Kommunikations erleichterung durch e-mail?!
23.10.07, 22:11:03
uppsdaneben
Aber ich hasse es :/, ich muss mich endlos dazu überwinden und wenn ich es dann irgendwann doch tue, ist es schrecklich.
Ja, so fing es bei mir auch an. Mit mehr Übung funktioniert es besser.
23.10.07, 22:21:51
uppsdaneben
Ich weise wieder einmal darauf hin, daß das was uppsdaneben vielleicht schafft nicht jeder Autist selbst mit Anstrengung schafft. Wenn dennoch solche absoluten Behauptungen aufgestellt werden empfinde ich das als unüberlegt.
Damit wären wir wieder in der bequemen Ecke. Finde ich auch prima, dort war ich oft. Ist toll dort. Nur kommt man dann nicht vorwärts.
55555: Ich bin kein NT, ich bin Autist. Wenn ich sage, dass ich das konnte, besteht eine sehr große Wahrscheinlichkeit, dass eine große Zahl anderer Autisten das auch schafft. Ganz sicher nicht jeder, aber viele. Dazu muss man Ängste überwinden und viel Energie aufbringen. Oder man geht in seine bequeme Ecke, sagt: „Ich kann nicht”, und meint: „Ich will nicht.”
23.10.07, 22:24:41
uppsdaneben
Außerdem kann ich mir die lesegeschwindigkeit selbst einteilen, auch mal Pausen machen; das Gespräch läuft ohne diese Steuerungsmöglichkeit ab. :p
Lerne mal dynamisches Lesen, oder auch Hochgeschwindigkeitslesen. Nein, sag nicht, dass es nicht geht. Es ist für uns Autisten gemacht, als wenn wir´s erfunden hätten.
23.10.07, 22:45:24
Aldaris~Adun
@uppsdaneben
ich habe jeden Tag zigfache Übung bei der Arbeit, aber weniger unangenehm wird es niemals. Muss es auch nicht.
24.10.07, 03:17:18
drvaust
Dazu muss man Ängste überwinden und viel Energie aufbringen. Oder man geht in seine bequeme Ecke, sagt: „Ich kann nicht”, und meint: „Ich will nicht.”
Ich habe keine Angst, zu telefonieren. Ich telefoniere auch viel, aber nur mit vertrauten Personen, die mich kennen. Ich telefoniere lieber als direkt mit Menschen zu sprechen.
Mein Problem beim Telefonieren ist die Verständigung. Beim Sprechen, auch am Telefon, wird, im Gegensatz zur schriftlichen Kommunikation, viel angedeutet und interpretiert. Oft werde ich missverstanden und verstehe Andeutungen nicht. Ich schildere neutral welche Probleme bestehen, da legt der Gesprächspartner auf und ruft meinen Chef an, ich hätte ihn beleidigt. Da erwähnt ein Gesprächspartner ein Thema, ohne zu sagen was er meint, denkt aber ich wüsste, anhand des Themas, was er meint.
Außerdem habe ich beim Telefonieren mit fremden Personen ein unangenehmes Gefühl, ich spreche nicht gerne mit Menschen. Bei schriftlicher Kommunikation ist das neutraler, da habe ich keinen direkten Personkontakt.
Lerne mal dynamisches Lesen, oder auch Hochgeschwindigkeitslesen. Es ist für uns Autisten gemacht, als wenn wir´s erfunden hätten.
Kannst Du das mal erklären? Was ist das?
Ich wäre froh, wenn ich mit normaler Geschwindigkeit verstehend lesen könnte. Dabei habe ich sehr viel Übung, ich lese sehr viel, aber langsam.
24.10.07, 07:50:32
Zweiblum
Lerne mal dynamisches Lesen.
Mit dem
Lesen habe ich keine Probleme.
24.10.07, 11:41:44
55555
55555: Ich bin kein NT, ich bin Autist. Wenn ich sage, dass ich das konnte, besteht eine sehr große Wahrscheinlichkeit, dass eine große Zahl anderer Autisten das auch schafft.
Ich vermute, daß du die Bandbreite des Spektrums unterschätzt. Außerdem finde ich den Stil deiner Aussagen manchmal befremdlich, weil für mich nicht korrekt.
Ja, es ist generell richtig, daß man sich manchmal überwinden muß. Aber es ist kein Patentrezept, wie du scheinbar meinst. Wenn du das ind em Stil verbreitest begibst du dich nach meinem Eindruck auf das Niveau von zweifelhaften Motivationsgurus, die durchaus auch Menschen in den Abgrund treiben können, indem sie Menschen einbleuen sie würden etwas können wenn sie nur wollen würden, was diese aber tatsächlich auch bei bestem Willen nicht können oder nur um den Preis großer Kraftverluste, die dann anderswo ungünstig zum tragen kommen.
24.10.07, 12:01:41
uppsdaneben
Kannst Du das mal erklären? Was ist das?
Ich wäre froh, wenn ich mit normaler Geschwindigkeit verstehend lesen könnte. Dabei habe ich sehr viel Übung, ich lese sehr viel, aber langsam.
Beim Lesen lernt man erst Buchstaben, dann Wörter, schließlich Satzteile, und dabei bleibt es. Wenn man jetzt eine Verständnis-Fehler-Kurve gegen Geschwindigkeit aufzeichnet, stellt man fest, dass man sich auf der linken Seite der Gausskurve befindet. Was man jetzt lernt, sind ein paar Techniken, mit der man auf der rechten Seite auf gleicher Verständnishöhe ist, aber dafür dreimal so schnell. Dazu gehören dann das ruckartige Weiterbewegen der Augen, das Erfassen im leicht unscharfen Bereich des Fokus und das Erfassen mehrerer Zeilen gleichzeitig.
24.10.07, 12:02:39
uppsdaneben
Lerne mal dynamisches Lesen.
Mit dem
Lesen habe ich keine Probleme.
Es hörte sich für mich so an.
24.10.07, 12:19:03
uppsdaneben
Ja, es ist generell richtig, daß man sich manchmal überwinden muß. Aber es ist kein Patentrezept, wie du scheinbar meinst.
Ich gehe davon aus, dass die meisten Menschen zu früh aufgeben. Das ist nichts Böses, weil alle Lebewesen ökonomisch arbeiten. Doch schränkt es letztendlich ein.
Zitat:
indem sie Menschen einbleuen
Ich bleue niemandem etwas ein. Ich sage:
1. Ich bin Autist.
2. Ich habe es geschafft.
3. Mein Weg ist für Autisten geeignet.
4. Versuche es, du kannst mehr, als du dir selber zutraust.
5. Der Gewinn besteht aus deutlich mehr Lebensqualität.
Die Meisten werden darunter leiden, dass sie nichts schaffen, weil versucht wurde, ihnen das auf NT-Weise beizubringen. Das können wir schlichtweg nicht.
Wenn ich den Weg der Bequemlichkeit gegangen, dann würde ich heute EU-Rente bekommen, nicht telefonieren oder an der Ladentheke übergangen werden. Ich habe den Kampf gegen meine Schwächen aufgenommen.
Wir saugen nicht wie NTs viele Dinge mit der Muttermilch ein, aber wir haben meist eine hohe Intelligenz und können so Dinge lernen. Vielleicht zwei Jahrzehnte später als NTs, aber wir leiden nicht unter unserer Umwelt bis zum Tod.
25.10.07, 08:35:34
Zweiblum
Versuche es, du kannst mehr, als du dir selber zutraust.
Zu den Punkten 1. bis 4. stimme ich dir zu.
Allerdings sehe ich die gefahr, daß ein Autist seine eigenen Grenzen überschreitet, weil er sie nicht (rechtzeitig genug) erkennt. Die Folgen sind Overload oder vielleicht sogar Zusammenbruch durch Überlastung. :p
Anstelle von 5. mehr lebensqualität tritt dann eine Verschlechterung ein.
Zum Thema "lesen" möchte ich nochmal auf das Ursprungsthema zurückführen: die schritfliche Kommunikation erscheint mir vorteilhafter als die
mündliche, aus den oben genannten Gründen.
26.10.07, 09:59:03
arlette
geändert von: arlette - 26.10.07, 09:59:23
ich stimme uppsdaneben voll und ganz zu.