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Festhaltetherapie

original Thema anzeigen

 
07.04.09, 15:16:31

drvaust

Die Beschreibung erinnert mich an psychische Folter und 'Gehirnwäsche', der Ablauf ist ähnlich.
Der Wille und Wiederstand wird gebrochen, komplett fremdbestimmt, keine Möglichkeit zum Ausweichen, damit die Person hilflos verzweifelt alles Gewünschte macht.
:( Also, bei Erwachsenen nennt man das Folter, bei Kindern Therapie.

07.04.09, 15:42:29

55555

Hat jemand etwas dagegen diesen Thread mit dem bestehenden im Enthinderungsunterforum zusammenzuführen? Ich fände das sinnvoll.

Ich denke, daß es ein wichtiges Thema ist, das auch schon lange immer wieder mal zu solchen Einschätzungen führt wie hier. Auch ich finde das Thema wichtig, sehe aber für mich ganz persönlich dabei keinen Schwerpunkt. Dennoch würde ich Aktivität in dieser Richtung unterstützen. Die ESH-Gruppe AZAD wäre hier zuständig.
07.04.09, 15:50:52

zoccoly

geändert von: zoccoly - 07.04.09, 16:55:40

Bevor ich anfange, welche Richtung wäre euch lieber?

1. harte Variante (Kampfansage)
oder
2. psychologischer Ansatz und ein wenig mit Wissen auftrumpfen? Die Psychologie ist keine abgeschlossene Wissenschaft und steht seit geraumer Zeit im Umbruch.Also "schlagen mit den eigenen Waffen" (Redewendung)
oder
3. macht einen eigenen Vorschlag
07.04.09, 19:57:16

Bluna

Welche Sind denn eurer Meinung nach die Zuständigen Stellen?
Ich denke solange das noch unter Therapie läuft,gibt es überhaupt keine Möglichkeit,auf die Verletzung von Menschenrechten hinzuweisen.Meiner Schwester(NA) wollte ich das Video zeigen-sie konnte gar nicht hinschauen.
07.04.09, 20:10:17

zoccoly

Gute Frage, ich habe keine Ahnung, ich hatte erst mal an die Ärzte gedacht, die solch eine Methode praktizieren, in der Hoffnung der Denkprozess setzt bei einigen ein.
07.04.09, 20:45:19

Bluna

Ich glaube die Ärzte,die sowas verorden,sind zum Nachdenken sowieso nicht bereit.Ärzte lassen sich zumeist nicht gerne was sagen,schon gar nicht von Laien-aus ihrer Sicht.Solange es Eltern gibt,die sowas zulassen,wird es auch Ärzte geben die es verschreiben.
Man müßte meiner Meinung nach die Therapie als gangbaren Weg unmöglich machen.
Man müßte nachweisen können,daßdie Kinder seelischen Schaden nehmen.
07.04.09, 20:54:22

55555

Mein Vorschlag: Kinder ausfindig machen, bei denen es angewandt wurde, Beweise sichern, Musterprozeß führen.
07.04.09, 21:06:14

Mi-Mundo

Eigentlich eine gute Idee, nur wer finanziert das.
So ein Prozess wird nicht billig sein, zumal sicher einige Gutachten dafür erforderlich sind.
Und dann habe ich die Befürchtung, das es, wenn überhaupt nur ein Patt geben wird.

Der beste Weg wäre die Befürworter zu unterstützen und dann diese Therapieform zu ächten. Was auch wichtig wäre dann, das es im Studium nicht mehr gelehrt wird. So das den neuen Therapeuten, es erst gar nicht in den Sinn kommt, diese Therapie anzuwenden.

Es gibt Länder in denen diese Therapie verboten ist.
07.04.09, 21:15:47

Bluna

Dann wäre es gut,wenn man wüßte,warum sie dort verboten wurde.
Auf soetwas könnte man vielleicht aufbauen-dort muß es ja negative Vorfälle gegeben haben,die dokumentiert sind.
07.04.09, 22:01:55

zoccoly

Ich habe mich auch noch mal beraten und glaube auch, dass wir das nur mit einer großen Organisation durchziehen können. Wie wäre es mit amnesty international,die bräuchte man doch nur mit Informationen zu versorgen, oder bin ich da schon wieder zu gutgläubig?
07.04.09, 23:30:51

Andreas K.

Auf jeden Fall stellt die Festhalte-Methode eine Art der Folter dar. Es geht darum, den Willen des Kindes zu brechen und es dazu zu bringen, sich den NT-Eltern und den von ihnen in der Regel beauftragten (!) Therapeuten zu unterwerfen. Es kommt nur aus der Umklammerung raus, wenn es Augenkontakt aufnimmt, sich streicheln läßt und Schlimmeres erduldet--- eben wenn es sich aus Zwang wie ein "normales" Kind verhält. Für die meisten NT ist leider Inszenierung alles, nach der Authentizität der geäußerten Gestiken und Mimiken wird nicht gefragt.
Meineserachtens führt solche Folter, ggf. dazu , daß neue seelische Probleme entstehen-- z.B. Psychosen,z.B. Neigungen, Schwächere ebenfalls zu quälen. So etwas ist oft Folge von Traumatisierungen, insbesondere, wenn diese ihrerseits als Therapie gelten und damit tabuisiert sind. Das bekommen die Eltern dann aber nicht mehr am eigenen Leibe mit, da das Kind ja "funktioniert".

Was also tun?
Kinderrechte wären optimal-- werden aber ohne den Umweg über erwachsene FürsprecherInnen nicht zuerkannt. Was sagt der Kinderschutzbund, was die Sozialverbände?
Über Patientenvereinigungen, wo auch einzelne ehemals Betroffene mitmachen, könnte versucht werden, Druck auf die Kassen zu machen, daß so etwas nicht mehr gefördert wird.Den "Therapeuten" gehört die Approbation entzogen, wenn es nach mir ginge.
In konkreten Fällen, wo man Zeuge wird: Zumindest versuchen, daß die Polizei eine Anzeige wegen Körperverletzung an Schutzbefohlenen wenigstens entgegennimmt. Damit kommt die Situation vom Bereich des "Privaten" in den Bereich des "Öffentlichen".
07.04.09, 23:51:50

haggard

geändert von: haggard - 08.04.09, 00:30:44

selbst gewalt ausüben vielleicht weniger als viel mehr das erlebte trauma durch derartige berichte darüber, filme, etc. zu reaktivieren.



AZAD, wie zuvor genannt, ist eine neue aktionsgruppe im bereich von auties.net. zweck ist die begegnung zweifelhafter autismustherapie in deutschland und wurde durch mich gegründet.
 
 
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