Äußerung - objektive Fakten oder Beziehungsebene
28.01.09, 02:28:22
drvaust
geändert von: drvaust - 28.01.09, 02:40:37
Sayo, ich verstehe Dein Beispiel auch nicht.
Wenn der Direktor krank war, kann er doch nichts für sein Fehlen.
Höchstens dafür, daß er nicht vertreten wurde, keinen Vertreter bestimmt hatte.
Aber vielleicht gab es niemand, der ihn vertreten konnte.
Ein Direktor hat vermutlich Wichtigeres zu tun, als zu unterrichten, das musste erstmal nachgeholt werden.
Im Normalfall bedeutet es den Auschluß eines Mitglieds aus einer Gruppe, wenn die Gruppe diesem gegenüber auf der Sachebene bleibt.
Interessant.
Vielleicht habe ich deshalb Probleme, in eine Gruppe hineinzukommen. Oft behandelt mich die Gruppe als höher stehend.
Ich vermeide die Beziehungsebene, weil ich das schlecht kann und nicht gerne habe. Vielleicht empfindet das die Gruppe als distanzierend, sieht mich als außenstehend.
28.01.09, 18:54:05
Sturm
geändert von: Sturm - 28.01.09, 19:36:20
Ich hatte geschrieben, er hatte lange gefehlt, nicht er fehlte. Er hatte lange gefehlt beinhaltet die Vorzeitigkeit, er war also wieder da.
Hallo sayo,
was hat das Plusquamperfekt, Du legst Wert darauf es benutzt zu haben, sondern das Präteritum, mit der Thematik der Sach und Beziehungsebene zu tun?
Auch durch diesen "Hinweis" ist es nicht verständlich was Du überhaupt sagen möchtest.
Sturm
Edit, weil verschrieben.
28.01.09, 18:56:33
sayo
geändert von: [55555] - 29.01.09, 15:03:18
[Mehrere kurz aufeinanderfolgende Beiträge desselben Autors zusammengefasst, bitte diese Gewohnheit ändern und stattdessen den vorhandenen Beitrag bearbeiten, mfg [55555]]
Die Tatsache, dass es für die Schüler sehr ärgerlich ist wenn Unterricht ausfällt, bleibt aber bestehen und ich meine, sie könnte ruhig genannt werden.
Wenn ein Tatbestand festgestellt wird, kann man über Lösungen nachdenken.
Anders, Sturm, ich betonte, das Plusquamperfekt benützt zu haben. Du schriebst wenn der Direktor krank war,konnte er keinen Unterricht geben.
Wenn ich aber das Plusquamperfekt benütze und schreibe er war krank gewesen so beinhaltet das, dass er jetzt wieder an der Schule war aber den Unterricht nicht gewährleisten konnte, sowohl den eigenen als auch die Organisation.
28.01.09, 19:17:53
Sturm
Was sollen Deine Beiträge mit der Thematik der Unterscheidung von Sach und Beziehungsebene zu tun haben, die Du bisher geschrieben hast? :p
Sturm
28.01.09, 19:38:44
sayo
Die Sachebene wäre für mich die Feststellung, dass der Unterricht nicht gewährleistet ist, das ist einfach so.
Die Beziehungsebene, zu meinen, der Direktor würde angegriffen und Entschuldigungen zu suchen.
28.01.09, 20:03:41
Sturm
geändert von: Sturm - 28.01.09, 20:39:49
Die Sachebene wäre für mich die Feststellung, dass der Unterricht nicht gewährleistet ist, das ist einfach so.
Die Beziehungsebene, zu meinen, der Direktor würde angegriffen und Entschuldigungen zu suchen.
Saya,
ich kann, trotz allen Bemühens, nicht im Ansatz verstehen was Du eigentlich sagen möchtest.
Daher beende ich nun meine Versuche des Mitdenkens und des Nachfragens.
Gruß
Sturm
28.01.09, 21:07:37
sayo
Ich schließe mich dir an, Sturm.
Du verstehst nicht was ich sagen will, ich verstehe nicht was du nicht verstehst, bevor eine endlose Verstehens-Diskussion daraus wird, läßt man es lieber.
29.01.09, 01:12:41
Andreas K.
@drvaust: Das Originalbeispiel vestehe ich nicht ganz. Solltest Du zusätzliche Arbeitskräfte herbeischaffen, weil ihr übermäßig hohe Auftragszahlen hattet, oder vielmehr Aufträge aquierieren ? Im ersten Fall wäre die Fremdfirma eine Art Leiharbeitsunternehmen, im zweiten ein Auftraggeber. Insbesondere Aufraggeber, aber auch Firmenkunden verlangen heutzutage stark psychologisierte, auch persönlich "schleimige" Verhaltensweisen. Derlei wird nicht gesagt, aber erwartet. Bei Nichtbeachten Beschwerde "hintenrum". Das ist nicht nur eine NT-oder Autismus-Frage, sondern hat mit den Ideologien des Neoliberalismus ("Kundenorientierung") und Individualismus zu tun. Dem könnte ich auch nicht gerecht werden.
Daß es oft als Beleidigung gemeint ist, wenn Gruppen beim in den Raum Hineingehen von einem selbst plötzlich schweigen oder ihre Mitglieder rein sachlich bleiben, versteh ich auch nicht. Für mich ist freundschftliche Kollegialität ein seltener Idealzustand, den ich nicht simulieren kann. Sachlichkeit finde ich eher unkompliziert und bei einer Arbeitsbeziehung (wir sind KollegInnen, aber zu einander emotional neutral) folgerichtig . Solidarität widerum entsteht über gemeinsame Interessen, z.B. in einer Gewerkschaft.
Zur Schulfrage: Der Hinweis auf eine vorangegangene Erkrankung des Direktors mag von Mitleid geprägt sein, ist aber unsachlich. Gerade ein Direktor, der z.B. noch Rehamaßnahmen absolvieren muß und daher Stundenausfall hat, sollte für Ersatz (Vertretungsuntericht) sorgen können. Das hat er versäumt.
Viele Leute (NT/NA) nutzen scheinbare (!) Sachlichkeit und Bezug auf Gesetze vor allem, um ihre Interessen gegen andere durchzusetzen. Für sich selber bevorzugen sie oft halblegale persönliche Absprachen, selbst wenn sie darin eigentlich schwächer sind, weil der andere mehr Macht/Geld hat.
Also: Alles für die Freunde, das Gesetz für die Feinde.
Der politikwissenschaftliche Begriff für derlei Gebaren heißt Bonapartismus (von Napoleon Bonaparte her).
AutistInnen stehen bonapartistischen Beziehungen aufgrund ihrer Persönlichkeitsstrukturen im Weg.
29.01.09, 02:20:16
drvaust
@drvaust: Das Originalbeispiel vestehe ich nicht ganz. Solltest Du zusätzliche Arbeitskräfte herbeischaffen, weil ihr übermäßig hohe Auftragszahlen hattet, oder vielmehr Aufträge aquierieren ?
Wir hatten für eine fremde, räumlich entfernte, Firma Technische Zeichnungen auf Papier in CAD-Zeichnungen umgewandelt. Da waren mir 16 Zeichner/Konstrukteure unterstellt, die jeweils mehrere Zeichnungen von Baugruppen eingaben. Ich musste das organisieren und kontrollieren, außerdem wusste ich, was auf den Zeichnungen ist. Diese Zeichner waren mehrere Tage mit einer Baugruppe beschäftigt. Auf Nachfrage sagten die mir meistens 'Wir haben noch zu tun.'. Aber plötzlich waren die Meisten mit ihrer Baugruppe fertig und brauchten neue Arbeit. Das ging aber nicht so schnell, weil der Auftraggeber erst neue Lieferungen zusammenstellen und dann ein Auto das Paket holen/bringen musste.
:( Warum verstehen die Leute, wenn man über Probleme spricht, meistens eine Anschuldigung? Warum kann man nicht neutral eine Lösung suchen, ohne daß jemand schuld sein muß? Ich spreche über Probleme und Lösungen, da will ich keine Beziehungs-Diskussion.
29.01.09, 15:02:14
55555
Ich vermute, NA leben mehr in der Gesellschaft, beschäftigen sich mehr mit Beziehungen, sprechen mehr über Beziehungen und erwarten bei Äußerungen eher eine Aussage zur Beziehung. Natürlich gibt es auch NA, bei denen es anders ist.
Das wirkt auf mich plausibel. Es gibt noch den Begriff der "Gesichtswahrung", womit gemeint wird, daß man Leute so auf für sie unangenehme Dinge hinweist, daß sie es verstehen, aber nicht bloßgestellt werden und sich in ihrer NA-Ehre verletzt sehen.
Ich glaube auch, daß viele NA selbst nicht gut erkennen können, wann sie zu einer Position aus einer Laune heraus gelangt sind und wann es eher um eine Sache geht. Das werden sie selbst auch wissen und daher durch von sich selbst ausgehende Empathie davon ausgehen, daß es beim anderen auch so ist. Ich beobachte z.B. immer wieder, daß NA in manchen Situationen Dinge kritisieren, die schon weit zurückliegen und vorher nie erwähnt wurden. Das kann ja gar keine sachlichen Gründe haben.
Sie wollte mich abwimmeln, daß sie ja nicht für Reparaturen zuständig sei.
Dann sagte sie noch:
"Zieh Du erst einmal zwei Kinder auf, dann kannst Du mir was erzählen!"
Kann es sein, daß Autisten sich durch solche hohle Sprücheklopferei leichter zu übermäßiger Nachsicht auf eigene Kosten bringen lassen? Sowas lese ich immer wieder in verschiedenen Konstellationen und kann mir dann nicht vorstellen, daß ein NA sowas hingenommen hätte in dieser Art. Kann es sein, daß solche frechen Menschen sich bewußt sind, daß die Person nicht so durchsetzungsstark ist? Anderswo wäre diese Frau wohl rausgeflogen.
30.01.09, 00:50:01
Andreas K.
Die Frau im Beispiel von Hans wollte sicherlich ausdrücken, daß sie in ihrer Doppelbelastung als Arbeiterin und alleinerziehende Mutter Sachen fertig bringen muß, die andere (vor allem männliche) Kollegen nicht machen müssen. Damit wollte sie sagen, daß sie eigentlich mehr tut als andere und die auf der Beziehungsebene verstandene Kritik parieren. Ich finde ihr verhalten frech, aber auch selbstbewußt, obwohl es unlogisch ist. Sie entschuldigt ihre schlechte Arbeit durch Verweis auf andere Lebensbereiche. Das eine hat mit dem andern direkt nichts zu tun.
Richtig wäre, die Arbeitbedingungen so zu verändern, daß sie ihre Arbeit korrekt machen kann, ohne deshalb die Kinder vernachlässigen zu müssen.
Das sind reale Fragen (Kinder und Beruf), die Hunderttausende betreffen, nicht nur gekränkte NT/NA- Ehre.
02.02.09, 10:05:25
Miezekatze
ich kämpfe immer wieder mit meinem mann bei diesem problem.
neulich zb komme ich in die küche, um das frühstück für meine töchter fertig zu machen. ich sehe, dass mein mann sich selbst tee gekocht hat und dabei für tochter1 den kaffee vorbereitet hat.
wenn ich diesen kinderkaffee mache, dann gieße ich kochendes wasser auf ein stück würfelzucker, bis die tasse halb voll ist. dann rühre ich einen löffel löskaffeepulver ein, dann fülle ich die tasse mit milch auf.
als ich in die küche komme, finde ich tochters kaffeetasse zur hälfte gefüllt mit dunkler flüssigkeit. weil ich ahne, dass mein mann das vielleicht anders macht als ich, rufe ich ins wohnzimmer: "hast du schon zucker in L.s kaffee getan?"
mein mann reagiert befremdet: "nein, warum? ist ja auch noch keine milch drinnen."
ich fühle mich genötigt, das zu erklären, und sage: "ich gebe den zuckerwürfel immer als erstes rein, weil sich dann der zucker so gut auflöst."
und zack - mein mann ist beleidigt und fühlt sich gemaßregelt.
:( :p
ich weiß, es ist ein banales beispiel, aber so etwas passiert bei uns dauernd. ich entnehme einer äußerung oder reaktion von ihm, dass ich mein handeln genauer erklären muss, und er empfindet die erklärung als maßregelung.