Forum für

Autisten und interessierte Zeitgenossen

Vieles was ich tue, kontrolliere ich mehrfach, kann nicht mehr aufhøren damit, ich trau mir nicht mehr selbst, haue oft Fehler rein. Nur einen Schreibtext kontrolliere ich mehrmals und finde immer Fehler vor. Das macht mich ganz kirre.

Dann hab ich den Sortierzwang ganz krass. Wenn ich einmal damit anfange, kann ich nicht mehr aufhøren, sortiere mich schwindelig

Wie siehts bei Euch aus?

Kommmt mir irgendwie bekannt vor:)
Bin mir manchmal nicht sicher ob ich mir sicher bin:D

Nun sollte man vielleicht erst überlegen, was tatsächlich ein Zwang ist und was nicht. Dinge zu sortieren, weil man sich dann besser zurechtfindet oder sensorisch weniger gestört wird ist kein Zwang. Ansonsten wäre für mich die Frage was ein tatsächlicher Zwang dann mit Autismus zu tun hätte, denn NA kennen ebenfalls solche Verhaltensweisen.

Ne, das artet schon mehr in Zwang aus, weil ich es sehr unangenehm empfinde, meistens sortiere ich ja von anderen Personen Sachen hin und her, in meinen herrscht das Chaos und 10x ueberpruefen, ob die Tuer auch wirklich abgeschlossen ist, auch

Jetzt hab ich den Fragebogen mit 90 Fragen von vorgestern bestimmt schon 50x kontrolliert, ob ich auch ja richtig geantwortet habe, bald kann ich alle Fragen auswendig.

Sachen sortieren und kontrollieren ob die Tür abgeschlossen oder der Herd abgestellt ist würde ich strikt unterscheiden. Das Zweite würde ich eher durch ADS begünstigt sehen und denke, daß es allgemein kaum etwas mit Autismus zu tun haben dürfte. Das Sortieren jedoch mag schon mit autistischen Eigenschaften zu tun haben, jedoch kann ich darin keinen Zwang erkennen. Darin kollidieren vermutlich eher verschiedenen Lebenswelten.

hm,

auf der letzten Arbeit, als ich Post sortierte, konnte ich nicht mehr aufhøren, es wurde zum Zwang. Der Vorarbeiter schickte mich in die Pause, no Chance, ich sortierte wie bekloppt und immer wenn ich die Post wiegen ging, kontrollierte ich nochmal alles 10x nach, dann hatte ich es schon auf dem Band und mir fiel ein, das ich da einen Fehler sah. Dann habe ich die Zahlen verdreht gesehen und in falsche PLZ-Kæsten einsortiert. Da hatte ich noch keinen Plan was mit mir los ist. Es kamen mehrere Kæsten zurueck von mir, hatte falsche Nummern sortiert oder versehentlich an den Absender zurueck gesendet.

Naja, man rief mich nie mehr an, das ich wieder zum Arbeiten kommen soll


Alles was Tueren hat, wird geruettelt und mehrfach ueberprueft inkl. Autotueren, mache meinen Mann schon ganz kirre damit

Who is online klicke ich zwangartig mehrfach an oder mehrfach das Forum, ohne Sinn.

Ich fuehle mich nicht mehr gut dabei

Wenn du tatsächlich viele Fehler machst ist es doch völlig normal, wenn du darüber bei solchen Dingen unsicher wirst. Wenn man alles als zwanghaft bezeichnet wird der Begriff bedeutungsleer. Bin ich ein zwanghafter Atmer?

Du klickst das Forum an um zu sehen, ob ein neuer Beitrag da ist?

Ja, so hab ich das auch dem Psychologen erklært und er kam dann darauf, das ich Legasthenie høchstwahrscheinlich habe

und die Tuerproblematik gehørt zum Zwang



auch, manchmal 10x hintereinander, obwohl keiner on ist

seit meiner kindheit kontrolliere ich abends die wohnungstür, ob sie tatsächlich verriegelt ist. da nützt mir auch mein in dieser hinsicht natürlich scharfer hund nichts. damals stand die wohnungstür zur winterzeit abends offen, obwohl sie hätte verschlossen sein sollen. war grauenvoll. draußen war es dunkel, die wohnung war dunkel. hatte mich noch nicht einmal getraut, das licht einzuschalten... und die eltern besuchten einen elternabend in der schule.
wenn ich mir heute sage, dass ich doch weiß, dass meine tür verriegelt ist, kann ich nicht einschlafen (falls überhaupt), wenn ich das nicht kontrolliert habe.:( hat sich wohl ziemlich verselbständigt.

Könnte das allgemeine Unsicherheit sein? Geringes Selbstvertrauen?
Wenn man Angst hat, Fehler zu machen, muß man das kontrollieren. Wenn man oft kontrolliert, belastet man sich damit, Streß, und macht wegen dem Streß Fehler. Es gibt auch den Effekt, daß man Fehler macht, weil man die Fehler vermeiden will. Also man denkt immer daran, daß man die Fehler nicht machen darf und macht sie dadurch erst recht, so eine Art 'selbsterfüllende Prophezeiung'.
Dann wäre das Problem die Unsicherheit, nicht der Zwang selber.

Ich hatte früher zeitweilig Kontrollzwänge, besonders wenn ich sehr unsicher war. Z.B. im Berufsschul-Wohnheim. In der Zeit hatte ich auch auf Arbeit große Probleme, kam mit den Kollegen nicht richtig klar, da habe ich z.B. die Nägel, die ich einschlagen mußte, genau abgezählt und mich oft verzählt.

Ja das denke ich auch. Zwænge kommen ja nicht einfach so, sie muessen ja von wo herruehren.

Im verzæhlen bin ich weltklasse

Hierzu kann ich nur sagen:

Ich weiß nicht genau, ob ich das nun richtig verstehe, aber ich definiere diesen Kontroll"zwang", bzw. -drang, meinerseits ein bisschen anders.
Ich finde, das Wort "Kontrolle" kann man nun auslegen, wie man möchte. Wenn ich die Beiträge hier lese, beschleicht mich eher ein Gefühl von einer Art "Sicherheits-Krise" im Bezug auf "eine Tat richtig ausüben".

Aber zurück zu meiner Sicht/meinem Empfinden: Ich brauche in vielerlei Hinsicht Kontrolle. Vor allem Kontrolle über Situationen, in die ich Integriert bin. Als Beispiel bietet sich das Thema Berührungen - sofern Kuscheln, Anlehnen, in den Arm nehmen usw. von mir aus kommt, habe ich damit absolut kein Problem, ich brauche das teilweise auch - erwidert mein Gegenüber aber all dieses, werde ich fast panisch und muss umgehend aus dieser Situation flüchten, weil ich somit die Kontrolle über diese Situation abgeben müsste.
Allerdings habe ich es auch, dass ich, wenn ich das Licht ausmache, den Schalter "richtig" drücken muss, damit es sicht gut anfühlt. Drücke ich ihn "falsch", macht mich das nervös, fast wahnsinnig, und ich muss ihn so lange drücken, bis es sich gut anfühlt und ich entspannen kann.