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Reportage zu Spätabtreibungen und Konsumhaltung von Eltern dabei

original Thema anzeigen

26.06.09, 22:10:54

55555

Zitat:
Am Ultraschallgerät sehen die Eltern Bilder ihres Ungeborenen über den Bildschirm flimmern, ein Wunschkind. Es stimmt: Zwischen den Hirnhälften des Fötus fehlt der "Balken", eine Nervenstruktur, die rechte und linke Seite verbindet.

"Was heißt denn das genau?", will Herr Senge wissen. Aber der Arzt habe nur hilflos gelacht: Es könne alles bedeuten oder nichts.

Zu Hause geben die Eltern die lateinischen Namen der Diagnosen aus dem Arztbrief im Internet ein: "Ventrikulomegalie, Agenesie des Corpus callosum, Dystrophie". Manche der betroffenen Kinder können kaum kontrollierte Bewegungen machen, leiden unter Krampfanfällen, andere sind blind, geistig behindert sowieso.

[...]

Sie sagen sofort, dass sie es nicht wollen. Was, wenn es wirklich beatmet werden muss, nicht isst, nicht reagiert? Sie haben Angst, daran kaputtzugehen. Claudia Senge will das Kind keinen Tag länger in sich tragen. Die Ärzte sollen eine Abtreibung vornehmen, so, wie es nach dem Gesetz möglich ist.

Quelle
26.06.09, 23:02:11

quamquam

Dazu fällt mir nichts ein, weil ich fassungslos bin.
27.06.09, 00:16:22

Coyote

Keine Chance auf Leben, weil andere es so wollen ...

Manche überleben eine Abtreibung und werden einfach so lange, oft stundenlang liegengelassen, bis jegliches Leben entwichen ist.

Unsere Gesellschaft wünscht nur tadellose Menschen.


http://www.tim-lebt.de/

Beim unteren Link geht es um Autisten, da überlegen sie noch, denn man könnte sie vielleicht doch noch gebrauchen, weil sie evtl. nützlich sein könnten. Da denken sie wohl an gewisse Begabungen oder Talente.
Dazu gehöre ich dann nicht zu.

Zitat:
Das Testosteron kann man im Fruchtwasser messen, man könnte einen Routinetest entwickeln – und Föten mit Risiko abtreiben. "Wäre das wünschenswert?"
Baron-Cohen: Es gibt einen Test auf das Down-Syndrom, aber bei Autismus ist die Lage ganz anders. Er ist oft mit Talenten verbunden.


Quelle hier

und hier kann man sie gebrauchen (in Dänemark)

27.06.09, 12:11:19

quamquam

Zum ersten Link,

ich bin geschockt. Es ist unglaublich, dass sowas passiert und passieren darf. Ein Baby ist krank? Ach, sie wollen es nicht? Ja, dann machen wir es einfach weg. Werden wir jetzt zu einer Welt, in der sich jeder aussuchen kann, was er haben will und was nicht? Das Leben ist doch kein Wunschkonzert, oder?

Die zweite Quelle,

es ist unfassbar. Ach, da züchten wir uns doch mal künstliche Autisten ran, weil die ja noch nützlich sein können, aber die Tests müssen genauer sein, damit Talente erkannt werden und die weniger guten abgetrieben werden können. Ich dachte, dass wir solche Zeiten hinter uns gelassen haben und jeder Mensch das gleiche Recht auf Leben hat...

Und der letzte,

das habe ich mir gar nicht erst ganz durchgelesen...Wie ein Tier wird man auf Belastung und Talent überprüft und offenbar gibt es Menschen, die das mit machen, ok finden und unterstützen...
Mich wundert es, dass sich selbst Autisten dafür hergeben...

Ich finde sowas unzumutbar...
27.06.09, 14:29:59

Coyote

Vom Link, den 55555 gesetzt hat.

Zitat:
Geburtsmediziner Kainer: "Vor zehn Jahren haben die Politiker das Gesetz so geändert, dass man ein behindertes Kind bis zum Geburtstermin abtöten kann. Würden wir das ernst nehmen, hätten wir eine Menge Fetozide. Also tun wir einfach so, als gäbe es das Gesetz nicht."


Da treten die Eltern vor und sagen: "Weg damit, ich will dieses "Etwas" keinen Moment mehr in mich haben."
Dieser Arzt sagt einfach "Nein"

Ich glaube nicht, dass er es sagt, weil er nicht das Kind großziehnen muss, sondern weil es moralisch verwerflich ist zu töten.

So etwas ist für mich Mord. Schön, dass Ärzte nicht alles für Geld machen.

Die Eltern sagen, dass sie später ihrem Sohn sagen wollen, dass sie ihn nicht wollten: `Eigentlich wollten wir alles tun, um dich zu töten, aber da es niemand "erledigen" wollte, bist du nun eben da.´
Dann wird Ludwig, der so schön lachen kann, nicht mehr lachen.
27.06.09, 15:09:23

quamquam

Ja, so wird es sein...

Erinnert mich ein wenig an "Das Parfum". Die Figur, die im Mittelpunkt steht, wurde auch weggeworfen und er hat überlebt. Viele Male hat man versucht ihn zu töten, aber er hatte einen starren Lebenswillen...
 
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