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12.10.09, 21:37:04

Quadriga

geändert von: Quadriga - 12.10.09, 21:46:08

Zitat:
wurdest du in der schule schon einmal wegen "monotoner stimme" oder "unmodulierter stimme" angesprochen?

Bzgl der Schule weiß ich das nicht mehr genau. Soweit ich weiß, konnte ich einzelne Wörter oder Sätze beim Lesen an sich anfangs schon entsprechend der Erwartungen betonen, da ich in der Grundschule diese Regeln auch lernte und anwenden konnte. Später wurde ich dabei wieder "schlampiger" bzw monotoner.

Ansonsten, wenn ich redete, sagte man mir immer zu, dass ich sehr stark "nuschel", dass man mich kaum versteht, dass ich etwas wiederholen soll, etc.
Das hat sich bis hin zur 9./10. Klasse nur zögerlich verbessert. Jetzt spreche ich häufiger auch hochdeutsch, weil ich mich dann etwas verständlicher ausdrücken kann als in Bayrisch.

Was an letzter Sache jedoch etwas seltsam ist, ist, dass ich als Kind schon häufiger in Hochdeutsch geredet habe, und ich bayrisch absolut nicht gut konnte. Ich frage immer: "Rede ich jetzt bayrisch", es folgte "Nein", und ich wiederholte die Frage, immer wieder. ^^
Woran das liegt, weiß ich nicht genau. Nur Vermutungen habe ich.

Edit:
Zitat:
oder hatte die punkte nicht registriert, weil ich mich auf die worte konzentrierte. passiert heute manchmal noch.

Das passiert heute auch noch sehr häufig. Daher lese ich meist vorraus, damit ich weiß, wo auch die Punkte sind. Wenn ich laut lese, dann lese ich wie vom Band abgespielt mit gelegentlichen "Hängern" oder "Überspringern".
12.10.09, 21:47:31

feder

Zitat:
Was an letzter Sache jedoch etwas seltsam ist, ist, dass ich als Kind schon häufiger in Hochdeutsch geredet habe,


Wenn ich mich als Kind dazu herabliess deutsch zu sprechen, war es auch immer Hochdeutsch. Erst als ich Logopädie bekam (nicht, weil ich Dialekt verweigerte), lernte ich Dialekt sprechen. Mittlerweile kriege ich eine halbwegs hochdeutsche Aussprache nur dann hin, wenn ich mir den Satz vorher im Kopf zurechtlege, sonst sind die dialektalen Konsonanten auch im Hochdeutsch ziemlich deutlich hörbar.

noch zum Thema: Betonungen lese ich i.d.R. nur, wenn ich laut vorlesen muss.
12.10.09, 22:59:00

Quadriga

Was mir gerade noch einfällt. Ich erkenne Fragen mehr an der Position des Verbes/Hilfverbes im Satz als an der Betonung. Dieses steht/erwähnt man gewöhnlich am Satzanfang.
Da ich hier schon Fragen gelesen habe, die wie ein gewöhnlicher Satz mit Punkt am Ende aufgebaut waren, dennoch ein Fragezeichen am Satzende hatten, wurde ich schon desöfteren dadurch verwirrt.
Es scheint für mich also auch der/die Satzbau/Satzstruktur wichtig zu sein als Erkennungsmerkmal.
12.10.09, 23:06:04

Hans

Ja, und der gewisse Satzbau ergibt dann auch die gewisse Betonung.
13.10.09, 00:02:51

2120

ich erinnere mich, beim laut vorlesen (in der Schule) die betonungs - art und weise desjenigen der vor mir dranne war übernommen zu haben.
13.10.09, 02:12:20

zoccoly

In meiner Schulzeit dachte ich immer ich könnte sehr gut betont vorlesen. Diese Illusion wurde mir während des Studiums genommen. Dort wurde mir mitgeteilt, dass ich nicht laut lesen kann und man fragte mich, ob ich überhaupt den Text verstehe. Diese Aussage fand ich damals ungeheuerlich, aber die Frage war natürlich berechtigt.
Ich erfasse einen gesamten, unbekannten Text nicht sofort, lese also Satz für Satz, orientiere mich an Satzzeichen und kann die Betonung des vorangegangenen Satzes nicht dem Folgenden anpassen, weil ich den zu diesem Zeitpunkt noch nicht erfasse. Andere hatten damit nie Schwierigkeiten, ich hatte aber auch leider nie gefragt, wie viele Sätze sie im Vorfeld schon inhaltlich erfassen können.
Wenn ich still lese, "rase" ich durch den Text ohne Betonung.
Bei Sprichwörtern/Weisheiten ist wohl eine Betonung dabei, da lese ich aber auch einen Satz x-mal.
 
 
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