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Liebe ist ...

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20.03.08, 21:31:51

55555

Was meint ihr zu folgendem Spruch?

Liebe ist das, was der Gegenüber als Liebe empfindet.
20.03.08, 23:28:17

bianka018

Nein, so ist das nicht. Oft bildet sich der Gegenüber ein von der Person geliebt zu werden, nur weil man ein Gespräch zusammen hatte, in dem man sich einig über die "scheuklappentragende Gesellschaft" war.
...so ging es mir vor Kurzem...

Aber auch umgekehrt kanns passiern. Habe vor ca. 3 Jahren jemanden kennengelernt der ohne blöde zu Fragen uns genommen hat wie wir sind, meinen kleinen Sohn inbegriffen. Das hab ich aufgesaugt wie ein alter vertrockneter Schwamm. Hab mir eingebildet es könnte mehr werden. Irrtum! Jetzt weis ich dass diese Person wunderbar einfach nur "den Moment leben" kann. Das find ich genial! Hab von ihm gelernt. :)
20.03.08, 23:36:41

Aldaris~Adun

Für mich passt der Spruch nicht. Keine Ahnung, was jemand gegenüber empfindet, nicht die geringste Wahrnehmung von irgendetwas derartigem.
Dennoch bin ich wohl in der Lage, dieses 'neurolologische Bündel' zu produzieren... Das auch durchaus ohne irgendeine Aussenresonanz. Muss natürlich nicht generell sein.
21.03.08, 12:16:00

cony

Liebe ist zu vielschichtig um sie auf diesen einen Spruch zu reduzieren.

Es sei denn du meinst einzig die zwischenmenschliche Liebe.
Aber selbst dann wäre die Frage sehr algemein gehalten.

In erster Linie kann nur ich selbst sicher sein was ich empfinde, niemand kann 100%ig wissen was das Gegenüber empfindet.
Man kann nur hoffen,das er/sie die gleiche Zuneigung hat.

Dann wäre ja noch die Frage,was definierst du als Liebe.
Allein das ist ein sehr vielschichtiges Thema .
22.03.08, 10:47:54

L4A

Unsere Sprache ist ganz allgemein zu unzureichend um das Gefühl Liebe auszudrüecken. Wir kommen sehr schnell an die Grenzen wenn wir das versuchen. Aber vielleicht ist genau die fehlende Definition ein Weg?

Liebe ist nicht mit Worten auszudrücken, sie kann nur empfunden und gelebt werden.
25.03.08, 04:56:52

bombo

Liebe grenzt niemanden aus.
07.04.08, 22:02:57

Gast

ich finde das einen guten Spruch.
Gruß,
anne
04.06.09, 11:17:26

Viktor*

Liebe ist
fuer mich

Nächstenliebe
Toleranz
Wärme
Zuneigung
Sympathie
angenehme Ausstrahlung
04.06.09, 11:24:49

quamquam

Liebe kann nicht in einem Satz ausgedrückt werden, aber mit vielen Worten schon. Ein Satz ist zu wenig.
Ob mein Gegenüber Liebe für mich hegt, weiß ich immer nur dann, wenn ich es gesagt bekomme.
Mir wird oft gesagt, dass ich zu viel hinterfrage...aber ja nur, weil ich ja nicht wissen kann, was einer denkt und fühlt. Ich bin nicht richtig in der Lage mir das selber zu denken...
27.10.19, 16:03:51

hjqsra

geändert von: hjqsra - 27.10.19, 16:19:27

Zitat:
Liebe ist das, was der Gegenüber als Liebe empfindet.


Auch möglicherweise. Jeder (als Liebe definierte) Zustand scheint Energie zu enthalten? Gemeinsame Wahrnehmungsgrundlage?

Von uns wahrgenommene Gegenüber existieren. In welchem Zustand auch immer.

Energie kann in Harmonie und in Diskrepanz stehen. Vielleicht hängt das davon ab, wieviel Raum man sich und anderen zugesteht und für möglich hält? Gemeinsam?
28.06.23, 18:16:33

PvdL

Zitat von 55555:
Liebe ist das, was der Gegenüber als Liebe empfindet.


Soll das auch dann gelten, wenn der Gegenüber ein Psychopath ist, der unter Liebe Foltern und Zerstückeln versteht?

Für meinen Geschmack darf es deutlich objektiver sein. So etwas in der Art wie:

Liebe ist unmotivierter Fremdbegünstigungsdrang.
28.06.23, 19:01:16

55555

Im Kontext des Zusammenlebens mit Autisten wird z.B. ja die Frage sein, ob man das maßgeblich findet, was einem selbst als richtig erscheint. Oder sollte es bedeutend sein, wie der vermeintlich Geliebte etwas empfindet? Etliche "liebende" Aktionen von NA werden da von den verschiedenen Seiten wohl sehr unterschiedlich bewertet.

Ich denke, es kann nicht bestritten werden, daß Leute manchmal etwas anstreben, das ihnen nicht gut tut. Aber ebensowenig kann ja bestritten werden, daß wie es auch sprichwörtlich heißt gute Vorsätze der Weg zur Hölle sein können. ;)

In Gruppen von Psychiatrie Erfahrenen wird ja lange schon, und das mittlerweile mit einigen Erfolg, dafür gekämpft den "natürlichen Willen" als Maßstab in juristischen Bewertungen durchzusetzen.
 
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