicht mehr. Hab ich anfangs sogar noch getan ... bringt nix

Man antwortet auf eine Frage nicht mit einer Gegenfrage. Das gehört sich nicht.

Es gehört sich aber auch nicht, dass man Dich so behandelt. Ein einfaches ja oder nein als Antwort hätte gereicht, und was soll so eine Demütigung?

Solche Demütigungen werden in der Umgangssprache der NA leider häufig benutzt, ohne dass sich Gedanken darüber gemacht wird, wie sehr sie verletzen können. Sie sind oft nicht im Wortsinn gemeint, werden als kleine Unachtsamkeit gewertet und im nächsten Moment vergessen. Sie kommen in Erschöpfungszuständen, Nervösität und Überlastung leicht über die Lippen. Auf gar keinen Fall sollten sie sich zu Herzen genommen werden.

Forthebeautyoftheearth

Wenn ich aber noch nicht weiß was mein Gegenüber wissen will,
muß ich fragen, z.B. "wie kommst Du darauf?", oder "was genau willst Du wissen?"
um dann aus einem "Antwortenkatalog" die Richtige aus zu wählen.
Viele Fragen finde ich so ungeschickt gestellt, das ich da nicht gleich einfach antworten kann
und mit einer Frage antworte, das ist oft unvermeidlich.
Das "gehört" bei mir dazu. ;)

Da geht es mir wie Hans, ich frage oft erstmal nach bevor ich antworte, weil es ineffizient wäre alle Deutungsmöglichkeiten solcher ungenauen Aussagen zu kommentieren.