17.04.07, 09:18:56
Altpapier
Ich habe mal gelesen, daß LFA nicht selten die gesellschaftliche Konvention verletzen nicht in der Öffentlichkeit zu onanieren oder in einer Art sexuelles Interesse zu zeigen, die gesellschaftlich nicht erwünscht wird.
Daß LFA oder Autisten generell gerne quälen habe ich noch nicht gelesen. Wenn sie sichtbare Löcher im Gehirn hat, ist es vielleicht nicht ein typischer Autismus?
17.04.07, 18:13:59
Zygaenidae
Hi,
wie wörtlich 'sichtbar' zu verstehen ist, kann ich nicht sagen, da meine Mutter es mir halt mit den Worten 'Löcher im Hirn' erklärt.
Für was steht in diesem Zusammenhang LFA?
Zitat:
Deine Sicht:
Katzen quälen ist falsch -> du darfst nichts Falsches tun -> Katze wird nicht gequält
Ihre Sicht:
Katze darf nicht gequält werden -> Katze wird nicht gequält
Jetzt erkläre mal, warum ihre Sicht falsch und deine richtig ist, wenn das Ergebnis identisch ist.
Diese Darstellung halte ich nicht für genau und treffend genug, mir stellt es sich dar:
Zitat:
Meine Sicht:
Ich glaube, Lebewesen zu quälen ist schlecht->Ich tue nichts schlechtes, weil ich nicht will, dass es man mir auch 'tut'-> Ich quäle die Katze nicht
Ihre Sicht:
Wenn sie den Kater quält, droht ihr Liebesentzug->Sie will keinen Liebesentzug->Sie quält die Katze nicht
Den Willensaspekt habe ich außen vor gelassen.
Ich quäle den Kater nicht, weil meine Kontrollinstitution die Gesellschaft ist. Solange ich im sogenannten zivilisierten Gebiet bleibe, werde ich die Gesellschaft nicht verlassen. Solange ich in der Gesellschaft bleibe, werde ich den Kater nicht töten, weil ich nicht will, dass sie sich in ihrem Handeln an mir ein Beilspiel nehmen und mich genauso behandeln. (sogenannte goldene Regel, Haupteigenschaft von grundlegenden gesellschaftlichen Verhaltensregeln, welche Zusammenleben erst ermöglichen. Soweit ich weiß)
Sie quält nicht, weil sie Angst hat, dass wir, die Familie, ihr unsere Liebe entziehen. Sobald wir weg sind, wenn wir also lokal längere Zeit getrennt sind oder wenn sie -warum auch immer- der Meinung ist, wir würden sie eh alle hassen und es wäre unmöglich, dass wir sie lieben oder je wieder lieben könnten, würde sie mit ihrem Verhalten wieder anfangen. Dabei sieht sie ihr Verhalten nur in dem Verhältnis:
Sie ist der aktive Teil, andere, hier der Kater, sind der passive Teil.
Sie geht also nicht davon aus, dass sich das Verhalten, was sie an den Tag legt, auch auf sie als passiven Teil übertragen könnte.
Das heißt also, dass das Kontrollorgan für meine Schwester wesentlich kleiner und viel leichter zu umgehen ist.
Außerdem beurteilt sie ihr Verhalten, ohne sich in einer möglichen Passivsituation zu sehen, was einen noch stärkeren Machtmissbrauch möglich macht.
Wie Uppsdaneben wohl leider richtig bemerkt hat, übertreibe ich etwas mit meinen Befrüchtungen, dennoch bin ich der Meinung, dass die Anerkennung der möglichen Passivsituation das alles durchaus entschärfen würde.
Hm, ist klarer, wo mein Problem liegt?:confused:
17.04.07, 18:20:46
Altpapier
LFA = low functional autism
Ich quäle den Kater nicht, weil meine Kontrollinstitution die Gesellschaft ist. Solange ich im sogenannten zivilisierten Gebiet bleibe, werde ich die Gesellschaft nicht verlassen. Solange ich in der Gesellschaft bleibe, werde ich den Kater nicht töten, weil ich nicht will, dass sie sich in ihrem Handeln an mir ein Beilspiel nehmen und mich genauso behandeln.
Das verhält sich bei mir auch so und ich bin diagnostizierter Autist.
19.04.07, 15:00:38
Zygaenidae
Hm, okay.
ist es jetzt angemessen, nun die Schlussfolgerung zu ziehen, dass auffällige Sexualverhalten hat sehr wahrscheinlich absolut gar nichts mit ihren autistischen Zügen zu tun hat?
Hm=/
Naja, besser eine Frage ist mit einem "wahrscheinlich Nein" beantwortet, als mit einem "absolut keine Ahnung".
Ich danke Euch für die Hilfestellung =D
19.04.07, 15:58:09
Altpapier
Mir ist noch nicht klar, ob sie autistische Züge hat oder bei ihr eine andere Symptomatik vorliegt, die in manchen Dingen ähnlich ist, aber auch andere Einzelsymptome aufweist. Dazu wäre es hilfreich etwas darüber zu erfahren wie genau die Besonderheiten ihres Gehirn diagnostisch eingestuft wurden.
19.04.07, 17:56:42
bellaria
Das einzige, was ich an Sexualverhalten als "typisch autistisch" einstufen würde, sind Probleme mit berührt werden (an bestimmten Stellen, auf andere als eine bestimmte Art und Weise oder überhaupt). Und wenig Neigung zu Abwechslung. Ich halte auch Asexualität für nicht typisch autistisch, auch wenn das einige Autisten vermutlich anders sehen ;-)
20.04.07, 10:30:36
uppsdaneben
Das einzige, was ich an Sexualverhalten als "typisch autistisch" einstufen würde, sind Probleme mit berührt werden (an bestimmten Stellen, auf andere als eine bestimmte Art und Weise oder überhaupt).
Hier würde ich unerwartet oder einen Vorgang störend ergänzen.
Zitat:
Und wenig Neigung zu Abwechslung.
Das könnte hinkommen. Wobei auch bei NTs das häufiger ein Problem sein soll.
Zitat:
Ich halte auch Asexualität für nicht typisch autistisch, auch wenn das einige Autisten vermutlich anders sehen ;-)
Es könnte eine Vermeidungshaltung sein, um verschiedene Defizite nicht gleichzeitig verarbeiten zu müssen: Berührung, soziale Nähe, Regellosigkeit, Neues, Kontrollverlust,...
Das sexuelle Verlangen soll sich ja mit Nichterfüllung zurückbilden. Zudem gibt es auch noch den Handbetrieb, der Obiges vermeidet.