03.04.09, 18:57:30
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Zitat:
Es fällt schwer bei dieser pseudowissenschaftlichen Gewalt"therapie" nicht in Zynismus zu verfallen. Unterschiede zu einer Gehirnwäsche sind nur schwer auszumachen. Es stellt sich die Frage, ob Kinder nicht eine Art "Stockholm-Syndrom" zeigen, um dieser Art "liebevoller" Behandlung durch die Mutter oder den Therapeuten zu entkommen.
[...]
# Durch derartige Zwangsmaßnahmen wird da Urvertrauen zwischen Mutter und Kind nachhaltig gestört, wenn nicht sogar zerstört. Spätfolgen bleiben ebenfalls völlig außer Betracht.
# Gerade bei autistischen Kindern, die auf Berührungen in der Regel sehr sensibel, empfindlich und ablehnend reagieren, können erzwungenes Festhalten, zwangsweise Liebkosungen etc. zu einer Verschlimmerung ihres Krankheitsbildes führen. Prekops Ansätze zur Behandlung autistischer Kinder basieren auf Thesen Tinbergens, die von anderen Wissenschaftlern als "nicht nur einfältig, sondern falsch" eingestuft werden.(Anm. 24)
Quelle
Da stellt sich mir die Frage, wieso eigentlich diese "Therapie" offenbar noch von den Krankenkasen bezahlt wird.
03.04.09, 19:33:20
Bluna
Was ist das Stockholmsyndrom?
03.04.09, 20:06:55
Viktor
Die Krankenkasse bezahlt das auch noch ?????!!!!!!?????
03.04.09, 20:49:26
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Hast du die Autismus-Grundlagen auf der ESH-Site gelesen? Dort wurde der Begriff auch verwendet.
Laut Kenntnisstand der ESH wurde sie zumindest letztes Jahr noch als im Rahmen des deutschen Gesundheitssystems anerkannte Therapie bei Autisten betrachtet.
03.04.09, 21:36:08
haggard
fundstück des tages (wie aktuell das noch ist, muss erst noch recherchiert werden):
Zitat:
Wir arbeiten auf der Basis christlicher Glaubenshaltung und verstehen unsere Einrichtung als Teil der Caritas. Dementsprechend ist die Grundhaltung unseres gesamten Mitarbeiterteams die, jedes Kind in seiner Gesamtpersönlichkeit wahrzunehmen und mit all seinen Stärken und Schwächen wertzuschätzen. Alle Kinder, die bei uns Aufnahme finden, sind in Teilen ihrer Entwicklung unterschiedlich stark verzögert bzw. zeigen Verhaltensauffälligkeiten und sind von daher auf besondere Hilfe angewiesen. Um das Kind in seinen individuellen Lern- und Entwicklungsschritten kompetent und einfühlsam zu begleiten, braucht es intensive Zuwendung, Verständnis für seine Schwierigkeiten, einen Blick für seine Stärken und individuelle Förderung. Somit liegt der Schwerpunkt unserer Arbeit in der genauen Beobachtung, Aktivierung und Entfaltung der Ressourcen des Kindes, mit der Zielsetzung einer erfüllten und zufriedenen Entwicklung in Familie und Gesellschaft.
Zitat:
Grundlagen unserer heilpädagogischen Arbeit
...
- Modifizierte Form der Festhaltetherapie nach Irina Prekop
...
quelle: seiten 2 und 10
04.04.09, 10:47:45
Bluna
Wir waren mal in einem Caritas-Förderzentrum,als meine Tochter noch ganz klein war.Sie sollte dort"Rollenspiele" lernen.
Zu diesem Zweck sollte sie lernen,wie man Puppen wäscht.Ich fand das schon abartig genug.Wir waren zweimal dort,dann mußten sie ihre Puppen wieder selber waschen.
Bei der Vorstellung von der "Festhaltetherapie" bekomme ich Atemnot.
Ich würde um mein Leben kämpfen.
04.04.09, 18:47:14
Bluna
PS(ist ein Regelverstoß,ich weiß.):
Anscheinend ist das Stockholmsyndrom hier Allgemeinwissen ;)
Dann muß halt mein Sohn ins Wiki schaun.
04.04.09, 21:20:53
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Wikipedia wird es schon erklären, ja.
Etwas nachzutragen ist nicht ungern gesehen, aber wenn es eine schnelle Abfolge von Beiträgen ergeben würde, ist es im Rahmen der "Forensitten" besser, wenn du über "Bearbeiten" den vorhergebenden vorhandenen Beitrag ergänzt. Im Forum von auties.net wird das wie anderes auch nicht so eng gesehen, weil diese nicht so sehr die Ratgeberseite in den Vordergrund rückt.
Ausnahme z.B.: Wenn es um die Darstellung einer Erkenntnisbildung geht. In solchen Fällen schreibe ich auch manchmal in Maßen Kettenbeiträge hier.