Klassiker! Und was hat das mit meinem Autismus zu tun...
05.09.06, 18:17:35
FrauFachmann
Was natürlich trotzdem nicht gegen die schlichte unumstößliche Tatsache spricht, dass Autisten feinsinniger, eleganter, unnahbarer - sprich besser sind... :p :p :p :p :p
Einsam ist`s in kühler Höh, das weiß sie wohl:
Frau Fachmann :cool:
05.09.06, 18:26:31
FrauFachmann
P.s. übrigens bin ich immer noch der putzigen Ansicht, dass sich sowas früh oder später ganz von selbst rächt. Solche Mistfinken gab es schon immer, zum Beispiel den Ptolemäus, den Atronomen und Mathematiker, von dem Newton später herausfand, dass dieser bald all sein vermeintliches Wissen von einem gewissen Hipparchos übernommen hat. Allerdings warf ein weiterer Wissenschaftler ein, dass Quellenangaben damals noch nicht üblich gewesen wären. Das ist aber kein Grund, ein Gefühl für einen gewissen Anstand braucht keine modernistischen Sitten!
05.09.06, 18:30:27
bellaria
Zitat _OO_:
Haben Nichtautisten eigentlich eigene Ideen?
Wie sieht es mit brauchbaren Ideen aus?
Diese beiden Fragen verstehe ich so, dass Du Nichtautisten die Fähigkeit, zu denken und brauchbare Ideen zu haben, absprichst. Und deshalb habe ich gefragt, was das für einen Sinn haben soll - will Du nur ein bisserl provozieren oder stänkern, Frust ablassen, NAs runtermachen, um Dich selber besser zu fühlen, war es ein Humorversuch (bleibt offen, wie lustig diskriminierender Humor ist), ...
Ich halte nichts davon, auf die Empfindung, dass man selbst diskriminiert wird, mit Gegendiskriminierung zu antworten - das bringt niemanden weiter.
Wozu also diese beiden Fragen?
05.09.06, 18:57:19
Wursthans
Ich wundere mich seit zehn Jahren wie wenig für meinen Eindruck andere Menschen eigene Ideen entwickeln. Teilweise hatte ich darauf gesetzt und bin kläglich gescheitert, weil auf dieser Ebene kein Austausch möglich war. Da wird man doch mal fragen dürfen. Woher soll ich die Antwort wissen? :)
05.09.06, 18:59:56
bellaria
Ich glaube, dass die Fähigkeit Ideen zu entwickeln, weniger mit Autismus, als mit Intelligenz und Kreativität zutun hat. Dass es davon zuwenig auf der Welt gibt - darin stimme ich Dir 100%-ig zu! :)
05.09.06, 19:05:44
Wursthans
Gut, ADS bedingt wohl auch eine gewisse Art von Kreativität. Was Intelligenz sein soll ist mir bisher noch schleierhaft geblieben. Ich denke nicht daß ich besonders intelligent bin.
05.09.06, 19:12:08
FrauFachmann
Nun, wie immer finde ich meine Lösung selbst. Was ich schon sagte. Klappe halten. Hat im Übrigen noch niemanden geschadet.
Ihr werdet schon sehen.
05.09.06, 19:23:13
Lisa M.
Also ehrlich gesagt... Ich erinnere mich daran, in meiner Schulzeit, mindestens 7. Klasse, mal sehr gestaunt zu haben, als eine Mitschülerin einen *eigenständigen Gedanken* äußerte. Bis da hin hatte ich glatt schon vermutet, niemand in der Klasse außer mir sei zu eigenständigem Denken in der Lage! Es wirkte halt immer so, als ob die anderen ihren Kopf nur in Betrieb nehmen, wenn der Lehrer eine Frage stellt oder eine Aufgabe stellt, und anschließend stellen sie ihn wieder ab und reden nur noch Alberkram. Ich denke, die Arroganz mancher Leute kommt daher, dass sie damit nicht viel anfangen können und das halt als Geschwätz empfinden.
*gg* Sinngemäßes Zitat: Für den Empfang der Botschaft ist der Sender verantwortlich... Wäre ich dabei geblieben, würde ich wohl heute noch davon ausgehen, dass ich der einzig halbwegs intelligente Mensch im weiten Umkreis bin.
05.09.06, 21:11:07
FrauFachmann
Da haben wir ihn! Den Freiherr von Knigge:
Und wenn ich sage, dass oft auch die weisesten und klügsten Menschen in aller Welt, im Umgange und in Erlangung äußerer Achtung, bürgerlicher und andrer Vorteile ihres Zwecks verfehlen, ihr Glück nicht machen, so bringe ich hier weder in Anschlag, dass ein widriges Geschick zuweilen den Besten verfolgt, noch dass eine unglückliche leidenschaftliche oder ungesellige Gemütsart bei manchem die vorzüglichsten, edelsten Eigenschaften verdunkelt. Nein! meine Bemerkung trifft Personen, die wahrlich allen guten Willen und treue Rechtschaffenheit mit mannigfaltigen, recht vorzüglichen Eigenschaften und dem eifrigen Bestreben, in der Welt fortzukommen, eigenes und fremdes Glück zu bauen, verbinden, und die dennoch mit diesem allen verkannt, übersehn werden, zu gar nichts gelangen.
Woher kommt das? Was ist es, das diesen fehlt und andre haben, die, bei dem Mangel wahrer Vorzüge, alle Stufen menschlicher, irdischer Glückseligkeit ersteigen? - - Was die Franzosen den esprit de conduite nennen, das fehlt jenen: die Kunst des Umgangs mit Menschen -- eine Kunst, die oft der schwache Kopf, ohne darauf zu studieren, viel besser erlauert als der verständige, weise, witzreiche; die Kunst, sich bemerkbar, geltend, geachtet zu machen, ohne beneidet zu werden; sich nach den Temperamenten, Einsichten und Neigungen der Menschen zu richten, ohne falsch zu sein; sich ungezwungen in den Ton jeder Gesellschaft stimmen zu können, ohne weder Eigentümlichkeit des Charakters zu verlieren, noch sich zu niedriger Schmeichelei herabzulassen. Der, welchen nicht die Natur schon mit dieser glücklichen Anlage hat geboren werden lassen, erwerbe sich Studium der Menschen, eine gewisse Geschmeidigkeit, Geselligkeit, Nachgiebigkeit, Duldung, zu rechter Zeit Verleugnung, Gewalt über heftige Leidenschaften, Wachsamkeit auf sich selber und Heiterkeit des immer gleich gestimmten Gemüts; und er wird sich jene Kunst zu eigen machen; doch hüte man sich, dieselbe zu verwechseln mit der schändlichen, niedrigen Gefälligkeit des verworfenen Sklaven, der sich von jedem missbrauchen lässt, sich jedem preisgibt; um eine Mahlzeit zu gewinnen, dem Schurken huldigt, und um eine Bedienung zu erhalten, zum Unrechte schweigt, zum Betruge die Hände bietet und die Dummheit vergöttert!