feiern, gesellschaft und der ganze rest
15.11.08, 14:10:48
haggard
was ist daran so immens wichtig für NA, dass eine ablehnung zur teilnahme als ablehnung der person/gruppe gewertet wird? warum kann dies nicht auf die situation bezogen werden unabhängig von den involvierten menschen?
15.11.08, 14:23:38
Hans
Weil die Situation wegen der involvierten Menschen eben erst ist,
sie feiern sich, gerne.
15.11.08, 16:51:10
akurei
Feiern in dem heutzutage inflationär gebrauchten Sinne? Also, sich mit Fremnden zulaufen lassen und sich dann gegenseitig betatschen? Oder Feiern im klassischen Sinne, zu einem gewissen Anlass Familie und/oder Freunde einzuladen?
Zu 1: Das ist bei der jetzigen Jugend die gängige Methode um "Kontakte zu knüpfen", feste Beziehungen zu beginnen oder sich zu profilieren.
Zu 2: Zur Not kann ich an so etwas auch teilnehmen, wenn dabei kein Partriarch dem Ganzen vorsteht.
15.11.08, 22:30:27
haggard
beide punkte sind wohl inbegriffen.
nicht nur bei jugendlichen ist das so.
für mich ergibt sich kein unterschied zwischen den punkten 1 und 2, denn an beiden möchte ich nicht teilnehmen und wenn es doch so ist, dann macht auch dies keinen unterschied aufgrund meiner präsenz. erstaunlich ist, dass das tier, das sich nicht am "gruppengrooming" beteiligt, ausgestoßen wird, obwohl es zuvor wenigstens geduldet wurde.
16.11.08, 09:22:09
drvaust
Ich denke, daß Feiern, Gesellschaften usw. für die meisten Menschen vor allem gesellschaftliche Ereignisse sind, unabhängig vom Anlaß.
Es geht weniger darum, einen schönen Abend zu verbringen oder etwas zu feiern, sondern wer ist dabei, wer gehört dazu, wer geht zu wem. Es geht darum, wer die meisten und die 'besten' Gäste hat, wer zuerst besucht wird, wer in welcher Gruppe ist. Die Teilnahme an Gesellschaften hat etwas mit gesellschaftlicher Stellung zu tun.
Beispielsweise Weihnachten, für viele Leute ist das ein wichtiges gesellschaftliches (Familien-)Ereignis. Die Verwandtschaft trifft sich. Man kann sich zwar manchmal nicht leiden und es gibt heftigen Streit, aber die Teilnahme ist sehr wichtig. Wer ist wann wo eingeladen, wer geht wann zu wem, wer hat die beste Pute, ... . Das kann heftigen Streit auslösen, wenn jemand zum ersten Feiertag eingeladen ist, aber erst am zweiten Feiertag kommt, weil er am ersten Feiertag eine wichtigere Einladung hat.
18.11.08, 15:48:13
Friederike
Die Worte lese ich, aber ich kann mich nicht hineindenken.
Gut verstehen kann ich, dass Menschen geliebt und gemocht werden wollen, aber was hat man von der gesellschaftlichen Stellung, also davon bei einem wichtigem Menschen eingeladen zu sein?
18.11.08, 15:57:23
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Man wird gesellschaftlich "aufgewertet", hat Aussicht auf ein Teilhaben an Machtstrukturen der betreffenden Gruppe. Das macht den "Aufgewerteten" attraktiv und erhöht sowohl die Chance paarungswillige Subjekte anzuziehen, als auch die Anzahl der interessierten Subjekte. Die eigenen Gene können dadurch wesentlich "breiter" und "vorteilhafter" gestreut werden...
18.11.08, 16:02:16
haggard
geändert von: haggard - 18.11.08, 16:03:27
@Friederike:
durch solches werden andere evtl. neidisch oder wollen in der gunst desjenigen stehen, der in der gunst anderer steht und so weiter. ist auch schön zu beobachten, wenn menschen das erste mal so individuell wie sie sind zusammentreffen: kleidung vollkommen unterschiedlich. nach einer weile gleichen sich die menschen mitunter aneinander an und bilden in ihren attributen abbilder voneinander.
18.11.08, 16:14:17
Friederike
Im Grunde doch ein Gehabe wie bei Hühnern auf dem Hühnerhof. Alles will in der Nähe des ranghöchsten Tieres sein.:)
18.11.08, 16:22:59
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@Friederike, Menschen sind Tiere und verhalten sie sich entsprechend. Im Grunde geht es nur um die (möglichst vorteilhafte) Verbreitung des eigenen Erbgutes und damit um die Erhaltung der Art. Das meine ich weder böse, noch abwertend.
18.11.08, 16:27:06
55555
Auch hier möchte ich auf
diesen Thread hinweisen, da eventuell Interesse an der Fragestellung besteht.
18.11.08, 17:41:52
Friederike
Ich würde nicht sagen Menschen sind Tiere sondern Menschen haben mehr mit Tieren gemein als sie oft denken.