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Daniel Tammet, 2.3. 22:45 in der ARD

original Thema anzeigen

 
02.03.09, 13:53:12

55555

Im Vorfeld hat er hier dem Spiegel ein kurzes Interview gegeben, in dem er wie bei Promis üblich ein wenig das potentielle Publikum vollschleimt.
Zitat:
Deutsch ist ein bisschen wie ein sehr sauberer, aufgeräumter Raum mit perfekt rechtwinkligen Ecken, nicht so unaufgeräumt wie beispielsweise Englisch. Englisch ist ein großer Schlamassel mit sehr vielen und komplexen Wörtern. Deutsch ist ganz geradeaus und hat einige sehr schöne Wörter. Nehmen Sie zum Beispiel "bisschen" oder "Löffelchen". Ich mag dieses angefügte "chen". Oder "strahlen", ein wunderbares Wort.

Könntet ihr euch vorstellen in so einer Talkshow aufzutreten? Vielleicht hat ja jemand Lust es anzuschauen und etwas darüber zu schreiben.
02.03.09, 16:07:13

sayo

Danke für den Link.
Ich werde mir einen Zettel schreiben, dass ich die Sendung unter keinen Umständen verpasse. Was er über Sprache sagt finde ich höchst interessant.
04.03.09, 22:27:18

haggard

ausschnitt der sendung
04.03.09, 22:50:18

sayo

Ich muß den zweiten Teil noch sehen, mir wurde es dann zu spät.

Wie hat Daniel Tammert es nur geschafft, sich diesen ganzen Reizen auszusetzen?
04.03.09, 23:08:45

55555

Das habe ich mich eigentlich schon vor der Sendung gefragt. - Und wie das wieder auf Unbeteiligte wirkt, wenn sie sowas sehen und ihnen dann im Alltag als Sachbearbeiter dann ein Autist unterkommt, der sich ganz anders "anstellt".
05.03.09, 07:42:08

sayo

Ja, mein Partner, ein Nichtautist, sagte auch er habe von Autisten eine ganz andere Vorstellung gehabt.

Und nun frage ich euch, und das ist mir sehr wichtig,könnte man einen Asperger-Autisten vor der Sendung so dressieren, dass er die Sendung übersteht, sei es mit psychologischen Hilfsmitteln sei es mit Medikamenten?Könnten etwa
Valium-Präparate diese Unerschrockenheit bewirkt haben?

Oder aber könnte Daniel Tammet eine langwierige Behandlung durchgemacht haben?
05.03.09, 07:58:42

haggard

wenn ich mich in konferenzen äußere, wirkt das eventuell ähnlich. jedenfalls besitze ich den eindruck, dass die reaktionen der anderen auf mich in gleicher weise ausfallen wie sie in der sendung durch die anderen zu sehen sind. bei mir hat das mit konzentration auf meine "aufgabe" und dem versuch zu tun, zu erraten, was als nächstes folgen könnte, um mich vorzubereiten und keine pausen meinerseits entstehen zu lassen, die wahrscheinlich als "warum antwortet derjenige nicht?!" interpretiert würden. innerlich tobt es dann in mir, doch äußerlich wirke ich (nach rückmeldung) wohl so, als könnte ich jeden moment einschlafen und wäre absolut desinteressiert an der materie und würde mich dementsprechend gelangweilt dazu äußern.

trainiert bin ich eventuell im gewissen rahmen durch minimale selbstkonditionierung, um die gestellten anforderungen an mich halbwegs passabel erfüllen zu können. würde ich mich so verhalten, wie es mir selbst entsprechen würde, würde ich wahrscheinlich während derartiger zusammenkünfte kreise zeichnen und bei nachfrage, ob ich überhaupt bei der sache wäre, schlicht mit "ja" antworten oder lediglich kurz ansatzweise in deren richtung "lauschen", nichts verbal äußern und mich beim zeichnen nicht weiter durch fragen an mich stören lassen.
05.03.09, 10:03:30

Miezekatze

Zitat von 55555:
Und wie das wieder auf Unbeteiligte wirkt, wenn sie sowas sehen und ihnen dann im Alltag als Sachbearbeiter dann ein Autist unterkommt, der sich ganz anders "anstellt".


das ist ein echtes problem.
wenn sie im fernsehen so gerne savants zeigen, braucht man sich nicht zu wundern, warum die meisten NAs ein ziemlich verkehrtes bild von autisten haben.
05.03.09, 11:53:47

55555

Vielleicht hat er Gefallen daran so in der Öffentlichkeit zu stehen? Eine Botschaft zu vermitteln aus seiner Sicht?
05.03.09, 15:55:43

55555

Einige weitere Stationen seiner Bücherpromotionen:

David Letterman
France 2
Canal + (mit Karl Lagerfeld)
France 24

Das fällt dann wohl auch in die Kategorie Berufsautist?
05.03.09, 17:40:30

Miezekatze

wow, wenn man seinen namen auf youtube eingibt, wird man mit schauen ja gar nicht mehr fertig.

immerhin habe ich erleichtert festgestellt, dass er nicht binnen einer woche japanisch gelernt hat. in den japanischen tv-beiträgen über "danieru tammeto" spricht er englisch. :)

berufsautist, naja, ist auch ein beruf.
für mich leider ungeeignet, mal ganz abgesehen von der mangelnden intelligenz.

06.03.09, 03:41:03

Hans

Ich habe schon früh gelernt vor Puplikum zu agieren,
es fällt mir trotzdem nicht leicht,
aber so etwas könnte ich auch noch hinkriegen.
Ich sehe auch wo er sich schwer tut, wo er hin schaut
um sich zu konzentrieren.
Ich glaube beobachten zu können, daß er unter die Kamera schaut
und in Folge der Kameramann tiefer geht um seinen direkten Blick zu erhaschen.
Das merkt er aber oder er bekommt ein Zeichen, das man wegen dem Schnitt nicht sieht
und blickt dann ein paar mal direkt die Gegenüber und die Kamera an.

Berufsautist, das klingt doch nicht schlecht, oder ?
Wenn er sich dann auch noch ein wenig für die "nicht-Savants" unter uns stark macht,
dann ist es doch gut, oder?
Der Zweck heiligt die Mittel, oder?
 
 
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