18.04.09, 13:53:17
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Zitat:
Tausende von Plakatwänden in 27 deutschen Innenstädten künden von einem nicht gerade seltenen Ereignis - der Fusion zweier gesetzlicher Krankenkassen. Mit einer millionenschweren Imagekampagne wirbt dort die neu gegründete Krankenkasse KKH-Allianz: "Jede Narbe hat ihre Geschichte. Wir sorgen für das Happy End" heißt es, in Allianz-Blau gehalten, mit der Großaufnahme einer Narbe am Hals eines jüngeren Mannes.
Die KKH-Allianz ist eine Krankenkasse, eine "Körperschaft des öffentlichen Rechts in Selbstverwaltung", wie es im Gesetz steht. Sie gehört nicht der Allianz. Sie hat keinerlei Kapitalbeziehungen zu dem Konzern. Und sie liefert auch keine Gewinne in der Münchner Königinstraße ab. Dennoch zahlt die Allianz den größten Teil der Kampagne. Allerdings nicht aus Altruismus.
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Hintergrund: Die KKH war im heftigen Wettbewerb der Krankenkassen untereinander auf der Suche nach einen Partner, der Know-how in Risikoberechnungen hat. Denn die Krankenkassen bieten seit Neuestem selbst Zusatztarife an und brauchen versicherungsmathematische Erfahrungen und Marketingpower. KKH-Allianz und Allianz Private Kranken wollen bei Vertrieb, Risikoberechnung und Leistungskontrolle kooperieren und gemeinsam neue Verträge entwickeln, die mit Ärzten und Krankenhäusern abgeschlossen werden.
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Ein wichtiger Bestandteil einer solchen Reform nach Meinung Rumms: Die Krankenkassen sollten privatisiert werden, Versicherungskonzerne sollen Krankenkassen kaufen und besitzen dürfen.
Quelle