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wie lernen?

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28.05.07, 21:55:57

chaos

hallo
ich bin mutter eines 9jährigen sohnes bei dem sie letztes jahr erst konkret adhs diagnostiert haben.(nachdem ich seit er ein 1/2jahr alt ist zu arzt zu arzt rannte weil ich von anfang an den anschein schon merkte das bei ihm was nicht normal ist)

wie kann ich als mutter und der rest der familie lernen das unser kind krank ist?
ist das eigentlich definitiv eine krankheit?behinderung?mein sohn soll mehrfach behindert sein.er soll laut ärzte,lehrer,therapeuten ewig auf fremde hilfe angewiesen sein.
es ist verdammt schwer damit klarzukommen,weil er unheimlich klug ist und eigentlich sich doch irgendwo normal verhält.er hat sehr große probleme.das hier nun zu schreiben würde den rahmen sprengen.

und dieses jahr durch eine kinderpsychologen wurde auch festgestellt das er autistische züge hat.es besteht der verdacht nach dem asperger-syndrom.
seit beinah 4 wochen ist er nun auf anraten des psychologen in einer kinder und jugendpsychatrischen tagesklinik wo nun festgestellt werden soll in wie weit die autistischen züge sein leben beeinflussen und welche therapiemaßnahmen ganz genau für ihn geeignet sind.
UND vorallem was für eine schule????
er ist die ganze zeit in eine förderschule gegangen.und vor einigen monaten war plötzlich die lehrerin der meinung er würde auf eine geistig.behinderten schule weit besser aufgehoben sein.
ich bekam panik,sah endstation für mein kind.weil ich weiß was in ihm steckt.wenn man nur weiß wie man es aus ihm "rauskitzelt"

klar bekommen wir auch familienhilfe durch die klinik nun.aber ich würde sehr gerne mal von gleichgesinnten wissen wie der alltag in einer familie aussieht?wir haben noch einen 5jährigen jungen und eine 3 jährige tochter die ALLES von ihm annhemen.auch das sprechen der 5j. bekommt auch schon logopädie und die kleine spricht auch schon recht undeutlich.aber auch das verhalten,auch das urplötzliche ausrasten wenn irgendwas plötzlich bei ihm nicht paßt,nehmen die kleinen auch schon an.

ich bin ganz ehrlich....im moment bin grad ich mit meine nerven vollkommen fertig.was man auch versucht mit ihm,es kommt nichts mehr an.es scheint er macht nur sein ding.selbst wenn wir freundschaften da haben,klickt er aus.oft scheint es auch,das er alleinige aufmerksamkeit will.
jedoch sucht er den kontakt grad zu seinen kleinen geschwistern.er liebt die beiden abgöttisch und die beiden ihn.
er ist bei andren kindern beliebt jedoch wissen sie oft nicht wie sie ihm entgegen kommen können.weil er sich dann doch wieder zurückzieht.

es ist schwer mit diesen ganzen gefühlsschwankungen klar zu kommen und nen geregelten tagesablauf in ruhe zu erreichen.
28.05.07, 22:51:19

McCloy

hallo chaos! was ich nicht verstehe ist deine frage. es wird alles bleiben wie es ist. du hast drei kinder und deine aufgabe ist sie liebevoll und vor allen gut zu erziehen. mach dir nicht so viele gedanken darum, das dein sohn autistische züge hat, sondern behandel ihn so gut du kannst, wie deine anderen kinder auch. nehm hilfe von aussen an und änder nicht was du nicht ändern mußt. alles was dich und deine gefühle betrifft, lass es nicht schlimmer aussehen wie es eigendlich ist. dann tut es nicht so lange weh

L.G. petra (mutter von justin, 5,1/2 aut.züge.)
29.05.07, 05:29:36

drvaust

Hallo chaos!

Du schreibst wenig Konkretes, da kann man schlecht konkret antworten.

Nach der üblichen Definition ist Autismus eine Krankheit und Behinderung. Aber nimm das nicht so tragisch, das sind nur Begriffe, z.B. ist Kurzsichtigkeit auch eine Krankheit, damit leben jedoch viele Menschen fast normal.
Autisten sind etwas anders, aber nicht schlechter. Das man auch als Autist einigermaßen normal leben kann, zeigen die Autisten hier im Forum.

Zitat von chaos:
er unheimlich klug ist und eigentlich sich doch irgendwo normal verhält.er hat sehr große probleme
Daraus schließe ich, wenn Dein Sohn Autist ist, dann Hochfunktionaler Autismus oder Asperger-Syndrom. Das bedeutet, daß Dein Sohn durch seine Klugheit einiges ausgleichen kann.

Zitat von chaos:
er ist die ganze zeit in eine förderschule gegangen.und vor einigen monaten war plötzlich die lehrerin der meinung er würde auf eine geistig.behinderten schule weit besser aufgehoben sein
Was sind denn die Probleme Deines Sohnes in der Schule?
Ich vermute mal, die Schule ist auf Schüler mit Lernproblemen u.ä., vielleicht auch körperlich Behinderte, eingestellt, nicht auf Schüler mit autistischen Verhaltensauffälligkeiten. Unter geistig Behinderten könnte Dein Sohn unterfordert sein. Da gibt es einige Möglichkeiten, hier im Forum sind Eltern und ältere Schüler, die sich auf diesem Gebiet etwas auskennen.

Zitat von chaos:
es ist schwer mit diesen ganzen gefühlsschwankungen klar zu kommen und nen geregelten tagesablauf in ruhe zu erreichen.
Das finde ich auffällig. Eigentlich brauchen Autisten einen geregelten und ruhigen Tagesablauf ohne große Veränderungen, bis zu Monotonie, sonst kann es zu Überlastung kommen. Vielleicht hat Dein Sohn Probleme, weil sein Tagesablauf nicht genau regelmäßig ist? Für Autisten kann z.B. wechselndes Essen eine Belastung sein, besser jeden Tag zur gleichen Zeit das gleiche (gesunde) Essen.

Schreib mal Genaueres. Hier im Forum gibt es Menschen mit Autismus [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff]-Erfahrung, auch AD(H)S, da kannst Du Informationen und Beratung bekommen. Autismus ist keine Katastrophe, damit kann man, mehr oder weniger gut, leben.
29.05.07, 08:16:05

Silvana

Hier meine Idee
Allerdings weis ich nicht ob es das auch in Deutschland giebt, mein Wissen disbezüglich stamt aus Berichten in den USA.

Jedefalls wird in den Berichten immer wieder geschrieben das zu einer AD(H)S Behandlung auch eine kleine Familientherapie gehört. Ziehl dieser Therapie ist es, das die Familie lernt mit der sag ich mal "Behinderung", im weitesten Sinne ist es ja eine, ihres Kindes/ ihrer Schwester/Bruder um zu gehen. Vielleicht giebt es ja sowas auch für so Fälle mit autistischen Kindern.

Ich habe keine Kinder, aber ich denke mir ein gesundes Kind groß zu kriegen ist schon nicht einfach, aber ein Kind mit einer Behinderung ist sicher noch schwerer zumal wenn sich so eine Behinderung schwer einodnen lässt. Und gerade bei AS und AD(H)S ist das nämlich sehr schwer.
29.05.07, 10:33:57

McCloy

also regeln, rituale und gesundes essen sind meine größten probleme, die ich mit justin habe. was er nicht will, das will er nicht. da hab ich schon immer schwer zu knacksen mit ihm. das werde ich auch nicht so leicht ändern.
29.05.07, 20:42:12

chaos

hallo nochmal
ich hab mal versucht alles soweit niederzuschreiben und mein kind zu BESCHREIBEN
ist nicht leicht und es ist eine ganze menge zusammen gekommen
vielleicht reicht es ja aus
ist bei ihm autismus drin oder nicht? Würde es was bringen einen gentest machen zu lassen?
ich dachte immer das grad autisten mit ewigen gefühlsschwankungen absolut nicht zurecht kommen.aber ehrlich gesagt…WIR kommen mit seinen gefühlsschwankungen nicht mehr klar.
mein eigenes kind ist für mich ein buch mit 7 siegel.
Drum wende ich mich nun an ein forum wo es auch erwachsene autisten gibt.in der hoffnung evtl. mein kind besser zu verstehen.
was wird noch auf uns aber vor allem auf ihn zukommen in der zukunft?wird er es packen?
mein einig ziel ist eigentlich das er soweit selbststänig wird wenn erwachsen ist,das er auch wenigstens etwas allein klar kommt und zu sich mal sagen kann mit stolz:“hey,das hab ich ALLEIN geschafft“
ist das zuviel für ihn?
ich glaub ich hab derweil alles soweit aufgeschrieben.vielleicht kann mir jemand von hier helfen?
- keinerlei rücksichtnahme auf andre, z.b. wenn jemand seine ruhe haben will. Man sagt es ihm kurz und bündig mit blick und körperkontakt, aber im nächsten moment ist er wieder laut, macht krach und stiftet seine geschwister oder halt andre kinder die dabei sind mit an.
- Lernbehinderung, obwohl es uns eher so vorkommt das er schnell schnell seine Pflicht hinter sich bringen will um danach seinen Spaß zu haben. Denn er macht den Schulstoff nun schon von der 1.-2. Klasse das 4.Mal durch. Er hat oft genug uns allen gezeigt das er es wirklich schon im Kopf hat.
- Wahrnehmungsstörung
- Alle regeln und grenzen wirft er durcheinander.hält sich an keinerlei abmachungen,versprechungen
- Massive störungen in der grob und feinmotorik
- Total unruhig,zappelig,schlaflos
- er findet schnell Kontakt zu andren Menschen und ist sogar beliebt. Er sucht eher Kontakt zu andren als zu uns, scheint es uns. Er umarmt und küsst auch gerne andre lieber als uns
- nähert sich anderen Menschen an, wen es um die eigenen Bedürfnisse geht
- zeigt einseitige Reaktionen auf Gleichaltrige
- hat Schwierigkeiten, die Gefühle anderer zu spüren
- steht den Gefühlen anderer gleichgültig gegenüber
- begrenzte Mimik
- ist unfähig, aus der Mimik eines anderen eine Emotion herauszulesen
- ist unfähig, Botschaften mit den Augen zu geben
- schaut andere Menschen nicht an
- nimmt nicht die Hände zu Hilfe, um sich Ausdruck zu verleihen
- hat eine ausufernde und unbeholfene Gestik
- spricht zuviel
- mangelnde Kohäsion im Gespräch
- idiosynkratischer Wortgebrauch
- repetitive Sprachmuster
- Unfähigkeit, mit Gleichaltrigen zu interagieren
- mangelnder Wunsch, mit Gleichaltrigen zu interagieren
- mangelndes Verständnis für soziale Signale
- sozial und emotional unangemessenes Verhalten
- Ausschluß anderer Aktivitäten
- repetitives Befolgen der Aktivität
- mehr Routine als Bedeutung
- verzögerte Entwicklung
- formelle, pedantische Sprache
- seltsame Sprachmelodie, "fremder" Akzent, eigenartige Stimmerkmale
- beeinträchtigtes Verständnis, einschließlich Fehlinterpretationen von wörtlichen/implizierten Bedeutungen
- begrenzte Gestik
- unbeholfene/linkische Körpersprache
- begrenzte Mimik
- unangemessener Ausdruck
- eigenartig starrer Blick
- muß immer irgendwelche bilder,stofftiere oder andre bestimmte gegenstände nah bei sich tragen
- ein sehr ausgeprägtes rollenspiel
- bestimmt das spiel, und rastet indem er bockt und um sich haut und gegenstände umherschmeißt und kaputt macht wenn es nicht nach ihm geht
- bitten oder aufforderungen wenn man hilfe von ihn möchte oder er was bestimmtes tun soll blockt er massiv ab

ich muß auch dazu sagen,in seinen bisheriges leben war nie so richtig ruhe von aussen.ich hatte enormen stress mit seinen biovater(scheidung,kontaktabbruch,dann wieder mal da mit neuer familie die auch extrem probleme hatte,dann wieder weg),mit der exfrau meines jetztigen mannes und deren kinder.
erst jetzt seit 1 jahr kommen wir alle endlich zur ruhe,da wir nen schlußstrich zogen und ans andre ende von deutschland zogen aufs land.er kann nun auch allein mal unterwegs sein ohne das wir angst um ihn haben müssen.die förderungen und hilfen für ihn sind hier weit besser als woher wir ursprünglich kommen.
trotzdem frag ich mich immernoch ob es doch an mir liegt?hab ich irgendwas falsch gemacht damals?
das einzige ist....sein biovater hatte nie mit dem rauchen aufgehört.ich rauchte in der schwangerschaft nicht und danach auch nicht doch leider paffte er uns trotzdem mächtig zu.er nahm keinerlei rücksicht auf sein kind.

sorry wenn es so ellenlang wurde.ich ich schrieb ja vorher schon,es würde den rahmen sprengen.
ich hoffe sehr das es nciht stört.ich bin grad total verzweifelt,will meinem kind noch viel mehr helfen,mit sich und seinen leben zurecht zu kommen.und ihm irgendwie klarmachen das wir...seine familie....für ihn da sind und ihn egal wie er ist...sehr lieben.

vielen lieben dank für euer verständnis
liebe grüße

29.05.07, 21:12:54

55555

Der erste Teil hört sich für mich nach ADS an, der hintere Teil mit bekannten Phrasen würde zu Autismus zählen. Mir fällt es im Moment schwer etwas dazu zu sagen, ADS kann ich selbst nicht gut nachvollziehen.
30.05.07, 01:00:00

green

so wie du die sache beschreibst, geht es in erster linie darum, für dich "runter zu kommen".
da viele aufzählungen von dir, in erster linie,wie 55555 bereits erwähnte für adhs sprechen, würde ich dir empfehlen dich mit einer angehörigen-SHG für verhaltensauffällige kinder in verbindung zu setzen.

oder ein forum zu wählen, dass sich in erster linie mit adhs beschäftigt.
http://www.tokol.de/

denn je ruhiger du die sache angehst, umso mehr kannst du deinem kind helfen.

leicht gesagt, doch dies ist der "knackpunkt", an dem ich bei meiner eigenen tochter(ADHS) oft scheitere.

lg,green


 
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