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Autisten und interessierte Zeitgenossen

Vielleicht ein wenig falsch gestellt die Frage, aber ich veruche es einmal zu erklären. Haben Autisten eine andere Art zu gehen?
Mein Sohn ging monatelang, seit er laufen konnte, auf Zehenspitzen. (Übrigens hatten wir das früher schon angesprochen, da er NUR auf Zehenspitzen lief. Der KA sagte aber, das sich das sicher noch geben würde.)
Mittlerweile ist es so, das er so gut wie garnicht geht, sondern ständig im Laufschritt trippelt oder richig läuft. Wenn man ihm dann sagt,"Nico, wir haben Zeit, du könntest doch auch gehen!", erwidert er nur: "OK!" und läuft weiter. Oft, nicht immer, wenn er neben einem her trippelt, geht er dabei noch auf Zehenspitzen.
Kann mir jemand etwas dazu sagen?

Danke und Gruß
Nadine

ich weiß nicht.mein sohn hat sehr spät angefangen zu laufen und ist dann oft über seine eigenen füße gestolpert.hatte aber nichts mir autismus zu tun,sondern weil er eine fehlstellung der füße hat.ich habe hier auch noch nichts dazu gelesen.
vielleicht können dir andere da mehr weiterhelfen
grüße conny

Der Zehenspitzengang ist häufig bei Autisten. Der Grund ist die empfindliche sensorische Wahrnehmung auch an den Fußsohlen, deren Störpotential durch den Gang auf Zehenspitzen minimiert wird.

Ich dachte, es wäre der unbewusste Versuch, meine Plattfüße zu kompensieren.

Mein Manuel hüpft immer sehr gern und flattert dabei mit den Händen als wäre er ein kleines Vögelchen. Als wolle er lieber fliegen als laufen um so den Boden nicht mehr berühren zu müssen.
Villeicht ist das auch ein Trugschluß von mir, denn seine ehemalige Ergotherapeutin meint dass er sich durch das Hüpfen besser spührt und ich soll ihm Schuhe mit besonders dünner Schuhsohle kaufen. Weis garnicht was jetzt richtig ist.

Das ist gut um etwas abschalten zu können, vielleicht auch Ausdruck von allgemeiner Freude.

Ja, wenn er etwas ganz besonders gern tut, z.B. Sand werfen und zusehen wie er runterrieselt. Dabei schaltet er vollkommen ab und dabei hüpft er und flattert mit den Händen. Er tut das ganz intensiv als würde er wirklich "abschalten" Auch wenn er sich über etwas besonders freut tut er das und ist dabei ganz aufgeregt :)
Will er sich denn dann überhaupt "mehr" spühren, wie die Ergotherapeutin das meint oder ist ihm das eigentlich egal?

Erstmal sollten wir ehrlicherweise feststellen, daß wir nur Vermutungen anstellen können warum genau er das macht. Allgemein kann man allerdings durchaus ganz gut darüber spekulieren, man sollte dabei allerdings nicht vergessen, daß das nur Vermutungen sind und das noch aus der Ferne. Ich denke man kann nicht sagen, daß herumspringen und flattern immer Freude ist, aber ich glaube es ist oft so.

Über das was du von der Ergotherapeutin weitergebenen hast, habe ich ein wenig nachgedacht. Bewußt sich selbst spüren wollen ist es, wie ich vermute nicht. Die Aussage halte ich aber auch nicht für falsch, da durch solche aktiven Handlungen die Konzentration mehr auf sich selbst vereint wird. Das kann auch bewirken, daß weniger anderes bewußt wahrgenommen wird, was mitunter positiv ist. Wer von Charakter her weniger körperlich orientiert ist würde vielleicht etwas singen, so er denn grundsätzlich soetwas tut.

Was fühlst du denn, wenn du deiner Freude offen Ausdruck verleihst?

...kribbeln im Bauch und den Wunsch es zu äußern indem ich laut lache...

Und wenn du laut lachst, rückt dann die Außenwelt in deiner Aufmerksamkeit etwas mehr in den Hintergrund?

Ja, die Außenwelt ist mir dann egal.

...so egal, wie ich es am liebsten immer hätte...

Ich verstehe, er schaltet ab und ich schalte ab. Wir tun das auf unterschiedliche Art und Weise.
Ich sag es mal so: Er hüpft automatisch und ich lache automatisch in bestimmten Situationen. Aber abschalten tun wir dann beide.