Forum für

Autisten und interessierte Zeitgenossen

Gerne. :)

Kann es sein, daß die Lehrerin Autismus mit antisozialer Persönlichkeitsstörung verwechselt hat?
Gruß,
anne

Hättest die Lehrerin gefragt " So! Und warum habe ich dann ein Gewissen?".

Ich habe sowieso das Gefühl,als ob Autismus mit allem Möglichen verwechselt oder einfach gleichgesetzt wird.Z.B. mit Egozentrik oder eben mit antisozialer Persönlichkeitsstörung.
Ich finde die These der Religionslehrein insofern gewagt,weil ich davon ausgehe,daß jeder Mensch ein Gewissen hat.
Man müßte den begriff "Gewissen" definieren.
Den Beweis anzutreten,das man eines hat,finde ich schwierig.

oder die religionslehrerin müsste anhand "plausibler" beispiele darstellen, warum autisten ein gewissen fehlen würde. wer weiß, was sie aufführen würde. (jedenfalls würde ich sie danach fragen, ob sie selbst autistisch ist, da sie scheinbar so gut bescheid wisse - ist wahrscheinlich übel, obwohl es eine ehrliche frage wäre).

häufig erfolgen fragen nach dem eigenen gewissen, wenn andere wohl davon ausgehen, dass eine andere person selbst nicht wisse, wann ihr verhalten korrekt ist oder nicht (gemessen an irgendeiner "norm") und/oder irgendetwas/-wen verletzt hat und keine anzeichen von reue zeigt... eine sehr merkwürdige unterstellung solches.

Das Gewissen ist ein unbewußter, autonomer Komplex der menschlichen Psyche, der sich gegebenenfalls auch gegen die bewusste Absicht des Individuums durchsetzt. Um eine konstante Persönlichkeit zu sein und zu bleiben, braucht der Mensch eine Kontrollinstanz und das ist das Gewissen, mit dem jeder Mensch geboren wird.

Anscheinend hat diese Reliogionslehrerin keine Gewissenbisse das Wort Autismus in diesem Zusammenhang zu mißbrauchen. Oder ist es von ihr Absicht, von sich auf andere abzulenken, für mich drängt sich dieser Vergleich auf. In Unkenntnis einer Sache, etwas als Tatsache hinzustellen, führt nicht dazu, das es dadurch auch richtig wird.

Das ist schon ganz verkehrt, sind es nicht die Autisten, die oft mit zu viel Gewissenhaftigkeit die NA nerven?
Ich finde das ungeheuerlich von der Frau, so ähnliche Erfahrungen hatte ich im Religionsunterricht auch,
aber in einer anderen Richtung.
Ich habe im Religionsunterricht der Katholischen gesessen und bemerkt,
hier werden die Dogmen von Rom gelehrt.
Ich habe bei den Evangelischen andere Dogmen verspührt, aber alle haben sie was gemeinsam,
die Dogmen.
So ist für mich der Religionsunterricht zur gleichschaltung der Vorurteile da.
Man kann das auch im nahen Osten beobachten.
Als mich ein ev. Pfarrer im Unterricht blöd angemacht, diskiminiert, hatte,
wegen dem, daß ich meine Haare um den Finger wickle,
daß ich wohl ein Bißchen bescheuert sei,
habe ich meine Eltern gefragt ob ich aus dem Religionsunterricht austreten darf.
Mit 18 bin ich dann richtig aus der Kirche ausgetreten.

Ich hätte auch wahnsinnig gerne gehört,was die Frau sonst noch zu vermelden hatte,vor allem,wie kommt sie ausgerechnet auf Autismus?
Da es sich aber um die Lehrerin meines Kindes handelt steht dabei das Wohl meines Kindes mit auf dem Spiel.
Bibi hat erzählt,daß die Lehrerin noch Äußerungen über die "außergewöhnlichen Fähigkeiten von Autisten" gemacht habe,die "unheimlich seien".
Was auch immer das Thema dieser Religionsstunde war???

Mein Sohn ist außerordentlich geprägt von der Bestrebung alles immer anderen recht zu machen.Das wurde von einer Lehrkraft einmal schamlos ausgenutzt um ihn zu gängeln.Das finde ich zum Beispiel gewissenlos

Das wäre ein eigener Threat: "Haben Steißtrommler ein Gewissen?"
Mich haben Lehrer und Schüler wegen meiner Gewissenhaftigkeit oft genug ausgenutzt,
ich habe es erst später gemerkt.

Bei den Religionen sehe ich durchaus eine Gefahr für uns Autisten,
speziell bei den Katholischen Formen die vom Vatikan geführt werden.
Der Papst hat letztes Jahr einen Aufruf gestartet,
er sucht noch dreitausend "Teufelsaustreiber".
Bevor er auf den "Heiligen Stuhl" stieg, war er Großinquisitor.

Da bin ich anderer Meinung.
Meiner Meinung nach ist das Gewissen nicht angeboren, sondern erworben, anerzogen, erlernt u.ä..
Ein Neugeborenes hat erstmal nur die Befriedigung seiner Bedürfnisse im Sinn, kennt noch nichts anderes.
Das Kleinkind lernt, daß sein Verhalten Rückwirkungen hat, es also keinen Ärger machen darf.
Dann lernt das Kind, das Ganze zu sehen, solche Werte wie Gerechtigkeit, Gegenseitigkeit, Erhaltung der 'heilen Welt' usw..
Gewissen würde ich auch als Bedürfnis bezeichnen, die friedliche Ordnung zu erhalten. Und mit Ordnung haben es die meisten Autisten.
Ich denke, Autisten haben ein ausgeprägtes Gewissen. Vielleicht etwas anders, aber nicht weniger.

Das finde ich sehr interessant,ich habe nämlich gestern den ganzen Tag überlegt,ob unsere Hunde wohl ein Gewissen haben(also pauschal ,wie das bei Tieren wohl ist)

Inwiefern anders?

Deine anderen Ausführungen sehe ich auch so.