07.11.10, 15:10:02
feder
Passt hier zwar nur begrenzt rein, wollte aber auch keinen neuen Thread dafür eröffnen:
Stadt Wien delogiert Familie wegen Autisten:
Zitat:
"Der autistische Sohn habe mehr Lärm gemacht als gesunde Kinder, deshalb sei der Kündigungsgrund verwirklicht", das ist unter anderem eine Begründung in dem Gerichtsurteil, nachdem Familie Salman in 11 Tagen auf der Straße stehen soll.
[...]
Auslöser für den Fall waren Beschwerden der überwiegend pensionierten Nachbarn der Familie. Zwar wohnen die Salmans schon seit vier Jahren in der Gemeindebau-Reihenhaussiedlung in Wien-Donaustadt, doch gibt es immer wieder Aufregung über Schreianfälle und Hämmern gegen Wand und Türen. Eine Nachbarin gab zudem an, dass sie der autistische 16-Jährige attackiert habe. Nachbarn in den gegenüberliegenden Häusern hätten aber von dem angeblichen Lärm nichts mitbekommen. Laut Familie habe sich der Zustand des Jungen auch schon merklich durch Medikamente und Therapie gebessert.
Die Suche nach einer günstigen Wohnung war bisher erfolglos, der Vater arbeitet als Hilfsarbeiter am Bau. Von der Stadt Wien wird keine besser gelegene oder besser gedämmte Wohnung zur Verfügung gestellt. Aber die Autistenhilfe sagte zu Ö1, dass der vom Jugendamt vorgeschlagene Heimplatz in Oberösterreich für den Burschen die Stadt laut Autistenhilfe monatlich bis zu 8.000 Euro kosten würde.
Quelle
07.11.10, 15:26:56
55555
geändert von: 55555 - 07.11.10, 15:41:54
Erschreckend und zwar hinsichtlich des Verhaltens der Stadt und auch dem der Eltern, soweit es anklingt. Ob man da helfen kann? U.a. die neueste UN-Konvention wird dort offenbar mit Füßen getreten.
07.11.10, 15:38:12
feder
Wäre vielleicht sinnvoll, wenn sich die ESH da mal einmischen würde.
07.11.10, 15:40:21
55555
Fühlt sich jemand berufen Kontakt herzustellen?
07.11.10, 15:54:19
feder
geändert von: feder - 07.11.10, 15:54:39
Wäre wahrscheinlich gut, wenn diese ESH-Einmischung noch vor der Delogierung am 15. (?) stattfinden würde?
07.11.10, 19:54:38
55555
Wahrscheinlich, ich habe zur Zeit aber auch ziemlich zu tun.
07.11.10, 20:10:23
feder
geändert von: feder - 07.11.10, 20:10:40
Das würde bei mir terminlich voraussichtlich auch nicht ohne akuten Stress drinliegen. Wäre gut, wenn das jemand anderes übernehmen könnte.
07.11.10, 21:09:56
zoccoly
Ich bin zur Zeit auch voll eingebunden und kann nicht übernehmen.
13.11.10, 22:01:11
feder
Anscheinend wurde die Delogierung zumindest
aufgeschoben, bis eine neue Wohnung "autistengerecht" – was auch immer das in dem Zusammenhang bedeuten mag – renoviert wurde.
14.11.10, 08:12:13
Gabi
Na ja eine stark befahrene Strasse ist ja schon mal nicht Autistengerecht und Nachbarn gibt es dort sicherlich auch ...ich bin ja auch auf der Suche nach einer passenden Wohnung und wenn man sich da auf die Städtischen verlässt dann ist man verlassen auch hier in Deutschland das ist man gar nicht so einfach ... solcher Ärger ist vorprogrammiert wenn man in ein Mehrfamilienhaus zieht mit einem Autistischen Kind ... die Familie ist 6 Köpfig da machen auch die anderen mal Krach aber anscheinend wird hier mal wieder alles auf den Autisten geschoben er muss Medikamente nehmen um ruhiger zu werden wegen ihm fliegen sie aus der Wohnung? ... na ja deprimierend solche Sachen ...L.G.Gabi
22.11.10, 20:01:10
feder
Und hier die erwähnte "autistengerechte" Wohnung:
Zitat:
Die neue Unterkunft sei zwar größer, allerdings würden sich die Lebensumstände der Familie verschlechtern, sagt die Anwältin der Familie, Banu Kurtulan. Mitarbeitern des Fonds Soziales Wien (FSW) sowie anderer betreuender Organisationen muss nämlich jederzeit und ohne Voranmeldung Zutritt gewährt werden. „Ein ,normaler‘ Mieter ließe sich das nicht gefallen.“ Zudem würde die Hilfe für den behinderten Buben ausschließlich über Sozialarbeiter abgewickelt – was einer Teilentmündigung gleichkäme. Auch sei die Wohnung an einer stark befahrenen Straße ungeeignet für einen Jugendlichen, der aufgrund seiner Beeinträchtigung extrem sensibel auf Lärm reagiert. Kurtulan: „Wir schätzen die Bemühungen aller Beteiligten sehr, nur was nützt es, wenn die Hilfe ins Leere geht?“
Quelle