20.11.08, 00:34:06
55555
Zitat:
In den USA sanken die Lebenshaltungskosten im Oktober um 1,0 Prozent zum Vormonat - das hat es seit 1947 nicht gegeben.
Quelle
Das kann auch in Euroland passieren.
21.11.08, 12:06:40
55555
Das fand sich gestern hier im Briefkasten: :-D
Zitat:
Finanzkrise? Nicht bei uns!
Sehr geehrte Kunden,
die Finanzkrise zieht immer weitere Kreise! Banken stehen vor dem Ruin, der Automarkt bricht zusammen, in Ländern wie China und Indien müssen ganze Werke geschlossen werden.
Was soll man jetzt tun? Wo kann man jetzt investieren? Ist das Geld überhaupt noch sicher?
Wir haben nicht die ultimative Lösung, aber wir haben uns für Sie etwas ganze Besonderes einfallen lassen:
Wir, mit unseren 4 Filialen, und unser starker Möbel-Einkaufsverband haben uns zusammengetan und konnten die deutsche Möbelindustrie sopntan davon überzeugen, aktuell für Sie, liebe Kunden, einen echten und sicheren Sonderrabatt von 20% auf alle Möbel und Boutiquewaren zu gewährleisten! Damit Sie Ihr Geld gut und sicher investieren können!
Nutzen Sie also Ihre Chance mi unseren sensationellen Rabatten in den Bereichen Polstermöbel, Wohnwände, Couchtische, Boutique, Schlafzimmermöbel, Kleinmöbel, Tische, Stühle, Kommoden! Sie haben jetzt die Möglichkeit, Ihr Geld gut und sicher anzulegen - in qualitativ hochwertige Möbel!
Und das Beste: Fast alles, was Sie jetzt bestellen, ist noch vor Weihnachten lieferbar!
Nur wenn wir zusammenhalten, können wir sorglos in die Zukunft schauen.
Also viel Spaß beim Sparen!
Gibt es bei euch vergleichbare Prospekte?
21.11.08, 20:37:52
arlette
es gibt werbungen für luxusgüter, die darauf abzielen, dass die leute ihr geld in "sichere werte" anlegen sollen. nur wird nicht darauf hingewiesen, dass dafür dann bei einem bedarf nach liquiden mitteln auch ein mark bestehen muss..
21.11.08, 20:42:18
55555
geändert von: 55555 - 21.11.08, 20:45:08
Ich fand hierbei besonders witzig, daß gebrauchte zeitgenössische Möbel meines Wissens keine Güter sind, die sich ohne hohe Abschläge regulär veraufen lassen. Zumal nicht die Qualitätsklasse von Möbeln um die es dort ging.
Edit: Im übrigen sind Rabattschlachten ja gerade ein Zeichen einer deflationären Wirtschaft, womit die Überschrift dieses Prospektes durch den Inhalt konterkariert wird.
18.01.12, 17:25:07
55555
Mittlerweile erleben wird erste Negativzinserscheinungen in Deutschland. Diese kann man wieder als Signal einer heraufziehenden Deflation betrachten. Dabei ist auch die Frage spannend, was mit dem Euroraum passiert, denn bricht dieser z.B. in zwei Teile auseinander wird vermutlich der Teil mit Deutschland massiv aufwerten.
Und was macht währenddessen die Politik so?
Zitat:
Da bisher niemand darüber berichtet hat, möchte ich das Kernargument von S&P hier zitieren: "Wir glauben auch, dass die Vereinbarung (der europäischen Staats- und Regierungschefs vom 9. Dezember) die Ursache der Krise in Teilen verkennt. Sie basiert auf der Annahme, dass sich die aktuelle Finanzkrise in erster Linie durch unverantwortliche Fiskalpolitik der Peripherie ergibt. Aus unserer Sicht sind jedoch die finanziellen Probleme der Euro-Zone eine Folge steigender außenwirtschaftlicher Ungleichgewichte und Unterschiede in der Wettbewerbsfähigkeit zwischen dem Euro-Zonen-Kern und der sogenannten Peripherie."
Mit anderen Worten: Die Herabstufung ist erfolgt, weil Europa die falsche Krise bekämpft. Niemand in der Bundesregierung scheint diese Begründung gelesen zu haben. Sonst wären Angela Merkel und Wolfgang Schäuble nicht mit dem Unsinn herausgekommen, den sie nach der Entscheidung von Standard & Poor's verlauten ließen. Merkel forderte als Konsequenz Eile beim Fiskalpakt. Schäuble sagte, die Ratingagenturen hätten nicht berücksichtigt, was man alles schon an Konsolidierung geleistet habe. Genau das ist der Punkt. S&P sagt, die ganze Konsolidiererei gehe an der eigentlichen Problematik vorbei.
Quelle
10.11.13, 14:37:44
55555
Zitat:
Mario Draghi hat prompt reagiert. Gerade seit einer Woche wusste die Welt, dass die Preise in Europa nur noch langsam steigen - um 0,7 Prozent zuletzt, die niedrigste Inflationsrate seit vier Jahren -, da kam schon Draghis Gegenschlag. Am vergangenen Donnerstag sprach der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) die magischen Worte: „Wir haben uns entschlossen, den Leitzins des Eurosystems auf 0,25 Prozent zu senken.“ Es gibt nun also noch billigeres Geld als sowieso schon, fast kostenlos. Und Draghi machte klar, dass das längst nicht alles ist. Es gebe weitere „Instrumente in der Artillerie“.
Wer solche Worte verwendet, führt einen Krieg. Und Mario Draghi führt offenbar seit Neuestem einen Krieg gegen sinkende Preise. Das ist doppelt überraschend. Zunächst einmal hatte man sich doch gerade noch davor gefürchtet, dass bald die Inflation kommt. Und jetzt soll die Deflation kommen? Dazu kommt, dass der neue Feind bislang recht harmlos erschien: Wieso sollten sinkende Preise überhaupt schlimm sein? Man freut sich doch, wenn Benzin und Brot billiger werden.
Das sehen auch manche Ökonomen so. Keinesfalls hatten die Geldexperten der Welt immer Angst vor sinkenden Preisen. Milton Friedman etwa empfahl 1969 sogar eine gewisse Deflation als optimale Politik der Zentralbank.
Quelle
25.12.13, 16:14:07
55555
geändert von: [modmod] - 26.12.13, 13:49:00
Link korrigiert [drvaust]
Zitat:
Sie sind auf hoher See in einem gewaltigen Sturm. Sie überleben, der Sturm flaut ab. Sie holen den Sonnenschirm heraus. Oder greifen zur Flasche. Ein paar Stunden später merken Sie, dass die Ruhe trügt. Der Sturm war nicht vorbei. Sie waren in seinem Auge.
So sehe ich die Wirtschaft Ende des Jahres 2014. Was mich völlig überraschte, war, dass auch Angela Merkel das so sieht. Laut einem Bericht der französischen Zeitung "Le Monde" hat Merkel beim Abendessen während des EU-Gipfels letzte Woche so richtig Dampf abgelassen. Der Euro fliege in die Luft, so die Kanzlerin, wenn die anderen Länder nicht anfingen, ihre Wirtschaft zu reformieren.
Und dann zitierte sie ein Buch, das sie vor kurzem gelesen hat: "Die Schlafwandler - wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog", von Christopher Clark, eine der besten Analysen über die Vorgeschichte des Krieges. Die Parallelen, auf die Merkel laut diesem Zeitungsbericht anspielte, waren offensichtlich. Wir befinden uns wirtschaftspolitisch in einer gefährlichen Zeit. Wenn wir nichts unternehmen, steuern wir auf einen Unfall mit unkalkulierbaren Kosten zu. Die Kanzlerin schien tatsächlich nervös.
Quelle