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Mitleid und Rücksicht

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16.09.08, 19:24:37

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Das Thema ist im Forum nicht neu, ich möchte es aber gerne nochmal speziell aufleben lassen.

Wenn Autisten NA erzählen, daß es ihnen gerade nicht gut geht, dann ändern die NA meist ihr Verhalten. Dadurch kann sich der Autist dann noch irritierter fühlen als vorher, denn wenn er sich nicht gut fühlt, dann ist meist schon etwas in ihm im Ungleichgewicht. Die intuitive NA-Reaktion bewirkt hier also möglicherweise genau das Gegenteil von dem was sie bewirken will, nämlich weitergehende Änderung des gewohnten Umgangs und eine vertiefte Unordnung.

Nun meine Frage: Wann finden Autisten Rücksicht möglicherweise doch positiv und wann negativ?
16.09.08, 21:13:08

tabby

geändert von: tabby - 16.09.08, 21:23:06

Also ich bin total dankbar, wenn mal jemand Ruecksicht auf mich nimmt, weil es bis jetzt die wenigsten taten. Negativ eher, wenn derjenige uebertreiben wuerde.
16.09.08, 21:34:19

Aldaris~Adun

geändert von: Aldaris~Adun - 16.09.08, 21:37:10

Für mich ist bewusst auf mich genommene Rücksicht etwas sehr negatives und etwas, das ich schon als kleines Kind gezielt zu verhindern versucht habe, weil sie mich eben, wie du schon sagst, dann noch mehr irritiert, als es der Zustand an sich schon tut und absolut kontraproduktiv ist.

Deshalb erzähle ich auch so gut wie nie von meinen Interna, ich möchte nicht, das Rücksicht auf mich genommen wird, auf keinen Fall. Ich möchte immer das gleiche leisten, und immer gleich behandelt und angenommen werden und wenn das gesundheitlich gar nicht geht, möchte und muss ich mich total zurückziehen und gut ist.

Das ist so die 'kognitive Rücksicht'...
Die 'affektive Rücksicht', in der Hinsicht, das man meine Stärken und Schwächen einfach grundsätzlich berücksichtigt, im Hinterkopf behält... Die ist schon positiv und wünschenswert... Aber die hat auch mit aktuellen Situationen nichts zu tun sondern ist mehr ein 'Grundzustand', den ich ja auch anderen gegenüber in individueller Ausprägung habe.

Das kann ich ... Bewusst Rücksicht auf irgendwelche aktuellen Besonderheiten nehmen kann ich genauso wenig (oder nur unter riesiger Anstrengung und dann fehleranfällig) wie ich sie mir gegenüber will und ertragen kann.
16.09.08, 21:43:29

tabby

Muss noch dranhængen, das ich das nicht fordere. Aber beispielsweise fuchtelte mein neuer Psychologe mit seinen Hænden herum, sah meinen erschrockenen Blick und hørte sofort auf damit. Fuer mich war es einfach erleichternd.

Oder das mir mein Hausarzt die Hand nicht mehr aufdrueckt, nach dem ich mal nebenbei erzæhlte, das ich das nicht mag.
 
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