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Ist es möglich, dass man Autismus erst im Alter erkennt?

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23.11.08, 09:07:29

mediona

Hallo!
Vielleicht ist das eine wirklich blöde Frage. Allerdings beschäftigt sie mich doch sehr. Ist es möglich, dass man Autismus erst im Erwachsenenalter erkennt? Ich habe auf ZDF-Doku eine Dokumentation über autistische Menschen gesehen und so unglaublich viele Parallelen zu mir erkannt. Im Internet habe ich ein paar kurze Beiträge über das Erkennen des Autismus im Erwachsenenalter gefunden - wurde daraus aber nicht wirklich schlüssig. Kann mir da jemand weiterhelfen?
Danke
23.11.08, 09:59:02

Hans

Ja, das ist möglich.
Ich bin dreiundvierzig Jahre alt und habe
mein Leben lang Probleme mit "den Anderen" gehabt.
Erst jetzt vor drei Monaten hat es sich für mich enträzelt.
Meine Mutter ist neunundsiebzig Jahre alt,
und hat letztes Jahr ein Buch über Autismus gekauft.

Willkommen!
Hier gibt es viel zu Lesen für Dich,
auch eben viel Verschiedenes,
weil es "den typischen" Autisten nicht gibt.
23.11.08, 11:07:25

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Ich bin 44 Jahre alt und denke, dass ich Autist bin. Bei mir ist das noch in der Klärung. Als ich ein Kind war, war über Autismus wenig bis gar nichts bekannt.

Über eine Befragung von Peronen aus deinem Umfeld soll das wohl auch Fesstellbar sein. Ich wurde von einer der Professoren der FU-Berlin danach gefragt, aber in meinem Umfeld gibt es niemand mehr, der mich aus der Zeit meiner Kindheit/Jugend kennt.

Es gibt Stellen, an die du dich wenden kannst, aber oft reicht es auch, wenn du dir sicher bist, Autist zu sein. Wenn diese Erkenntnis positiv für dich ist und du dich "vollständig" findest und es dir leicht fällt, dich anzunehmen, kannst du davon ausgehen, dass du ein Autist bist.
23.11.08, 12:02:42

mediona

Vielen Dank für Eure raschen Antworten. Ein Hinweis war für mich auch, dass ich außer die engste Familie kaum mehr Kontakt zu anderen Personen vertrage. Da ich beruflich fast dazu gezwungen bin "soziale Kontakte" zu knüpfen bzw. bei völlig belanglosen sozialen Events dabei sein muss ist es noch schwieriger für mich geworden. Bei solchen Kontakten beginne ich oft richtig zu zittern. Fast so als wäre ich auf Entzug von irgendeiner Sucht. Verbal kann ich mich bei Gott nicht so gut ausdrücken wie etwa in schriftlicher Form. Ich liebe es zu gewissen Themen fundierte Analysen zu erstellen - tue mir aber gleichzeit schwer mein Wissen verbal weiter zu geben. Bin übrigens 38 Jahre alt.
23.11.08, 13:42:32

Löwenmama

Ich bin 35,war schon immer "eigensinniger" als andere und hatte als Mädchen immer schon andere Interessen,was meinen Eltern aber immer positiv erschien.Ruhig,belesen,zurückgezogen...Jetzt da bei meinem Kleinen die Diagnose steht,steht auch bei mir der Verdacht (ich glaube es ziemliche sicher!!),werde aber erst im Januar diagnostiziert...
23.11.08, 14:05:39

Friederike

Welche Vorteile bringt eine offizielle Diagnostik und wer führt diese durch?
23.11.08, 14:14:53

Hans

Anders formuliert:
Für wen bringt eine offizielle Diagnose Vorteile?

Nicht immer für den Autisten.

Ich lasse mich nicht abstempeln.
23.11.08, 14:34:55

Löwenmama

Hmmm...ich sags mal so:meine Familie ist recht "seltsam" oder ungewöhnlich...mein Grosser Sohn ist ADSler,mein Kleinster ist Austist,mein Mann ist bipolar depressiv,mein Bruder ist depressiv mit Angststörungen...alles sehr komplex.Ich denke,es ist leichter aufeinander zu zugehen,wenn man weiss,wie der andere "gestrickt"ist,wenn man weiss,was man im Umgang mit dem anderen beachten sollte,wenn man sich in den anderen hineinzudenken vermag...ich brauch keinen Stempel für irgendjemanden,sondern nur für meinen Seelenfrieden.Ich möchte einfach nur wissen,was tatsächlich mit mir los ist...
23.11.08, 14:46:39

Friederike

Ganz genauso ginge es mir, für mich würden sich auch meine Schuldgefühle gegenüber meiner verstorbenen Mutter verringern die immer sagte sie hätte mit mir ein solches Pech.
23.11.08, 14:56:37

mediona

Hat sich bzw. was hat sich bei Euch verändert, als Ihr darauf gekommen seid, dass Ihr autistisch seid?
23.11.08, 15:01:45

55555

Ein paar Antworten finden sich auch hier.
 
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