14.10.09, 16:31:52
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Zitat:
Unsere Gesellschaft toleriert Ungleichheiten, weil sie als sozial nützlich angesehen werden. Sie sind der Preis für die Anreize, auf die Menschen so reagieren, dass das Wohl der Gesellschaft befördert wird. Die neoklassische Wirtschaftstheorie besagt, dass die Entlohnung des Einzelnen seinen sozialen Grenzbeitrag widerspiegelt - was er also der Gesellschaft bringt. Ergeht es den Menschen gut, so das Argument, tun sie Gutes. Borlaug [ein uneigennützig auftretender Friedensnobelpreisträger, m.Anm.] und die Banker allerdings widerlegen diese Theorie. Denn stimmte diese neoklassische Theorie, wäre Borlaug einer der reichsten Männer der Welt gewesen, während sich die Banker vor Suppenküchen anstellen müssten.
[...]
Wir verwechselten Zwecke mit Zielen. Unser aufgeblähter Finanzsektor wuchs bis zu dem Punkt, an dem er in den USA für über 40 Prozent der Unternehmensgewinne verantwortlich war. Am schlimmsten wirkte sich dies jedoch auf unsere wertvollste Ressource, das Humankapital, aus. Die absurd hohen Gehälter im Finanzsektor zogen manche der intelligentesten Köpfe in das Bankgeschäft. Wer weiß, wie viele Borlaugs unter denjenigen gewesen wären, die sich von den Reichtümern der Wall Street und der Londoner City verlocken ließen. Sollten wir auch nur einen davon verloren haben, ist unsere Welt dadurch unermesslich ärmer geworden.
Quelle
Zugabe:
Zitat:
Die US-Finanzbranche wird in diesem Jahr offenbar Boni in Rekordhöhe auszahlen: Nach Berechnungen der Zeitung "Wall Street Journal" dürften rund 140 Mrd. $ an die Mitarbeiter von Banken, Wertpapierfirmen, Brokern und Hedge-Fonds fließen.
Quelle
14.10.09, 17:44:31
Ex-Gast
geändert von: Ex-Gast - 14.10.09, 17:44:56
Leistung ist das was du durch deine Arbeit erreichst weniger das was du für deine Arbeit brauchst.
14.10.09, 18:15:09
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Das ist richtig, nur wird Leistung ja oft zu einer Art moralischem Begriff. Z.B. wenn gefordert wird sie müsse sich mehr lohnen (weil sie ungenannt mutmaßlich für das Gemeinwohl positiv wirken würde).
14.10.09, 19:55:54
zoccoly
Zitat:
Die neoklassische Wirtschaftstheorie besagt, dass die Entlohnung des Einzelnen seinen sozialen Grenzbeitrag widerspiegelt - was er also der Gesellschaft bringt.
Abgesehen von der für mich unsinnigen Theorie wäre doch auch die Frage zu stellen, wer maßt sich an einzuschätzen wer, was der Gesellschaft bringt?
Wenn es nach mir ginge würden Sozialarbeiter in der heutigen Zeit eine sehr gute Entlohnung erhalten.
Wird gefordert Leistung müsse sich mehr lohnen?
Bei der Forderung Arbeit müsse sich mehr lohnen, habe ich schon wieder eine ganz andere Sicht.
14.10.09, 20:35:52
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Zitat:
Leistung muss sich wieder lohnen.
Quelle