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13.01.08, 00:29:12

Fragile

geändert von: Fragile - 13.01.08, 00:41:00

Hallo an alle.

Weis gar nicht recht was ich sagen soll..
Bin nicht als Autist diagnostiziert, erster Verdacht darauf kam von meiner Grundschullehrerin, leider hat ihn niemand ernst genommmen.
Erneuter Verdacht kam auf als ich letztes Jahr in der Tagesklinik war, leider konnte dort ebenfalls niemand eine offizielle Diagnose stellen, weil sie nicht darauf speziallisiert waren.

Probleme gab es schon sehr früh, wollte nie mit anderen spielen, habe Bögen um volle Spielplätze gemacht. Aufgefallen sind sie extrem ab dem 7 Lebensjahr, damals sind wir umgezogen.
In der neuen Schule keine Freunde gefunden, ausgenutzt von einigen Mitschülern, und dies nicht mal bemerkt.
Ich konnte nie irgendwo übernachten, bekam dann Panik, genauso wenn jemand meine Sachen angefasst hat (und womöglich noch woanders hingestellt hat), habe sehr agressiv darauf reagiert.
Anfassen durfte mich sowieso niemand außer meiner Mutter.
Kein Interesse an den Hobbys anderer Kinder, lernte Pflanzennamen auswendig anstatt zu spielen oder TV zu schauen.
Auf der weiterführenden Schule dann vollkommens Scheitern, nur mit anderen getroffen damit diese mich nicht ständig anriefen, Geräusche wie klingeln und dergleichen machten mich rasend.
Extreme Phobie vor Berührungen kam zum Vorschein, immernoch kein Interesse an alterstypischen Themen.
Ich verstand die anderen nicht, und sie mich nicht.
Mimik konnte ich nicht deuten (kann ich bis heute nicht), mir wurde gesagt ich würde "dauergrinsen", wusste nicht wann ich welche Emotionen zeigen musste, und wusste nicht mal wie diese aussehen müssten.
Hatte kein Verständnis für die "Probleme" meiner "Freunde", konnte nicht einfach reden, brauchte immer ein Thema, dass alle anderen meist langweilig fanden.
Stark aufgefallen ist zu dieser Zeit, dass ich eigentlich ohne Begleitung nicht weg konnte.
Ich war gewohnt bestimmte Leute im Bus zu treffen, waren diese nicht da, war ich verwirrt.
Wusste nicht mehr ob überhaupt Schule war, ob ich im richtigen Bus sitze, ob ich wirklich da wohne wo ich glaube dass ich wohne usw.
Dies ist bis heute so, sodas ich nicht ohne Begleitung raus gehen kann.
In den Pausen stand ich nur rum, habe sie gehasst, die Menschenmenge machte mich fertig, wusste nicht wo ich hinsehen sollte, durch die Lautstärke und das Getöse war mir oft schlecht.
Schule musste ich abbrechen (mit 14) da ich eine Schulphobie entwickelt hatte, dann kamen Depressionen hinzu, und die Schlafprobleme die ich schon immer hatte wurden sehr extrem.
Ich habe einen Waschzwang seit ich 12 bin, mittlerweile ist dieser sehr schlimm geworden, sodas ich mir fast nach allem die Hände wasche, aber ich arbeite dran.
Ich bin seit dem Schulabbruch in Therapie, nun seit fast 6 Jahren, ich habe einen Schwerbehindertengrad von 60, und soll nun Grundsicherung bekommen.
Meine Mutter schläft immernoch in dem selben Raum wie ich, da ich Nachts Panikanfälle bekomme, wenn niemand da ist, oder ich kann gar nicht erst einschlafen.
Ich kann Stundenlang einer Plasmakugel zusehen, genauso ist es mit allem das glitzert, funkelt, sich dreht, oder reflektiert.
Zahlen merke ich mir unbewusst oft beim ersten sehen, und kann sie später wiedergeben, ohne zu wissen dass ich dies auswendig konnte.
Worte oder gesagtes merke ich mir über Jahre hinweg, dafür vergesse ich zu trinken (bemerke Durst erst wenn er wirklich stark ist).
Lebensmittel dürfen sich nicht berühren, ich mag die einzelnen Komponenten eines Mittagessens einzelnd, und esse diese in bestimmter Reihenfolge.
Mit 14 wurde Hochbegabung festgestellt.
Vor zwei Jahren bekam ich die Diagnose "paranoide Schizophrenie", aufgrund von Paranoia und Wahnvorstellungen, letztes Jahr wurde dies in der Tagesklinik geprüft mit einem Test der sich etwas mit "Pad" oder so ähnlich nannte, bei dem raus kam dass ich definitiv keine Schizophrenie im herrkömmlichen Sinne hatte/habe.
Ich bekomme seit der Diagnose Neuroleptika, und bin heute symptomfrei.
Erst vor kurzem ist mir aufgefallen, dass ich anscheinend Personen nicht wiedererkenne.
Ich erinnere mich daran dass dies mir schon mal zu Schulzeiten aufgefallen war, da mich ein Mädchen ansprach das ich anscheinend kannte, doch ich wusste beim besten Willen nicht wer sie war.
Treffe ich z.B meinen Bruder auf der Straße, und er hat eine neue Frisur oder neue Kleidung, denke ich mir "ist das mein Bruder?", doch wenn er vorbeigeht und nichts sagt, denke ich mir dass er es nicht war.
Dies geht mir immer so, wenn ich nicht weiß was jemand heute anhat, und er nichts sagt, dann bin ich mir unsicher oder erkenne die Person gar nicht.
So geht es mir auch bei Filmen, treten z.B zwei blonde Frauen auf, und ich kenne die Schauspieler nicht, kann ich dem Film nicht folgen weil ich die beiden Frauen nicht auseinanderhalten kann.
Ich achte hauptsächlich auf die Haare und die Kleidung, wenn ich die Stimme höre bin ich mir fast immer sicher wer da vor mir steht.
Ich bin extrem lichtempfindlich, trage am liebsten getönte Sonnenbrillen.
Oft bin ich der einzigste der bestimmte Töne hört, von einigen Tönen wird mir sogar schlecht oder schwindelig.
Gesprächen kann ich nur folgen wenn immer nur einer redet, zwei Personen aufeinmal kann ich nicht zuhören.
Manchmal nuschel ich oder lispel, es kam auch schon vor das ich neue Worte erfunden habe.
Ich kann niemanden ins Gesicht schauen, deshalb sagen die Nachbarn über mich ich sei unhöflich.
Manchmal hat meine Mutter beobachtet dass ich anscheinend nicht wirklich anwesen war, ich hätte wohl geantwortet, aber z.B nicht auf meinen Namen reagiert.
Ich weiß hinterher nichts davon, oder nur sehr umwölkt.
Manchmal muss ich einfach etwas anstarren, ich kann dann nicht zuhören, denke nach, ich brauche das einfach um mich auszuruhen, besonders wenn Besuch da war oder ich Menschenmengen (oder anderem Streß) ausgesetzt war.
Schon als Kind habe ich viel "mit den Händen gefuchtelt", dies ist bis heute, sowie dass ich meist eine Faust balle wenn ich laufe, und meine Hände umherwandern wenn sie nichts zutun haben.
Seit ich ein kleines Kind bin habe ich ein "Streichelkissen", ich habe früher nur schlafen können wenn ich vorher (stundenlang) das Kissen berührt habe (mit der Handfläche), der Stoff ist Seide.
Dies passiert auch heute noch, ich fühle oft an Kanten entlang, oder Zipfeln von Stoff, das beruhigt mich irgendwie.

Entschuldig dass ich so viel erzählt habe, ich weiß nicht was davon wichtig ist, deshalb habe ich einfach mal alles aufgeschrieben..

Wollte eigentlich nur "Hallo" sagen.
13.01.08, 00:37:21

55555

Hallo! Worin bestanden deine aktenkundigen "Wahnvorstellungen"?
13.01.08, 00:46:00

Fragile

Ich habe gedacht dass Leute auf der Straße mich ansehen, oder sogar meine Gedanken wissen/lesen.
Auch habe ich sehr an Aliens geglaubt, und mir dazu viele Gedanken gemacht.
Bei einigen Liedern dachte ich dass bestimmte Textzeilen mir persönlich etwas sagen sollen/sollten.
Angeblich gehört zur Schizophrenie auch meine extremen Schlafstörungen (zwei-drei Tage gar nicht schlafen können).
Die Symptome waren dann auch am stärksten.
Zudem war ich sehr nervös und durcheinander, die paranoia bestand daraus dass ich mich zum Teil beobachtet oder verfolgt fühlte.
13.01.08, 00:48:01

55555

Weißt du wieso du diese Dinge auf dich bezogen hast? Meist geht man bei solchen Dingen tatsächlich von Schizophrenie aus.
13.01.08, 00:54:58

Fragile

geändert von: Fragile - 13.01.08, 00:55:30

Hm, ich denke auf den ersten Blick klingt das wirklich nach Schizophrenie.
Nur weder ich noch die Ärzte in der Tagesklinik können sich erklären wie ich bei diesem Test so abschneiden konnte, obwohl ich Schizophrenie habe/hatte.
Dass hat mich doch arg verwirrt, gibt es denn eine Schizophrenie im "nicht herkömmlichen Sinne"?
Es wurde schon vermutet dass die Schizophrenie nur eine Folgeerkrankung ist, nur von was?
Da gab es viele Theorien.
13.01.08, 00:58:17

55555

Deswegen frage ich und deswegen schrieb ich "meist". Vielleicht fällt dir ja etwas zu der Frage oben ein.
13.01.08, 01:10:49

Fragile

geändert von: Fragile - 13.01.08, 01:14:12

Ich musste erstmal darüber nachdenken, warum habe ich dies auf mich bezogen..

Dass Textzeilen mir etwas sagen sollten, ich denke dies habe ich geglaubt (oder wollte ich glauben), weil ich vollkommen ratlos war, und mich sehr unverstanden und alleine gefühlt habe.
Ich war unsicher, wollte Hilfe bei einer Entscheidung, die mir aber niemand gegeben hat.
Vielleicht lag es daran, denn es kam nur zwei Mal vor, beide male war ich in der selben Situation.

Warum ich dachte das andere mich ansehen...
Vielleicht weil ich mir nicht sicher war wie ich auf andere wirke, ich war zu dem Zeitpunkt psychisch sehr angeschlagen, es lief alles auf eine Arbeitsunfähigkeit hinaus, ich fühlte mich aufgrund von Depressionen und anderen Dingen, wie ein Monster.
Ich denke irgendwie war ich mir sicher man kann mir meine Erkrankungen, meine Verrücktheit, ansehen.
Zu diesem Zeitpunkt dachte ich wirklich ich sei verrückt, natürlich war es unsinnig zu denken man könnte dies sehen, aber irgendwie habe ich daran wirklich geglaubt.
Dass andere meine Gedanken lesen können, ich denke ich hatte davor einfach furchtbar Angst.
Angst jemand könnte meine wirren und komischen Gedanken kennen, meine geheimsten Wünsche und dergleichen, jemand könnte einfach "in mich hineinsehen", und Dinge wissen die ich versucht habe zu verstecken.

Warum ich dachte verfolgt zu werden, dies ist einfach zu beantworten.
Mein Therapeut äußerte den Verdacht ich hätte ein Trauma, und dies würde mit Misshandlungen/Missbrauch in der Kindheit zutun haben, er erzählt viel darüber, und meinte ich könnte irgendwann womöglich einem Menschen begegnen der mir etwas angetan hat.
Ab diesem Zeitpunkt dachte ich oft jemand würde mich beobachten, oder bestimmte Autos würde ich irgendwoher kennen.
Das schaukelte sich dann enorm hoch, sodas ich zum Schluss nicht mal mehr meinen Eltern traute (Missbrauch passiert oft im familiären Umfeld).

Hm..
13.01.08, 06:10:38

L4A

geändert von: L4A - 13.01.08, 06:11:31

Da bricht viel aus dir raus!

Ich selbst habe erst mal viel gelesen was die User schreiben. Bei Aspies.de und jetzt fange ich an hier zu lesen.

Sicher viel Zeug am Anfang, aber es ist wie ein Puzzle. Allmählich fügt sich das Bild zusammen. Laß dir einfach etwas Zeit ...

Es gibt keine Eile!

Kein Mensch ist wie der Andere,alle sind Besonders. Du auch!

Lies und dann vielleicht fühlst du dich verstanden.

Es kann niemand hier eine Diagnose geben, nur das Gefühl nicht mehr alleine zu sein.

Und das ist doch mehr als eine ganze Menge.
13.01.08, 12:10:03

55555

Zitat von Fragile:
Dass Textzeilen mir etwas sagen sollten, ich denke dies habe ich geglaubt (oder wollte ich glauben), weil ich vollkommen ratlos war, und mich sehr unverstanden und alleine gefühlt habe.

Aha.
Zitat:
denn es kam nur zwei Mal vor, beide male war ich in der selben Situation.

Wegen zwei Ereignissen hat man dir ein Neurolepikum verpasst? Waren diese Ereignisse in irgendeiner Hinsicht besonders extrem? Was passierte da? Wie ist die Wirkung des Neuroleptikums auf dich?
Zitat:
Vielleicht weil ich mir nicht sicher war wie ich auf andere wirke, ich war zu dem Zeitpunkt psychisch sehr angeschlagen, es lief alles auf eine Arbeitsunfähigkeit hinaus, ich fühlte mich aufgrund von Depressionen und anderen Dingen, wie ein Monster.

Sowas kann jedem passieren. Bisher kann ich da nichts besonders erkennen.
Zitat:
Ich denke irgendwie war ich mir sicher man kann mir meine Erkrankungen, meine Verrücktheit, ansehen.

In welcher Intensität? Welche Schlußfolgerungen hattest du daraus gezogen?
Zitat:
Zu diesem Zeitpunkt dachte ich wirklich ich sei verrückt, natürlich war es unsinnig zu denken man könnte dies sehen, aber irgendwie habe ich daran wirklich geglaubt.

Wie genau? Was für ein Gefühl kam dabei auf oder welche sonstigen Impulse?
Zitat:
Mein Therapeut äußerte den Verdacht ich hätte ein Trauma, und dies würde mit Misshandlungen/Missbrauch in der Kindheit zutun haben, er erzählt viel darüber, und meinte ich könnte irgendwann womöglich einem Menschen begegnen der mir etwas angetan hat.

Das erscheint mir nach der knappen Schilderung als unprofessionelles und suggestives Verhalten des Therapeuten.
Zitat:
Das schaukelte sich dann enorm hoch, sodas ich zum Schluss nicht mal mehr meinen Eltern traute (Missbrauch passiert oft im familiären Umfeld).

Und dadurch warst du derart ins Aus geschlittert, daß diese Diagnose gestellt wurde?
13.01.08, 13:04:02

drvaust

Zitat von Fragile:
Ich habe gedacht dass Leute auf der Straße mich ansehen, oder sogar meine Gedanken wissen/lesen. Auch habe ich sehr an Aliens geglaubt, und mir dazu viele Gedanken gemacht. Bei einigen Liedern dachte ich dass bestimmte Textzeilen mir persönlich etwas sagen sollen/sollten.
... Warum ich dachte das andere mich ansehen...
Vielleicht weil ich mir nicht sicher war wie ich auf andere wirke, ich war zu dem Zeitpunkt psychisch sehr angeschlagen, es lief alles auf eine Arbeitsunfähigkeit hinaus, ich fühlte mich aufgrund von Depressionen und anderen Dingen, wie ein Monster.
... Dass Textzeilen mir etwas sagen sollten, ich denke dies habe ich geglaubt (oder wollte ich glauben), weil ich vollkommen ratlos war, und mich sehr unverstanden und alleine gefühlt habe.
Ich war unsicher, wollte Hilfe bei einer Entscheidung, die mir aber niemand gegeben hat.
Solche eigenartigen Ängste und Wahnvorstellungen bzw. Gefühle hatte ich auch schon gehabt. Besonders in der Pubertät und während der Lehre, das waren für mich psychisch besonders schwere Zeiten. Vermutlich hat sich da eine allgemeine Verunsicherung und Hilflosigkeit so geäussert. Auch einige Tics und Zwänge traten gleichzeitig verstärkt auf.
Zitat von Fragile:
Es wurde schon vermutet dass die Schizophrenie nur eine Folgeerkrankung ist, nur von was?
Vielleicht nur Symptome einer Überlastung und Unsicherheit.
Bei mir tritt dann manchmal auch Derealisation auf, Ähnliches schreibst Du ja auch:
Zitat von Fragile:
Wusste nicht mehr ob überhaupt Schule war, ob ich im richtigen Bus sitze, ob ich wirklich da wohne wo ich glaube dass ich wohne usw.

Ist das bei Dir ständig mehr oder weniger? Oder nur bei besonderer Belastung?
13.01.08, 16:21:35

Fragile

geändert von: Fragile - 13.01.08, 16:25:03

Zitat von 55555:

Wegen zwei Ereignissen hat man dir ein Neurolepikum verpasst? Waren diese Ereignisse in irgendeiner Hinsicht besonders extrem? Was passierte da? Wie ist die Wirkung des Neuroleptikums auf dich?


Ich denke das Neuroleptika bekam ich wegen allem zusammen, nicht speziell wegen diesen beiden Malen.
Extrem in dem Sinne waren sie nicht denke ich.
Es ging damals darum dass ich mir eine Klinik ansah, und zufällig hatte ich auf dem MP3 Player ein Lied, in dem übersetzt gesagt wurde "schaue was nicht am rechten Platz ist", dies bezog ich auf die Klinik, und entschied mich dafür dort keine Therapie zu machen.
Ich musste 5 Neuroleptika testen bis ich eines gefunden hatte dass half und keine Nebenwirkungen hatte.
Die Wirkung war eigentlich sehr gut, ich wurde ruhiger, diese Gedanken wurden weniger, ich konnte schlafen, war weniger agressiv, es ging mir also im Grunde sehr viel besser als ohne Neuroleptika.

Zitat:
In welcher Intensität? Welche Schlußfolgerungen hattest du daraus gezogen?


Es war sehr intensiv, es ging zum Schluß so weit dass ich mich sogar vor Verwandten versteckte, weil ich Angst hatte man könnte mir ansehen wie es mir geht.
Ich fürchtete ausgeschlossen zu werden, geächtet, ich hatte Angst als verrückt zu gelten, dass die anderen Menschen anfangen würden mich zu meiden, vielleicht hatte ich sogar Angst von irgendjemandem eingewiesen zu werden, weil sie mich nicht verstanden hätten, und womöglich Angst vor mir hätten.
Ich will keinen Kontakt mit den Nachbarn, aber in meinem Ort kennt jeder jeden, und ich habe einfach Bedenken gehabt ob meine Familie es aushalten würde, wenn andere sagen würden ich sei verrückt.

Zitat:
Wie genau? Was für ein Gefühl kam dabei auf oder welche sonstigen Impulse?


Die Gefühle kann ich heute nur noch schwer beschreiben.
Ich habe mich selbst nicht verstanden, hatte das Gefühl vollkommen anders zu sein, und dass niemand nachvollziehen könnte was mit mir los ist.
Der einzige Impuls damals war, mich zuhause einzuschließen, oder nur bei Nacht raus zu gehen, um möglichst wenig Menschen zu treffen.

Zitat:
Das erscheint mir nach der knappen Schilderung als unprofessionelles und suggestives Verhalten des Therapeuten.


Ich denke er kam damals darauf, weil ich bestimmte Symptome eines Traumas zeigte, und es gut in meinen Lebenslauf gepasst hätte.
Mittlerweile hat er sich davon distanziert.

Zitat:
Und dadurch warst du derart ins Aus geschlittert, daß diese Diagnose gestellt wurde?


Ja, hauptsächlich aus diesem Grund wurde die Diagnose gestellt.
Erst ab diesem Punkt habe ich persönlich auch gedacht dass ich endlich psychiatrische Hilfe brauche, weil ich mir selbst nicht mehr getraut habe.
__

Zitat:
Vielleicht nur Symptome einer Überlastung und Unsicherheit.


Überlastung war damals definitiv vorhanden, alleine schon durch die vielen Probleme mit Ämtern, familiäre Ausnahmzustände und Übermüdung.

Zitat:
Ist das bei Dir ständig mehr oder weniger? Oder nur bei besonderer Belastung?


Zuhause habe ich dies fast gar nicht, meistens tritt dies draußen auf, wenn ich alleine bin.
Auch wenn etwas nicht planmäßig läuft, plötzlich Besuch kommt, oder ich meine Begleitung im Laden verliere.
Dies hängt wohl auch damit zusammen, dass wenn ich alleine bin, ich nicht weiß was ich machen soll.
Würde mich dann zum Beispiel jemand ansprechen, wüsste ich nicht was ich antworten soll, welche Mimik ich jetzt brauche, welche Körperhaltung jetzt angebracht ist, in welchen Bus ich steigen muss und dergleichen.
Ich brauche immer eine Person an der ich mich orientieren kann, ich brauche sie um zu merken dass die Situation so in ordnung ist, normal, ich schaue mir die Mimik und Gestik ab.
Dann bin ich eigentlich ganz normal, Ausenstehende bemerken nichts ungewöhnliches an mir, ich rede dann auch recht normal mit ihnen (unmöglich wird dies ab einer Gruppenstärke über 3 Personen).
___

Hallo L4A.

Ja, da hast du recht.
Ich sehe mich auch noch um, vieles kann ich nachvollziehen, es ist interessant zu sehen, dass es doch Menschen gibt die das eine oder andere von dem was man sich denkt oder fühlt, verstehen.
13.01.08, 19:44:31

55555

Wenn du autistische Anteile hast, kann das vermutete Trauma auch daher stammen. Deswegen bist du wohl auch hier. Mal sehen, du kannst ja einfach mal teilnehmen.
 
 
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