Entwicklungshilfe abschaffen
25.05.09, 17:44:41
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Zitat:
Die afrikanische Ökonomin Dambisa Moyo rechnet mit der Entwicklungshilfe ab: Ihr Buch erobert die Bestsellerlisten. Der Westen reagiert empört - und das nicht nur, weil sie eine radikale Forderung aufstellt.
[...]
Die Entwicklungshilfe der Industriestaaten, so argumentiert Moyo in "Dead Aid", zwinge die Länder Afrikas in die Abhängigkeit und fördere korrupte Regierungen. Dies sei letztlich im Eigeninteresse staatlicher Entwicklungshelfer, die sonst ihren Job verlören. Ihre radikale Forderung: ein Ende der Zahlungen innerhalb von fünf Jahren. Stattdessen brauche Afrika einen Mix aus mehr Direktinvestitionen, faireren Regeln für den Welthandel und Mikrokrediten.
Quelle
Der Sinn und Unsinn von vielen Entwicklungshilfemethoden wird ja schon lange diskutiert. Hier finde ich es mal interessant besonders auf die Parallelen zwischen Entwicklungshilfe und Autistentherapien hinzuweisen. Wenn die Schaffung der "Dritten Welt" maßgeblich durch den europäischen Kolonialismus vorgenommen wurde (aus meiner Sicht besteht dieser Kolonialismus in weniger offensichtlicher Form bis heute) mit seinen ökonomischen Bereicherungsabsichten, so ist der Autismus wie ich denke eher pathologisiert worden aus dem Bedürfnis der NA-Mehrheit heraus sich selbst als gesund und vorbildlich darzustellen. Etwas, das die "erste Welt" ja auch ökonomisch tut unbeachtet der Verbrechen, auf welchen dieser Reichtum beruht, der dazu dient sich selbst zu beweihräuchern. Das hat schon ein wenig etwas von einem Bankräuber, der bei seiner Aktion vor Mord nicht zurückschreckt und sich nach vollbrachten Taten gerne als tüchtigen und erfolgreichen, vielleicht sogar genetisch höherwertigen Menschen aufspielt.
26.05.09, 10:41:54
Bluna
Jedes Bild braucht sein Gegenbild um sich bestätigen zu können.
Ohne Kontrast keine Sichtweise.
Licht-Schatten
gut-böse
Sinn-Unsinn
Erste Welt-Dritte Welt
Gesunde-Kranke
Ungestörte-Gestörte
oder wie hieß es noch gleich? Normale-Gestörte.So.
28.05.09, 19:34:18
assamit
das würde bedeuten, dass unser reichtum nicht wie bisher weiterwächst und unser lebensstandard langfristig eher (noch stärker) absinkt
-> bin dagegen; mit dem dadurch verursachten leid und schuldgefühlen kann ich wesentlich besser leben, als mit dem potentiellen lebensqualitätsverlust (selektive wahrnehmung ist schon was feines ;-) )
28.05.09, 19:46:49
Bluna
An assamit:
Ich kapiers nicht ganz,wogegen bist du?
28.05.09, 19:50:08
Alabama Man
Welche
Lebensqualität? Das Leben hier hat keine Qualität, der Mensch wird nur oberflächlich versorgt, das nenne ich aber nicht
Lebensqualität.
28.05.09, 21:08:27
zoccoly
Ein Bekannter sagte mir mal "Wir Deutschen jammern auf einem hohen Niveau", ich denke da ist was dran. Für mich gehört die Versorgung auch nicht ausschließlich zur Lebensqualität, ich käme mit viel weniger aus, wenn das Umfeld stimmt.
Eine andere Frage ist die nach der Entwicklungshilfe, diese ist sehr komplex.
Auf der einen Seite basiert unser Reichtum auf einer schamlosen Ausbeutung der dritten Welt. Schon dadurch sind wir in der Pflicht. Die Frage ist, wie wir helfen. Eine Unterstützung von korrupten Regierungen gehört mit Sicherheit nicht dazu, das führt dazu, dass die Mittel nicht da ankommen wo sie gebraucht werden. Korruption gibt es aber auf beiden Seiten.Nun kann man natürlich sagen, dann Hilfe zur Selbsthilfe, nur hier hab ich den Verdacht, dass wir das nicht ganz verstehen und der Meinung sind, dass wir entscheiden, was für die Völker gut ist. Wir sind immer noch in der Position der Arroganz der Industrienationen und haben eigentlich noch nichts begriffen.
29.05.09, 00:01:02
assamit
meine aussage entspricht dem, wovon ich denke, dass die "breite masse" es so sieht:
der ist-zustand ist nicht toll für die leute in der 3. welt, aber wenn deren lebensstandard steigt, wird unserer zwangsläufig absinken (u.a. durch gerechtere verteilung der ressourcen) und das wollen wir nicht;
also nehmen wir eher in kauf, dass wir uns "ein bisschen" schuldig fühlen, als das es uns wirklich/real schlechter geht (z.b. längere arbeitszeiten, geringere kaufkraft)
lebenqualität war rein materialistisch betrachtet, wie es die "breite masse" halt sieht
29.05.09, 00:09:09
Alabama Man
@ assamit
Also war das gar nicht Deine Meinung sondern Du versuchtest nur auszusprechen, was die „breite Masse“ denkt?
29.05.09, 21:04:08
Bluna
Anscheinend sind es unterschiedliche Sichtweisen,die der Bewertung von Lebensqualität zugrunde liegen.
In der materiellen Anschauung ist die Anhäufung von Gütern das erklärte Erfolgsmodell und diese Anschauung wird einfach übertragen ,auf Länder,bei denen man mit dieser Methode nur Unheil anrichtet.
Die Lehre die man daraus ziehen könnte,wäre,dass es unter verschiedenen Voraussetzungen,die den Problemen zugrunde liegen
nicht gleiche Lösungsansätze geben kann.
Bekannt ist auch,dass in den Industrienationen die Menschen immer anfälliger werden,was die körperliche und geistige Gesundheit betrifft.
Es gehört wohl zur Arroganz dazu,dass dies keinen Sinneswandel im größeren Stil auslöst.
29.05.09, 23:36:45
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Demokratische Elemente sind nur so human wie die moralische Verfasstheit der zur Mitbestimmung berechtigten Personen.
30.05.09, 15:07:47
Bluna
Ja, und es ist ja zum Beipiel sooo demokratisch(Ironie),einem Land erst die Selbstbestimmtheit zu nehmen,um ihm dann die Demokratie aufzukonstruieren.
Da parodiert sich die Demokratie sozusagen selbst.
Im übertragenen Sinne wird es ja mit Autisten genauso gemacht.Erst die Selbstbestimmtheit minimieren(krank,hilfsbedürftig,behindert) ,um dann,die mittels Therapien gesellschaftlich geläuterte Hülle zu erhalten,die sich angenehmer in das Ganze einfügen lässt.