Forum für

Autisten und interessierte Zeitgenossen

Ach ja - und an eine ganz bestimmte SMS im Dezember kann ich mich erinnern. Da bat ich ihn um eine Aussage in welche Richtung wir gehen: Partnerschaft oder Spielbeziehung.
Er schrieb: du bist für mich keine Spielbeziehung und wir bewegen uns nicht in einer Partnerschaft. Es fehlt Nähe und Bestätigung in unserer Freundschaft und es kostet mich sehr viel Kraft zu sein wie du es gewohnt bist.
Ich habe ihn auch wieder kürzlich gefragt (per SMS) wie er das gemeint hat. Was ihn Kraft kostet. Er hat nicht geantwortet. Das macht er öfters, einfach nicht antworten oder sich aus einem Gespräch (SMS) ausklinken. Deshalb bin ich auch so vorsichtig ihn zu fragen wenn wir beieinander sind. Möchte die schönen Stunden mit ihm lieber genießen...

Diesen Satz sehe ich als großes Achtungszeichen,ich vermute folgendes, einerseits der Wunsch, so angenommen zu werden wie man ist, anderseits sagt er, dass er versucht deinen Ansprüchen gerecht zu werden und diese, so sehe ich es, ihn eventuell überfordern.
Ich habe immer gesagt, "ich brauche Luft zum Atmen", dieses immer dem anderen genügen, sich auf den anderen einstellen zerrt unheimlich an den Kräften.



Ich hatte jetzt zwei Tage nacheinander einen Grillabend, einmal bei uns und eine Einladung. Ich könnte dir nicht genau sagen, warum ich so "kaputt" bin, denn beide Abende waren schön, vielleicht die Umstellung, den Rhythmus verlassen, die fehlende Ruhepause??? Ich kann es nicht genau benennen.

zoccoly,

danke, ja das mit der Überforderung konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht so sehen. Bei 2 Treffen im Monat konnte ich das so nicht nachvollziehen. Ich muss mich wohl umstellen. Es so sehen wie es für ihn ist. Schade aber, dass er nicht konkret darüber reden kann. Alles was ich herausgefunden habe musste ich alleine tun, weil er mir bedeutet und weil ich ihn verstehen will... Ich verstehe einfach nicht dass er es eher in Kauf nimmt dass etwas auseinandergeht (kann doch keiner ahnen dass eine Besonderheit zugrunde liegt), als gleich offen darüber zu reden...

Mir wurde auch häufiger schon gesagt das ich nicht antworte, meistens mach ich das, wenn ich nicht verstehe, wie mein gegenüber, das nicht verstehen kann oder wenn ich das gefühl hab man will mich mit einer frage ärgern.

Ich möchte dem noch hinzufügen: ... wenn ich nicht glaube, daß mein Gegenüber in der Lage ist etwas zu erfassen, entweder von seinem Erfahrungshorizont her oder seiner von mir gewohnten zu geringen Auseinandersetzungsfähigkeit in manchen Dingen.

das hört sich nicht so schmeichelhaft für mich an....
Denn dass ich mir Gedanken mache und versuche ihn zu verstehen - auch wenn er sich nicht geoutet hat - zeigt ja dass eine gewisse Sensibilität vorhanden ist.

Mein Horizont erfasst diese Möglichkeit wohl. Aber nun, da könnte natürlich dennoch was dran sein, wobei wir - wie gesagt - noch nie gestritten haben und unsere Treffen frei von Thematisierungen jeder Art sind ( warum dies nicht, warum jenes nicht).
Ich fahre heute bis Do zum Bodensee. Alle die mir geantwortet haben, haben mir ein Stück weit geholfen und es war auch sehr hilfreich im Forum zu lesen.
Natürlich tauchen durch diese Möglichkeit seines Wesens viele neue Fragen bei mir auf.

Eine z.B. ist: werden Treffen immer nur dann stattfinden wenn er es möchte?

Oder: so klug wie er ist, versteht er nicht dass er seine Besonderheit ansprechen muss um Missverständnisse vorzubeugen? Woher soll ich denn wissen warum er nur 2xmonatlich Zeit hat, nie anruft, nie ausgeht usw usw, ich bin ja auch kein Hellseher...
Ich habe mich in ihn verliebt als ich noch nicht wusste was mich erwartet. Jetzt halte ich zu ihm, denn Verliebtsein/Liebe, ist eine der seltenen Geschenke. Das gebe ich nicht auf....

Es war auch nicht Sinn dir zu schmeicheln, wir hatten einfach Situationen genannt in denen wir sowas tun in dieser Hinsicht.

finde gerade nicht mehr, das mit dem Kissen zum richtigen Zitieren. das kenne ich von mir so ähnlich, mein Arbeitsplatz ist mit Fussfallen umstellt und hohen Zeitungsmauern, ich hasse es wenn mein Mann dauernd zu mir kommt - ich denke nach langem Analysieren, das das u.a. mit meinen Gewalterfahrungen zu tun hat oder den haeufigen Ueberbetuetelungen, Laberattacken meiner Mutter im Wechsel ihrer unvorhersehbaren Gewaltanfaellen.

Mauer = Sicherheitsabstand. hab auch mein eigenes Bett

meine Mutter zwang mich einst mit ihr in einem Bett zu schlafen, selbst im erwachsenen alter, wenn nicht gabs Gewalt und sie ggf. noch zu befummeln.

Oh jeh´ , da hast Du noch was auf zu arbeiten.

Ich bin froh, das mich meine Mutter nie zu so was gezwungen hat, das ist doch nicht in Ordnung, oder?

Ne, das nahm schon unrechtmaessige Ausmasse an - ich war so ne Art Ersatzsklave oder niederer gestellter Partner.

Deine Mutter hätte wahrscheinlich lieber einen Hund gehabt,
dem schadet es nicht, wenn er "domestiziert" wird.

Ein Hund hat auch eine Seele - beisst er dann, wird er erschossen, dabei war an seinem Verhalten ein anderes Ungetuem schuld, meine Mutter gab mir das weiter, was man einst an ihr auslebte. Konnte damals ihre vielen versteckten Hinweise nicht kombinieren, warum sie ihren Vater so hasste, aber sie wurden mir viel spaeter sonnenklar. Man muss es jedoch nicht weitergeben und kann sich auch mit Dingen beschaeftigen, um das vergangene zu begreifen und anderen Menschen helfen, darueber wegzukommen.