NA und Autist als Pauschalbegriffe
11.11.07, 21:37:44
jacy
Ich finde es überhaupt nicht gut, wenn hier geschrieben wird
Die NA´s ....bla, bla, bla ......
Glaubt ihr (ich meine die, die diese Formulierung verwenden) denn wirklich das alle Menschen die nicht Autisten sind, gleich sind.
Also ich bin kein Autist, ich gehe nicht gern auf Partys,
und die ältesten Freundschaften die ich habe bestehen seit der Kindergarten Zeit. :p
Und wenn es meinen Freunden schlecht geht, was oft mal vorkommt, sind sie mir wichtiger als mein wohlbefinden.
Nicht weil ich so toll bin, sondern weil sie meine Freunde sind.
Ich fühle mich also nicht besonders Gut, wenn es hier immer und immer wieder heißt Die NA´s sind so oder so.
Mir würde es nie einfallen so oder so ähnlich über Autisten zu schreiben.
Jeder Mensch ist anders verdammt noch mal. Sorry.
Ich glaube manche haben vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht aber bitte, bitte nicht immer verallgemeinern.
So, nicht gleich böse werden, dass mußte jetzt mal raus. ;)
11.11.07, 22:38:39
Silvana
geändert von: Silvana - 11.11.07, 22:48:09
.
Die Erinnerung ist also da, sie ist scheinbar nicht der Unterschied, aber irgendetwas anderes verliert sich. Was ist das? Vertrauen? Neues einlassen des eigenen Rhytmus auf das "Muster" dieser Person?
Ich glaube das trifft es am aller ehesten.
Es ist wohl so das ich mir die Gesten und die Mimik der Leute und ihre Bedeutung in groben Zügen für jede Person in meiner Umgebung merke (auswendig lerne). Wenn ich sie länger nicht sehe gehen wohl diese Muster verloren.
Das mit der Vergangenheit ist wohl so das ich die Dinge auf meine ganz eigene Weise sehe und für mich schon immer andere Dinge wichtig waren als bei den meiste andere Mädchen und Jungen in meiner Klasse. Das heißt abweichen tun ja Erinnerungen verschiedener Leute immer nur scheint es bei mir extremer zu sein.
Allerdings fühle ich mich bei Jacys Beitrag ertappt.
ich denke wir sollten aufpassen das wir nicht das machen was wir den NT´s oft vorwerfen: Zu verallgemeinern.
Autisten wollen als einzelne Individuen war genommen werden und nicht Autisten wollen das auch. Mein Freund ist definitiv kein Autist, aber auch er sieht viele Dinge wie einige von uns.
Es ist tatsächlich auch eine Sache die mich manchmal stört.
Autisten sind nicht besser als nicht Autisten und andere.
Und manchmal entsteht auch bei mir der Eindruck, das wir uns wenn wir so unter uns sind dazu neigen uns für besser zu halten. (Ich gebe zu das ich sicher auch manchmal so schreibe ohne es zu merken)
Eigentlich kann ich gar nicht wissen wie NA´s im einzelnen Freundschaften definierend. Ich weis nur das viele andere Vorstellung von Freundschaft haben. Aber es kann hier nur um statistische Annahmen halten.
Das heißt: Laut Statistik definieren die meisten NA´s Freundschaft so oder so und dieses oder jenes scheint ihnen laut verschiedener wissenschaftlichen Studien oder nach meiner Beobachtung wichtig zu sein.
12.11.07, 11:20:38
arlette
Ich finde es überhaupt nicht gut, wenn hier geschrieben wird
Die NA´s ....bla, bla, bla ......
dies hier ist ein austauschforum für autisten. keiner muss das gut finden. viele autisten sind keine ‚kuschelfaktortypen’.
Glaubt ihr (ich meine die, die diese Formulierung verwenden) denn wirklich das alle Menschen die nicht Autisten sind, gleich sind.
nein. genausowenig, wir hier behauptet wird, alle autisten seien identisch.
Also ich bin kein Autist, ich gehe nicht gern auf Partys
ich bin autistin, und ich gehe gerne an gewisse konzerte und parties. allen hier ist klar, dass die mitmenschen individuen mit individuellen vorlieben etc. sind.
Und wenn es meinen Freunden schlecht geht, was oft mal vorkommt, sind sie mir wichtiger als mein wohlbefinden.
hat jemand das gegenteil behauptet?
Nicht weil ich so toll bin, sondern weil sie meine Freunde sind.
niemand behauptet, du müsstest dich als ‚toll’ definieren, weil dir freunde wichtig sind.
Ich fühle mich also nicht besonders Gut, wenn es hier immer und immer wieder heißt Die NA´s sind so oder so.
ich bin der meinung, dass hier alle autisten das schreiben dürfen, was sie denken. es ist ein freiraum, wo betroffene sich offen thematiken unterhalten, die sie beschäftigen.
Mir würde es nie einfallen so oder so ähnlich über Autisten zu schreiben.
ich nehme mal an, dass du nicht seit jahren täglich von zig autisten umrundet bist und deren regeln, rituale und umgangsformen zu studieren und verstehen versuchst.
Ich glaube manche haben vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht aber bitte, bitte nicht immer verallgemeinern.
ich formuliere es mal salopp: ich glaube, die meisten haben eine ziemlich lange zeit hinter sich, bei der sie die ‚arschlochkarte gezogen haben’ und nicht mal wussten, wieso sie so ‚anders’ sind und auf massive ablehnung stossen.
12.11.07, 13:02:14
jacy
Kennen sie "echte Freundschaften" nur als seltene Ausnahme?
Bestenfalls. Eine Freundschaft eines NA ist oftmals (ich will nicht sagen "immer") schlicht und ergreifend nichts wert. Sie sind nur dann an einem interessiert, wenn es einem gut geht und sie Nutzen aus einem beziehen können.
So nach dem Motto "Lache und die Welt lacht mit dir...Weine und du weinst alleine". Sobald es einem etwas schlechter geht und man keine Lust mehr auf Party hat, ist man bei den NA schnell abgeschrieben. An den verschiedenen Facetten, die einen Menschen ausmachen, sind sie nicht interessiert.
Sie wollen sich nicht damit beschäftigen. Dabei finde ich nichtmal, dass sie ihr Seelenleben schützen wollen, denn sie selbst gehen ja mit allem hausieren, was das Intimleben ausmacht.
Ich denke eher, dass es daran liegt, dass NA fast alle sehr oberflächlich und zu einer ausgeprägten, echten Emotionswelt nicht in der Lage sind. Ihr Leben besteht zum grössten Teil aus Schauspielerei (das Vorspielen von bestimmten Gefühlen) und Heuchelei. Ich denke, das ist Teil des sozialen Spiels, damit die Gesellschaft - zumindest augenscheinlich - zivilisiert bleibt.
Echte Freundschaften? NA sind mit ihren Emotionsbekundungen sowieso sehr spendabel. In meinen Augen verhält es sich mit Eomitionsbekundungen wie mit Geld bei einer Inflation. Je öfter es verwendet wird und je mehr Menschen sowas bekommen, umso weniger ist es wert, was wohl keiner weiteren Erklärung bedarf.
Ja, das hier ist ein ganz besonderes Forum.
Ich bin nach wie vor froh, hier gelandet zu sein. Die meisten mit denen ich hier im Schrift - Kontakt bin / war sind wirklich sehr tolerant, lieb, verständnisvoll.
Aber leider gibt es ob Austist oder nicht Autist auch die Anderen. Na Klar darf jeder seine Meinung haben. ;)
Ich habe meine ja auch gesagt und die wird ja auch soooo hingenommen.
Ich habe hier meine Meinung gesagt, und mir Luft gemacht. Hier werde ich jetzt nicht weiterschreiben. Nur noch eins, warum hier der eine oder andere Probleme mit nicht Autisten hat, ist mir jetzt auch klar. Und auch wenn es weh tut, es liegt nicht immer nur an den nicht Autisten.
Ich ziehe positives aus dem was ich hier gelesen habe und versuch meinen Sohn besser zu erziehen, toleranter und höflicher. Obwohl, oder grade weil er Autist ist.
Ciao.
12.11.07, 17:55:51
55555
Wenn du konsequent wärst, würdest du deinen Sohn nicht mehr Autist nennen. Denn du argumentierst, daß es überall solche und solche gibt. Die Kategorien wären somit entweder überflüssig oder verwendbar.
12.11.07, 23:04:48
Interceptor
Hallo Jacy,
Da du mich zitierst, gehe ich mal davon aus, dass dein vorheriger Beitrag sich auf mich bezog.
Auch an dich geht die Bitte, dir meinen Text genau durchzulesen. Ich habe ganz deutlich geschrieben, dass ich nicht alle Nicht-Autisten gleichsetze.
Wenn ich pauschal alle Nicht-Autisten hassen würde, dann hättest du von mir mit Sicherheit schon im Fernsehen gehört, weil ich schon längst Amok gelaufen wäre.
Aber wie du siehst, bin ich immer noch hier.
Meine persönliche Meinung über viele NA beruht auf langjährigen Erfahrungen und Konflikten, die immer wieder meinen Seelenfrieden störten und es teilweise immer noch tun. Es ist nicht einfach, wenn man elementare Dinge, die für euch selbstverständlich sind, nicht versteht und keine Logik in ihnen sieht.
Also bitte betrachte meinen Beitrag vor diesem Hintergrund. Nichts entsteht oder geschieht ohne Grund.
13.11.07, 12:45:41
jacy
Es gibt Tage, da reagiere ich etwas zu empfindlich. :(
@ Silvana,
Danke.
13.11.07, 15:23:16
Silvana
Es gibt Tage, da reagiere ich etwas zu empfindlich. :(
@ Silvana,
Danke.
Keinen Grund zum danken.
Ich lese das auch in anderen Foren.
Es ist kein Phänomen von Autisten sondern auch von Leuten die z.B gehörlos oder blind sind. Nur hier wird dieses Phänomen sehr deutlich sichtbar.
Die anderen geben sich halt nur mühe es besser zu verstecken, Autisten sehen darin keinen Sinn.
Ich gebe zu das ich die Leute hier als normaler empfinde als die Menschen draußen. Auch ich frage mich manchmal ob "ich" eine der wenigen intelligenten Personen bin (z.B wenn ich über Politik und co. nachdenke).
Ich gehe davon aus das so ein Verhalten keine böse Absicht ist.
@Arlette: Wenn jemand sich mit anderen "über einen Kamm geschert" (verallgemeinert) fühlt. Und sagt das nicht aller gleich sind hat das erstmal für mich noch nichts mit Kuscheln zu tun.
Natürlich habe auch ich nicht nur gute Erfahrungen aber ich halte solche Hinweise immer für nachdenkenswert.
13.11.07, 15:31:04
[modmod]
Da hier eine eigene Diskussion über Vorurteile von Autisten gegen über NT´s entstanden ist will ich daraus ein eigenes Thema machen
Die Beiträge wurden von
hier verschoben.
13.11.07, 17:45:12
55555
Ich habe den Titel des ausgelagerten Threads nochmal umformuliert. Allgemein finde ich solche Diskussionen nicht verkehrt. Welche Aspekte des Menschseins hängen zumindest statistisch gesehen von der Kategorisierung in Autist und Nichtautist zusammen und welche nicht?
13.11.07, 19:08:21
Silvana
Danke mir fiel nämlich kein vernümftiger Titel ein
14.11.07, 10:56:36
arlette
@Arlette: Wenn jemand sich mit anderen "über einen Kamm geschert" (verallgemeinert) fühlt. Und sagt das nicht aller gleich sind hat das erstmal für mich noch nichts mit Kuscheln zu tun.
Natürlich habe auch ich nicht nur gute Erfahrungen aber ich halte solche Hinweise immer für nachdenkenswert.
Ich frage mich, ob ich das falsch interpretiere, denn es fällt mir immer wieder ein bestimmtes muster in der foren-interaktion NA – autisten auf:
1. NA’s, die einen familiären oder beruflichen bezug dazu haben, wollen etwas über autisten/autismus erfahren.
2. sie erklären ihr anliegen und stellen fragen.
3. im laufe der diskussion fühlen sie sich oft früher oder später schlecht/nicht verstanden oder/und angegriffen.
4. an diesem punkt interpretiere ich persönlich, dass sie den pfad der sachlichen diskussion verlassen bzw. alle aussagen auf ihre person ummünzen, sich angegriffen fühlen und emotional verteidigen.
5. meist folgen auf diese aussage auch appelle, die ich nur als „ich bin kein schlechter mensch, kapiert das“ oder „ich bemühe mich, ihr solltet das honorieren und mich verstehen und akzeptieren“, im schlimmsten fall „ihr könnt ja froh sein, wenn sich überhaupt wer bemüht, euch zu verstehen“ interpretiere. diesen punkt der diskussion definiere ich als „kuschelfaktor-knackpunkt“. meine definition diesbezüglich: ich habe einen NA vor mir, und ich der hat das bedürfnis, parallel zu einer sachthematik immer botschaften auf einem zweiten kommunikationsstrang zu erhalten „du bist ok, du bist akzeptiert“ (theorie dazu siehe
hier).
wie gesagt, dies ist meine interpretation und wahrnehmung.